Überschreitung des Vorder Glärnisch - dem lohnenden Vorposten des Vreneli


Publiziert von 360 Pro , 7. Juli 2011 um 21:27.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum: 6 Juli 2011
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Glärnischgruppe 
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Schwanden
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Klöntal, Rhodannenberg

Der Vorder Glärnisch ist auf hikr kein Unbekannter mehr. Die gängigen, wie auch die weniger üblichen Routen sind ausführlich dokumentiert. Die wohl schwierigste Route führt von Glarus über die Schwöstern, allerdings war diese heute nicht unser Ziel, sondern die Schwierigkeit sollte irgendwo im Kraxelbereich, aber doch nicht zu anspruchsvoll sein. Die Wahl fiel deshalb auf die *S-N Überschreitung, welche von Ricardo beschrieben wurde und kürzlich von Bombo und alpinos masculinos wiederholt wurde (*klick und *klack). Eine durchaus lohnende Tour, auch wenn das Schlüsselcouloir einges an Nervenstärke fordert und nicht zu unterschätzen ist.
 
Die Rahmenbedingungen waren heute so, dass wir den 14:52h Bus von cff logo Klöntal, Rhodannenberg erwischen sollten. Einerseits war da eine Verabredung und andererseits waren im Glarnerland auch schon für den frühen Nachmittag Gewitter angekündigt. Mit einem Start in cff logo Schwändi b. Schwanden GL, Post um 7:40h würden uns also etwas mehr als 7 Stunden für die Überschreitung zur Verfügung stehen.
 
Am Bahnhof Schwanden "handeln wir uns eine Verspätung ein", denn obwohl gemäss Online-Fahrplan um 7:32h der Bus nach cff logo Schwändi b. Schwanden GL, Post fahren sollte, tut er dies wegen einer langfristigen Baustelle zwischen Buchen und Schwändi nicht (voraussichtlich noch bis Oktober, eventuell etwas weniger lang). Der nette lokale Busverantwortliche organisiert uns aber unkompliziert auf die Schnelle eine Busfahrt bis nach Buchen. Dies spart uns zwar nicht die erhofften 3km/200Hm bis Schwändi, aber doch etwa ein Drittel davon. 
 
Wir laufen der Strasse entlang bis kurz vor Schwändi und zweigen beim Bach links auf den Weg nach Schüpfen ab. Dort treffen wir auf einen Barfuss-Bartli-Glarner-Urgestein-mit-Wanderstab und halten einen kurzen interessanten Schwatz ab. Danach folgen wir dem Weg nach Schlattbergli und von dort den spannend angelegten Weg steil hinauf zu der ersten Hütte von Schwändisienen (Brunnen mit Wasser). Nach dem Wassertanken queren wir schräg links (westlich) hinauf mehr oder weniger weglos zur westlichsten Hütte von Schwändisienen und treffen auf Markierungen, welchen wir bis zur "Gelben Wand" folgen. Die Markierungen sind bunt gemischt, manchmal gelb manchmal rot/weiss, manchmal nicht ganz einfach zu sehen, andere Male ganz prominent. Allerdings ist der Weg zur Gelben Wand bei guter Sicht ziemlich offfensichtlich und auch auf verschiedenen Routen möglich. 
 
Die Gelbe Wand umgehen wir links und queren über ein z.T. etwas ausgesetztes Grasband rechts hinauf zur Grashalde unterhalb des Chilchli und wieder deutlichen Spuren folgend zu dessen rechten unteren Ende. Von dort führt der Weg links hoch mit ein wenig Gekraxle zum P. 1998, wo wir eine kurze Pause einschalten und den Weiterweg von hier studieren. Das Couloir, welches zum Grat etwas westlich von P. 2086 hochführt sieht gut machbar aus und wir entscheiden dieses zu erklettern. 
 
Der Einstieg ins Couloir am rechten unteren Ende ist verhältnismässig angenehm, je weiter wir nach oben klettern, desto unangenehmer wird die Sache jedoch, insbesondere deshalb, weil der ziemlich bröslige Fels nicht nur stabile Griffe offeriert. Der finale Ausstieg auf den Grat ist dann definitv nichts für schwache Nerven, denn viel Vertrauenswürdiges, woran man sich festhalten kann gibt es in diesem schiefrig-brüchigen Abschnitt nicht. Vielleicht haben wir nicht die optimalste Route erwischt (und liessen uns ein wenig zu weit links abdrängen), aber auch die anderen "bekraxelbaren" Ausstiege (welche wir anschliessend von oben inspizieren), sind meines Erachtens eher im T6 als T5 anzusiedeln. (Ich kann Bombo's "grösste mentale Schwäche" deshalb gut nachvollziehen, denn so richtig wohl war mir bei der Sache auch nicht!)

Nach einer Rast gehen wir dann den Wegspuren dem Südwestgrat folgend ohne Schwierigkeiten weiter zum Gipfel. Dort erwartet uns ein wunderbarer Tiefblick nach Glarus und natürlich auch eindrückliche Einblicke in die Abbrüche des Glärnisch. Dank zügigem Aufstieg haben wir die Verspätung aufgeholt und sind wieder im Zeitplan drin und können die Rundumsicht eine Weile geniessen, bevor wir uns um ca. 12:30h auf den Abstieg machen. Diesen nehmen wir entlang der blau/weiss markierten Route via Gleiter - Hintersaggberg hinunter zur Staumauer und Rhodannenberg unter die Füsse, wo schlussendlich die Zeit gerade noch reicht, um vor der Abfahrt des Busses ein kurzes Bad im See zu nehmen.

 

Tourengänger: 360


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Kommentare (1)


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Bombo hat gesagt:
Gesendet am 7. Juli 2011 um 23:51
Gratuliere Euch zur Vorder Glärnisch-Rundtour - da läuft's mir ja gleich wieder kalt den Rücken hinunter, wenn ich mir das Couloir wieder in Erinnerung rufe :-) Well done!

Cheers,
Bombo


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