Sonntag, 14. September 2003
Um 11 Uhr starteten wir unterhalb des Julier-Passes bei La Veduta. Im Val d' Agnel verfolgten wir zu lange den Steig in Richtung Fuorcla Alva, anstatt nach Osten zu queren. Dadurch verpassten wir den Weg zur Fuorcla Cotschna, dem geplanten Ausgangspunkt für den Nordanstieg auf den Piz Valetta.
Wir querten daraufhin mühsam steile Schutthalden. Als wir glaubten, den letzten Schutthang zur Scharte erstiegen zu haben, sahen wir, daß wir uns auf einer weiteren Terrasse befanden und der Anstieg zur Grat-Einschartung noch vor uns lag.
Wir erstiegen auch den nächsten rutschigen Steilhang. Ich erreichte schließlich eine Scharte im Nord-Süd verlaufenden Grat des Piz Valetta. Während sich Marion noch hochquälte, erstieg ich einen kleinen Gratturm (I+). Ich überschaute den langen Grat, ohne meinen Standort bestimmen zu können. Selbst welche Erhebung der Gipfel sein sollte, war mir unklar. Auf der Ost-Flanke lag noch Neuschnee auf den Felsen.
Im Süden war der Piz Bernina mit Biancograt zu sehen, im Tal der Silvaplaner See. Ich stieg bald zurück zu Marion und gemeinsam ging es vorsichtig hinunter in die "sicheren Gefilde".
Der Weg bis zum Auto war allerdings noch recht lang. Die Schüsse, die wir unterwegs hörten, deuteten auf die neue Jagdsaison hin.
Gegen fünf Uhr nachmittags kamen wir ziemlich groggy zurück an die La Veduta. Die vielen Geröllhalden und Gegenanstiege hatten eine Menge Kraft gekostet.
Gehzeiten und Schwierigkeiten:
La Veduta - Scharte im Nord-Südgrat des Piz Valletta (ca. 2850m)
3,50 Std., T2 (Zustieg), T4 (Aufstieg zur Gratscharte), I+ (Gratturm)
Abstieg direkter südlich nach La Veduta, ohne zu weit nach Westen zu kommen
2,50 Std., T4 (Abstieg ab Gratscharte) T2 (Talabstieg)
Tour-Teilnehmer: Marion, Michael
Kommentare