Hirschberg 1.668 m, noch ein Münchner Modeberg

Wie immer heuer im November, Nebel im Alpenvorland und strahlender Sonnenstein in den Bergen. Wenn also möglich  - ab in den Sonnenschein.
Es soll heute wieder einmal ein Münchner Modeberg sein: – Der Hirschberg.
 
Beim Start in Bruck dichter Nebel und das hielt an bis kurz hinter München auf der Autobahn. Jetzt ist die Sicht frei in die Berge. Von weiten grüßen Wendelstein, Wallberg, Hirschberg und die zahlreichen anderen Berge.

In Scharling angekommen, richte ich meinen 15 kg schweren Rucksack (heute wollte ich ein wenig Belastung haben). Die ersten 5 km führen über eine langweilige Forststraße. Bei Km 3,8 könnte man einen Steig nach links nehmen, das spart 15 Min Gehzeit. Ich wollte das nicht – es soll heute nicht die kürzeste Strecke gegangen werden. Also brav die mäßig steile Forststraße in vielen Kehren hoch bis zur Hirschlache (1335 m). Hier endet die Forststraße und es beginnt der Sommersteig hoch zum Hirschberghaus in der Nordflanke des Kratzers. Den Sommersteig sollte man nicht im Winter bei Schnee gehen, denn er ist stark Lawinengefährdet, zahlreiche Marterl beweisen dies. In zahlreichen Serpentinen zieht der Steig durch niedrige Latschen hoch, teilweise muss ich aufpassen, da Raureif die Felsen überzieht, aber die mitgeführte Steighilfe brauche ich nicht. Dann nach 2 Std. ab Start erreiche ich das Hirschberghaus (1500 m). Nun ja, trotz keinem Umweg bin ich eine halbe Stunde schneller als an den Wegweisern angegeben.
Nach einer kurzen Pause starte ich zum Gipfelanstieg. In einem großen Bogen führt der Steig durch Latschen, flach ansteigend, zuerst nach Süden und dann weiter nach Westen zum Gipfel. Auch hier ist der Weg teilweise mit Raureif überzogen, da heißt, dass starke Konzentration von Nöten ist, zudem die tief stehende Sonne blendet. Der Weg ist aber zu keinem Zeitpunkt gefährlich, ein Ausrutscher führt höchstens zu Blessuren.
 
Nach 35 Min. stehe ich auf dem Gipfel des Hirschbergs (1668 m), 5 Min. zu langsam.
Leider bin hier oben nicht alleine, halb München ist auch hier. Da der Gipfel aber sehr geräumig ist, verlaufen sich die Wanderer. Heute kann ich mein 1. 360^O Gipfelpanorama machen. Die Sicht ist wieder großartig, nur nach Süden stört ein wenig der Dunst.
 
Nach einer knapp einstündigen Rast starte ich wieder hinab in Richtung Hirschberghaus. Kurz vor Erreichen der Hütte biege ich rechts ab und wandere in ein paar Minuten hoch zum Kratzer (1540 m). Von hier hat man einen schönen Blick hinunter zum Tegernsee. Über den flachen Hang geht’s wieder weglos zur Hütte. Die Terrasse ist gut besucht und so lege ich hier keine Pause ein.
 
Über den Sommersteig gehe ich jetzt wieder hinunter zur Hirschlache. Der Raureif auf dem Steig ist weg, wahrscheinlich auch durch die unzähligen Wanderer die hier heute auf- und abgestiegen sind.
Ab der Hirschlache beginnt wieder der eintönige Forstweg hinunter zum Parkplatz in Scharling, den ich gemütlich nach 2 Std. ab Hirschberghaus erreiche.
 
Fazit: 

• Eine schöne Spätherbstwanderung auch wenn am Hirschberghaus und Hirschberg der übliche Trubel herrschte.
• Auf der Strecke war ich verhältnismäßig alleine. Im Schatten war es schon empfindlich kühl um nicht kalt zu sagen.
• Nun ja wir schreiben ja immerhin den 19 Nov., da liegt in besseren Jahren schon ein halber Meter Schnee auf dem Berg.

 
Bergwanderer:   Karl solo

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