Vorder Glärnisch (2328m): S-N Überschreitung


Publiziert von Bergamotte , 2. Oktober 2011 um 18:58.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:30 September 2011
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Glärnischgruppe 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 1825 m
Abstieg: 1875 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Schwanden
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Glarus
Kartennummer:1153 (Klöntal) - R. 201 / R. 202

Der Vorder Glärnisch gehört ins Tourenportfolio jedes Alpinwanderers, Aussichtsjunkies und Glarnerland-Fans. Dass es bisher trotzdem nie gereicht hat, liegt wohl an meiner  ausgeprägten Gipfelklaustrophobie. Gerne opfere ich deshalb einen Ferientag, um der beliebten Aussichtskanzel ob Glarus endlich meine Aufwartung zu machen.

"Man gönnt sich ja sonst nichts, dann dürfen's wenigstens ein paar Höhenmeter mehr sein", denk ich mir und starte ganz unten in Schwanden SBB (521m). Die 150Hm bis Schwändi (696m), welches sich auch per Bus erreichen lässt, sind schnell zurücklegt und äusserst kurzweilig. Zudem sind beste Blicke auf den Vorder Glärnisch, der zum Greifen nah scheint, garantiert.

Eigentlich bräuchte man nicht ganz bis Schwändi marschieren, sondern könnte kurz vor Dorfeingang links abbiegen und dem Sienenbach aufwärts folgen. Doch das malerische Dörfchen direkt am Fuss des Vorder Glärnisch ist alleweil einen kurzen Abstecher wert. Von Schwändi zieh ich zunächst kurz südwärts, bis ich wieder beim Sienenbach stehe. Diesem folge ich auf der linke Seite (bzw. auf der rechten in Flussrichtung) und treffe alsbald auf rot-weisse Markierungen.

Der offizielle Wanderweg führt mich nach Guppen Unterstaffel (916m) und weiter - zunehmend steil - nach Mittler Guppen (1233m). Für einen idealen Blick auf die weitere Route - nun abseits des Wanderwegnetzes - empfehle ich, bis ganz zur Hütte aufzusteigen. Von hier sieht man bereits die Gelbe Wand und die Chilchli. Schwach erkennbar ist auch der Fussweg auf der gegenüberliegenden Seite des Sienentobels. Wo genau man das Sienentobel überquert, spielt keine grosse Rolle, irgendwo zwischen 1200-1300m.

Nördlich des Sienentobels folge ich einfach den Wegspuren durch die Leimplanggen nach Sienen, vorbei an den zwei Hütten. Unterhalb der Gelben Wand trifft man auf den Weg von den Schwändisienen und es setzen gar wieder Markierungen ein. Problemlos und nur wenig ausgesetzt führt mich der Pfad von links über die Gelbe Wand und weiter zu den Chilchli. Ich steige in die Scharte auf der rechten Seite der Chilchli. Wichtig: Steht man in der Scharte, muss weiter in die Höhe gekraxelt und nicht etwa geradeaus den Wegspuren gefolgt werden.

Von P. 1998 hat man einen idealen Blick auf die zwei Routen, welche auf den Südgrat des Vorder Glärnisch hochführen. Die Normalroute zieht in relativ direkter Linie durch den steilen Schutthang zur Furggle hoch. Dies erscheint zunächst kaum machbar, doch tatsächlich ist der schwache Weg nur wenig ausgesetzt (und sogar markiert). Die Variante von ricardo - auch gut beschrieben durch bombo - durch ein brüchiges Couloir erscheint mir hingegen wenig vertrauenerweckend.

In der Furggle verbleiben dann 250Hm bis auf den Gipfel, auf dem schuttigen Untergrund ganz schön anstrengend. Nach 4:45 reiner Marschzeit erreich ich schlussendlich den Gipfel und geniess für fast zwei Stunden den Rundumblick. Besondere Erwähnung verdient zweifellos der Tiefblick runter nach Glarus. Der Abstieg über die Normalroute nach Hinter Saggberg (1053m) und weiter nach Glarus SBB (476m) bedarf keiner weiteren Beschreibung und gehört in die Kategorie Fleissarbeit.
 

Tourengänger: Bergamotte


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