Jubiläumstour auf das Gross Muttenhorn (3099 m)


Publiziert von JMichael , 3. Oktober 2011 um 09:24.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum: 2 Oktober 2011
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR   CH-VS 
Zeitbedarf: 10:00
Aufstieg: 670 m

Endlich mal wieder ein schöner Sonntag, an dem ich Zeit hatte eine Tour zu unternehmen. Aber wohin? Schon lange schwebte das Gross Muttenhorn in meinem Kopf herum, aber andererseits ist meine Kondition gerade nicht die beste, ich war schon lang nicht mehr in so einem Gelände unterwegs, eine Erkältung war gerade erst auskuriert ... aber letztlich gewann die Vorfreude auf meinen 50. Dreitausender getreu dem Motto "wer nicht wagt, der nicht gewinnt." Um es vorweg zu nehmen, es hat sich gelohnt.

Meine Idee war, bereits gegen 8 Uhr zu starten, dann den ganzen Tag in den Bergen zu verbringen und erst später am Abend zurückzufahren, um den erwarteten Stau bei Luzern zu umgehen. Naja, bis auf den Stau am Abend (10 km zwischen Stans-Nord und Kriens) ging die Rechnung voll auf. Die lange Gehzeit von 10 Stunden ergibt sich auch aus der Tatsache, dass ich fast eine Stund am Gipfel in der Sonne lag und auch beim Abstieg immer wieder Foto- und Rastpausen einlegte. Es war einfach ein geschenkter Tag in den Bergen.

Die Route selber ist hier schon des öfteren beschrieben. Ich bin via Brücke über den Gletscherbach, Tällilücke und dann einer langen Querung auf der Südseite zu P. 2799 aufgestiegen, wo der eigentliche Grat zu Muttenhorn beginnt. Dies ist ansich schon eine wunderschöne Wanderung mit tollen Blicken in die Berner Alpen, ins Wallis und ins Goms.

Ab hier findet man nur noch mehr oder weniger ausgeprägte Wegspuren und Steinmänner. Mit ein bisschen Blick fürs Gelände ist das aber kein Problem. Leichte und breite Abschnitte wechseln sich ab mit Blockklettereien, steilen Abstiegen in Scharten (und auf der anderen Seite wieder hinauf) und schmalen Graten. Der Weg zieht sich, ist aber sehr abwechslungsreich.

Kurz vor dem Gipfel stellen sich einige Felszacken (P. 3005) in den Weg. Entgegen einigen Beschreibungen, bei denen diese überklettert werden, stiegen heute alle etwa 50 m in die Südflanke ab und dann nach einer kurzen Querung durch ein steiles Couloir wieder auf. Im Couloir muss man tunlichst auf Steinschlag achten. Die gesamte Umgehung von P. 3005 ist eigentlich gut zu finden, aber nicht ohne und man wird etliche kleine und grössere lose Brocken dort antreffen.

Der Schlussaufstieg zum Gipfelkreuz ist zwar steil, aber bedeutend einfacher. Nach 4.5 Stunden stand ich dort oben und konnte ein wunderschönes Panorama geniessen.

Nach etwa 1 Stunde Gipfelrast verliess ich den Gipfel und stieg auf dem gleichen Weg zurück. Immer wieder blieb ich aber stehen oder auch sitzen und blickte zum Gipfel zurück oder auf das schöne Panorama. Der Tag war einfach zu schön, um zu hetzen. So stieg ich dann bereits im Schatten von der Tällilücke wieder auf den Fahrweg runter bevor ich bei der Querung des Blaubergs nochmals die goldene Oktobersonne geniessen konnte und schliesslich gegen 18 Uhr den Furkapass glücklich und zufrieden erreichte.

Wie bereits von Bergmax sehr treffend beschrieben, ist das Gross Muttenhorn eine sehr lohnende Tour für T4 Gänger, die auch mit unwegsamen Gelände und leichten Kletterstellen zurecht kommen und die die Verhältnisse gut einschätzen können. Normale Bergwanderer werden keine Freude daran haben.


Tourengänger: JMichael


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