Lange Runde über alle Schaffhauser Gipfel


Publiziert von Tobi , 6. April 2011 um 23:02.

Region: Welt » Schweiz » Schaffhausen
Tour Datum: 2 April 2011
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SH 
Zeitbedarf: 11:30
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1400 m
Strecke:ca. 51km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Schaffhausen
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Neuhausen

Gemäss dem Gipfelverzeichnis von Roman Koch gibt es im Kanton Schaffhausen die beschauliche Anzahl von fünf Gipfeln. Besucht man diese alle in einer Schleife vom Hauptort Schaffhausen aus, ergibt sich eine hübsche Rundtour von etwas mehr als 50 Kilometer.
 
Kurz vor acht entsteige ich in Schaffhausen dem Intercity nach Stuttgart. In westlicher Richtung entferne ich mich aus dem Hauptort, die letzten Häuser lasse ich beim Lahnbuck hinter mir. Ich folge weiter dem Wanderweg durchs idyllische Eschheimertal. Auf dem Füetzemeiersteigli überwinde ich rasch die nächsten hundert Höhenmeter. Der mit gelben Rauten markierte Weg steigt nun immer leicht an und bringt mich am Gehöft Hagliloo vorbei immer näher zum  Hügelzug Randen. Bei der grossen Wegspinne bei und um Pt 861 verlasse ich den Wanderweg und beschreite die oberste Fahrstrasse in der Nordflanke unter dem Lang Randen. Als ich mich unter dem Gipfel wähne, setzte ich in ebendieser Flanke auf einer Forstschneise zum Gipfelsturm an. Etwas weniger als zwei Stunden nach dem Start stehe ich inmitten in einem riesigen Bärlauchfeld auf dem Gipfelplateau des Lang Randen (900.0m). Der erste SH-Gipfel ist bezwungen.
 
Auf dem Wanderweg, welcher fast direkt neben dem höchsten Punkt vorbei führt, steige ich vom Gipfel nieder. Auf dem breiten Rücken setzte ich meine Sammeltour Richtung Nordosten fort. Beim Überqueren der Lichtung Zelgli lasse ich den Schlossranden rechts liegen.  Die folgende Fahrstrasse führt mich an Orten mit so seltsamen Namen wie „Schmidshau“ und „Im toten Chrieger“ vorbei. Bei der Forsthütte nach der Lichtung Heidenbomm zweige ich auf den Wanderweg nach „Ob Lucken“ ab. Auch hier setzte ich unter dem vermuteten höchsten Punkt zum direkten Anstieg auf diesen an. Auf der direkt über den Hügelrücken verlaufenden Forststrasse überquere ich den zweiten Schaffhauser-Gipfel Uf Neuen (898m).
 
Die Forststrasse bringt mich wieder zurück auf den Wanderweg. Nach diesem wirklich unspektakulären Hügel mit Null Aussicht, auf den sich wohl nur Gipfelsammler verirren, erwartet mich nun der Kantonshöhepunkt. Bei Pt 889 lenkt mich der gelbe Wegweiser direkt zum Hagenturm. Ich lasse es mir natürlich nicht entgehen, diesen Antennenturm mit seiner Aussichtsplattform zu besteigen. Die Fernsicht von oben ist ziemlich weitreichend, im Dunst kann ich knapp die gesamte Alpenkette bis zur Berner Prominenz erkennen. Nach dem Erklimmen des höchsten künstlichen Punktes des Kantons, folgt noch ein Abstecher zum höchsten natürlichen Punkt von Schaffhausen, dem Hagen (912.1m).
 
Es folgt ein steiler Abstieg am Stiegenbrünneli vorbei  hinunter nach Beggingen (545m). Punkt zwölf kehre ich im Restaurant Sonne ein. Hier tanke ich Energie für das lange Nachmittagsprogramm in Form eines gemischten Salats und Cordon Bleu mit Pommes Frites.
 
Fünfundvierzig Minuten, einigen Hundert Kalorien und einem Liter Rivella später nehme ich die beiden verbleibenden Gipfel in Angriff. Nach fast einem Kilometer auf der Strasse nach Schleitheim zweige ich bei Pt 532 rechts ab. Beim Kartenstudium während der Mittagspause ist mir aufgefallen, dass es sich beim auf der Karte als Birbistel vermerkten Ort eigentlich nur um einen unvermessenen Hügel mit einer Antenne daneben handelt. Der höchste Punkt dieses Hügelzuges auf Schweizer Boden ist allerdings bei Wisstannen Pt 645. Um auf sicher zu gehen, statte ich auch diesem unscheinbaren Punkt einen Besuch ab. Die letzten paar Meter steige ich von Osten weglos empor. Auf der Kiesstrasse wandere ich anschliessend hinunter zum dem auf der Karte mit Birbistel bezeichneten Hügelchen, wobei ich dann hier das lokale Maximum rechts liegen lasse.
 
So langsam beginne ich am Gipfelverzeichnis zu zweifeln. Warum ist der Birbistel aufgelistet, während der Staufenberg (606m), der immerhin das „Berg“ im Namen trägt, es nicht darauf geschafft hat? Ich erweise ihm trotzdem meine Ehre und geniesse alsbald die Aussicht von ihm. Beim Anblick des am Vormittag überquerten Randen komme ich noch mehr ins Grübeln. Der prominenteste und markanteste Gipfel von hier aus ist zweifelsohne der Schlossranden. Wieso habe ich dessen Aussichtsturm vor ein paar Stunden noch verschmäht? Etwas desillusioniert begebe ich hinunter nach Schleitheim (467m).
 
Im Gasthof Post gönne ich mir eine Aufmunterung in Form eines leckeren Desserts. Diesmal entspricht der Eiskaffee meinen Vorstellungen und ist zudem noch mit einem kleinen Schoggischaum-S verziert. Derart gestärkt bin ich bereit für neue Taten. Ich beschliesse nicht mehr stur nur den „offiziellen“ SH-Gipfeln zu folgen, sondern auch noch andere Hügel zu berücksichtigen. So folge ich der Autostrasse zum Oberhallauerberg. Obwohl Töffstrasse wohl passender wäre, denn das schöne Wetter lockt auch diese motorisierten Zweiräder zu einem Ausflug. Beim Büelhof verlasse ich den Asphalt und erklimme über Feldwege den Silstig (623.2m), den höchsten Punkt des Oberhallauerberges.
 
Zurück auf der Strasse mit den dröhnenden Motoren marschiere ich weiter dem Hügelzug entlang. Beim Vorder Berghöf halte ich den Krach und Teer nicht mehr aus und weiche auf den einige Meter tiefer verlaufenden Fahrweg im Südhang aus. Beim Hallauer Berghöf geht es nun fast in der Falllinie hinunter nach Hallau (421m).
 
Ich verlasse das Dorf gen Süden und steuere über einen fast pfeilgeraden Feldweg am Gehöft Betten vorbei die Bahnunterführung an. Ab Pt 447 folge ich dem Waldrand des Hasenberges und steige auf dem vom Neunkirch herkommenden Wanderweg hoch zu Pt 499. Von hier quer durch den malerischen Wald - Windbuschröschen soweit das Auge reicht - zum Armenfeld. Jetzt auf dem direktesten Pfad hinauf zum höchsten Punkt des Wannenbergs (661m). Damit ist das Schaffhauser Gipfelquintett komplett!
 
Nach der Pflicht folgt die Kür: der Rückweg nach Schaffhausen. Ich lasse mich dabei von den gelben Rauten leiten. Bei der Wasenhütte verwöhne ich meine Beine bei einer etwas längeren Pause mit einigen Dehnübungen. Auf einem schön angelegten „Singletrail“ kann ich den parallel dazu verlaufenden Asphalt vermeiden. Beim Erlenboden folge ich dem Grenzwanderweg. Doch nicht nur geographisch bin ich nun an einer Grenze, auch meine Beine zeigen mir so langsam ihre physischen Grenzen auf. Immerhin haben sie nun schon einen Marathon hinter sich, da darf man die Muskeln schon etwas spüren. Bei Neuhausen tauche ich wieder in die Zivilisation ein. Auf Quartierstrassen erreiche ich den Bahnhof Neuhausen Bad. Da der nächste Zug erst in vierzig Minuten fährt, marschiere ich direkt weiter. So kann ich noch einen Blick auf den Rheinfall erhaschen. Beim Bahnhof cff logo Neuhausen schenke ich mir die restlichen beiden Kilometer auf dem quälenden Asphalt zum „Hauptbahnhof“ und beende meinen langen Marsch.
 
 
Fazit: Eine hübsche Rundtour in einem mir bis dahin unbekannten Kanton. In Anbetracht all der Bärlauch- und Buschwindröschenfelder  scheine ich die richtige Jahreszeit ausgesucht zu haben. Vielleicht hätte ich mich von Anfang an nicht so auf die Gipfel im Verzeichnis fixieren sollen. Insbesondere der Schleitheimer Randenturm hätte sich gut in die Runde integriert. Aber das Hauptziel habe ich erreicht: endlich die 50km Marke geknackt!

Tourengänger: Tobi


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Kommentare (2)


Kommentar hinzufügen

kopfsalat hat gesagt:
Gesendet am 7. April 2011 um 06:41
BRAVO! 51km mit cordon bleu, dessert, weglosen passagen und zeit für fotos, tolle leistung.

Tobi hat gesagt: RE:
Gesendet am 8. April 2011 um 13:01
Vielen Dank für deine Gratulation. Wäre sicher auch was für dich.

Gruss Tobi


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