Hikr-Treff 2011: Schwarzenberg Ostwand


Publiziert von KraxelDani , 15. November 2011 um 20:23.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:12 November 2011
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Zürcher Oberland   CH-SG 
Zeitbedarf: 8:15
Aufstieg: 1375 m
Abstieg: 1400 m
Strecke:Krinau - Dicken - Eggli - Chellenspitz - Alplisattel - Chrüzegg - 1198 - Habrüti - Hand - 1141 - Farner - Cholihütte - Farner - 1043 - Töbeli - Schwarzenberg - Guntliberg - Farner - Guntliberg Südostgrat - Vordersagen
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Postauto nach cff logo Krinau
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Postauto ab cff logo Goldingen, Vordersagen
Kartennummer:1:25'000: 1113 Ricken

Wurzelklettern als Gruppenerlebnis.

Ein Hikr-Treff in der Nähe und erst noch gutes Wetter, das wär doch die Gelegenheit, die digital bekannten Gesichter einmal in der Wirklichkeit zu sehen. Ich möchte noch mehr vom schönen Tag profitieren, so starte ich schon morgens mit einer Tour bis zur Cholihütte.

Beim Aufstehen zuhause in Herisau bin ich grad an der Nebelgrenze. Im Postauto nach Krinau komme ich dann ganz aus der Suppe raus. Ich möchte die im Frühling kennengelernte Route via Dicken - Eggli zum Chellenspitz nochmals auf Gruppentauglichkeit prüfen. Die Sonne steht noch niedrig und versteckt sich noch hinter einigen Restwolken. Auf dem wunderschön gelegenen Chellenspitz kommt sie dann und es bietet sich an, hier eine kurze Aussichtspause zu machen.

Etwas weiter, vor der Chrüzegg, öffnet sich der Blick ins Goldinger Tal und eine wunderbare Fernsicht Richtung Innerschweiz und Berner Gipfeln. Der Chrüzegg-Chümibarren ist der höchste Punkt meiner heutigen Tour und hat ein modernes Gipfelkreuz und eine Bank für eine weitere kurze Pause. Immer liegt noch ein gutes Stück Weg vor mir bis zur Cholihütte. Es folgt der Abstieg nach Hand und ein Wiederaufstieg, es ist aber möglich, Höchhand und Schwarzenberg auf der Südostseite auf schönem Bergwanderweg zu umgehen. Dieses Stück ist wegen dem bereits heruntergefallenen Laub auch ziemlich sonnig. Und ich erhalte bereits einen Einblick in die angepeilte Ostwand. Angesichts der fortgeschrittenen Zeit gehe ich zügig weiter zur Cholihütte, schliesslich möchte ich ja nicht zu spät auf die anderen Hikrs treffen!

Und ja, bekannte Gesichter gibts zu begrüssen, und erst später nach regem Austausch und nachdem die anderen einen Teil des Gepäcks deponiert haben, startet der Ausflug. Auf Farner gibts die erste Aufteilungsbesprechung, da die herausfordernde Schwarzenberg Ostwand nicht allen zusagt. Henrik entscheidet sich jedenfalls schnell für die Sonnenterasse. Zwei Geländerippen umgehend steigen wir ab ins Töbeli, zum Glück ist der Nebel tief genug, dass es ohne feuchtgrauen Taucher geht. Weiter dem Bach entlang zum Einstiegspunkt der Ostwandroute. Hier kann man sich direkt ein Bild machen, was uns erwartet, es gibt nun auch noch die Variante Ostcouloir, etwas sonniger und leicht weniger kraxlig. Eine kurze Stärkung und los gehts, ich versuchs mit dem Wurzelklettern.

Die meisten andern haben einen Pickel zur Hilfe, viel dringender wäre aber ein Helm, denn die losen runden Nagelfluhsteine rollen sehr gut und gefährden immer wieder die unteren der Gruppe. Na ja, man macht solche Aufstiege gewöhnlicherweise auch nicht in einer derart grossen Gruppe! Wurzeln bieten auch in den steilsten Stufen guten Halt, dazwischen gibts manchmal ein Bödeli zum Ausruhen. 300 Höhenmeter gehts so bis zum Wanderweg. Es wird nun noch eine Steigerung des Geländes versprochen. Nun, mir hats gereicht, so gehe ich mit zwei anderen "ganz normal" auf den Schwarzenberg, um dort die "Grasbeisser" zu empfangen.

Auf dem Gipfel wird gratuliert, es gibt Fotos, auch eines mit Selbstauslöser. Für eine Pause mit mehr Sonnenschein gehen wir weiter zum Guntliberg, dessen Nordostgrat einen interessanten Ausklang ergibt. Essenspause, Sonne, Weitblick auf aus dem Dunst herausragende Bergketten, Gespräche, die Zeit geht vorbei wie im Flug. Für mich wirds Zeit für den Abstieg nach Hintergoldingen, um zum Nachtessen wieder bei der Familie zu sein. So summieren sich für mich an diesem Tag nicht wenige Höhenmeter, in umgekehrter Richtung zu gehen wäre naheliegender gewesen, aber morgens vor neun Uhr wäre ich noch alleine in der Ostwand gewesen...

Am Folgetag spüre ich meine Muskeln in den Schultern, "Ja, ja, vom Wandern..." antworte ich den erstaunten Kollegen.
Es hat Freude gemacht, Euch zu treffen!


Unterwegs von 07:50 bis 16:10 Uhr.
Tour zu Beginn und am Ende im Alleingang, dazwischen in einer Gruppe von anfangs 18, dann 14 Personen.


Wegfindung / Schwierigkeit:
  • Krinau - Chellenspitz: Wegspuren, nicht markiert, T2.
  • Chellenspitz - Chrüzegg - Hand: markierter Wanderweg, T1/T2.
  • Hand - Höchhand Südflanke - Farner: markierter Bergwanderweg, T2.
  • Farner - Töbeli - 867: Wegspuren, nicht markiert, T2.
  • Schwarzenberg Ostwand: Wurzelklettern, T5.
  • Schlussstück auf Bergwanderweg und wieder runter Richtung Farner, T2.
  • Guntliberg Nordostgrat: Wegspuren, nicht markiert, T3.
  • Guntliberg - Farner  - Guntliberg Südostgrat - Vordersagen: teilweise Wegspuren, nicht markiert, T2.



Allgemeine Hinweise zu meinen T4/T5-Touren:
Eine Nachahmung dieser Touren erfolgt auf eigenes Risiko. Gerne darf man mich vorher (oder auch nachher) kontaktieren. Abschnitte ohne Markierungen / Pfadspuren können auch mit Beschreibung schwierig auffindbar sein. Grundsätzlich bin ich ohne Kletterausrüstung unterwegs und eher bei trockenen Verhältnissen.

Ich freue mich auf jeden Fall auf ein Echo!
Sende mir eine Nachricht über hikr.org oder per Mail.



Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»