Bodezehore und Drümännler


Publiziert von akka , 17. Juli 2011 um 00:11.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Frutigland
Tour Datum:16 Juli 2011
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Niesenkette   CH-BE 
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1500 m
Strecke:Pochtechessel 1080m - Blatti - Hütte 1491m - Hütte 1765m - Hütte 2013m - Bodezehore 2354m - Drümännler 2436m - Otteremeder - Alplegi 1520m - Hütte 1491m - Pochtechessel

Bereits vor einem Jahr wollte ich diese Tour unternehmen. Damals passten körperliche und mentale Verfassung nicht, und so kehrte ich am Grat zum Bodezhore oberhalb von 2000m wieder um.
Der Bericht von Camox  hier ermunterte mich, es im Sommer 2011 noch einmal zu versuchen.
Es sollte eine unterhaltsame und abwechselungsreiche Runde werden. Der Start erfolgte am Pochtechessel, zwischen Frutigen und Adelboden. In Blatti gibt es eine Holzschnitzerei, die uns unerwartet lange in den Bann zog. So durften wir eine unplanmässige Besichtigung der Ausstellung der Gebrüder Trummer geniessen.
Vorbei an mit Enten gefüllten Traktorreifen, Ameisenhügeln, Heidelbeersträuchern und sonst noch einigen anderen netten Details, gelangten wir auf unmarkierten Pfaden und Wegen zur Hütte auf 1491m. Nun blieben wir am langen Grat, der über Alpgelände (Hüten 1689 und 1765) langsam etwas steiler und gratähnlicher wird.
An der Jagdhütte auf 2013m ist mit Südbänkli ein perfekter Rastplatz gefunden.
Anschliessend führt ein schmaler aber feiner Weg den Südostgrat zum Gipfel des Bodezehore. Dieser ist nicht schwierig. Gelegentlich braucht es kurz die Hände. Häufig ist es zumindest auf einer Seite ausgesetzt. Bei Nässe und im Abstieg ist die Angelegenheit mit grosser Sorgfalt zu begehen. An einer Stelle hängt ein Fixseil, sonst gibt es keine ähnlichen Sicherungen. Dank des durchgängigen Weglein liegt die Schwierigkeit nur im oberen T3+. Der Gipfelkopf des Bodezhore bietet gar ein Holzkreuz und ein Gipfelbuch, in dem sich die Einträge in bescheidenen Rahmen halten. Die Aussicht ist famos.
  
Der Grat hinüber zum Drümännler ist einfach zu begehen und es hat ebenfalls einen Pfad (T3). Ein kurzer Abstieg von 40m und eine Anstieg von 110m - schon ist der Drümännler bestiegen. Die Aussicht ist nicht minder eindrucklich. Leider gefällt es den Mücken und Fliegen ebenfalls sehr gut, so dass wir uns früher für einen Aufbruch entscheiden, als es der Ort verdient hätte. Wir entscheiden,die grasige Südostflanke abzusteigen. Eine interessante Variante, sofern man weglose Wiesen gerne hat. Die Steilheit des Gelände liegt meist zwischen 35° und 45° und ist gut gestuft. Man sollte sich vorher aber schon kurz die Abstiegsroute ansehen, um sich das Leben nicht unnötig schwer zu machen. Mehrere Rampen werden von teilweise unangenehmen Gräben getrennt. Im unteren Berich ist es wichtig, rechtzeitig zum ganz schwach ausgeprägten Pfad zu wechseln, welcher in der Otteremeder auf ca. 1710m beginnt (bzw. im Aufstieg endet). Kurz darauf kann auf Wiesen wieder weglos direkt bis Alplegi (1520m) abgestiegen werden. Die Schwierigkeiten liegen im Hochsommer bei satten grünen Gras  im T3+. 
Landschaftlich ist dieser Abstieg vom Drümännler wuderschön. Wild und mit herrlich naturbelassenen Wiesen, auf denen sich eine liebliche Vielfalt von Pflanzen, Blumen und Kleintieren wohl fühlen.
 
Der weitere Abstieg via Hütte 1471m zur Hütte 1452m und letztlich 1491m ist dann eine ziemlich schlammige Angelegenheit. Alpwirtschaft und ihre Nebenwikungen. Welcome Berner Oberland! Versch... Gelände weit und breit. Subventionierter botanischer Kahlschlag und ein Stück weit ein Spiegelbild unseres Konsumverhaltens. Von den schönen, natürlichen Wiesen ist nun freilich keine Spur mehr zu finden. Kilometerlange Tristesse.
Glücklicherweise lassen wir uns den Tag nicht verderben. Es war nämlich ein wunderschöner.
 

Tourengänger: akka


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Kommentare (2)


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Camox hat gesagt: Doch no gschafft
Gesendet am 17. Juli 2011 um 20:24
Freut mich, dass ich dich ermuntern konnte!
Super schöne Fotos, die du da geschossen hast!!

Gruess
Markus

CarpeDiem hat gesagt:
Gesendet am 18. Juli 2011 um 21:40
Ja, wirklich, tolle Fotos - wie immer - und anmachender Bericht.

Grüessli, Anne-Catherine


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