Biirbischtel, 629m - von Schleitheim nach Hallau

Eigentlich wäre ich längst bereit für die ersten Sommer-Projekte. Aber momentan hat es nach wie vor ab ca. 1800m / 2000m (je nach Region) zu viel Schnee, weshalb ich ein paar offene "Flachland-Pendenzen" verfolge. Heute soll es zum letzten der 5 SH-Gipfel nach Roman Koch gehen, dem Birbistel. 

Per Bus fuhren wir von Schaffhausen nach Schleitheim. Man kann entweder bei der Haltestelle "Altersheim" oder auch "Mattenhof" aussteigen. Wir stiegen bei der erstgenannten Haltestelle aus und wandten uns sogleich nach NW. Nach wenigen Minuten ist bereits die Antenne zu sehen, welche sich auf dem anvisierten Hügel befindet. Der höchste Punkt des Birbistel / Biirbischtel, 629m befindet sich wiederum ziemlich unspektakulär mitten im Wald, d.h. ohne jegliche Aussicht.

Zurück auf dem Forstweg genossen wir auf dem Bänkli für einige Minuten die schöne Aussicht. Etwas weiter unten, nach dem Verlassen des Waldes, konnten wir ein gewaltiges Panorama bewundern: Glarner Alpen, Zentralschweizer Gipfel und Berner Berühmtheiten sind also selbst vom äussersten Schaffhauser Zipfel zu sehen!

Nun spazierten wir hinab zum Lendli (P.574) und weiter zum nächsten Gipfelchen, dem Staufenberg, 606m. Dieser befindet sich genau oberhalb Schleitheim. Weiter via P.557 zum Lendebärg, wo offensichtlich nicht mehr alle auf der LK eingetragenen Wege existieren. Eigentlich wollten wir hier direkt nach Süden absteigen, aber der Bauer hat wohl sein Feld erweitert, weshalb dieser Pfad nicht mehr existierte ...
Auch kein Problem. Entlang den Rapsfeldern schlenderten wir weiter bis zu P.512. Von hier aus führt ein steiler Pfad nach Oberwiesen hinunter (diesen Abschnitt könnte man theoretisch mit T2 bewerten).

Danach galt es die Strasse zu überqueren, um anschliessend ziemlich steil die Auhaalde aufzusteigen. Oben angekommen, schlängelt man sich wieder der Grenze entlang. Wobei wir diese zeitweise verliessen und stattdessen Feldwege benutzten, da gewisse Grenz-Abschnitte doch arg überwachsen waren.
Hier entdeckten wir mitten in einem Feld einen holzgeschnitzten Adler. Ziemlich eigenartig; sollte es gar einen Bundesadler darstellen, obwohl sich die Grenze zu DE erst ca. 50 - 100m hinter dem Adler befindet?

Weiter über Feldwege, auf denen sich offensichtlich kaum mal jemand "verirrt" - jedenfalls haben wir niemanden angetroffen. D.h. wir haben ein Reh beim Sonnenbaden aufgeschreckt und zwei Füchse gesehen, welche etwas vor uns den Weg überquerten und durch das Rapsfeld das Weite suchten.
Wir passierten den Waldhof und gelangten wenige Meter später erneut zum Waldrand und somit zur Grenze. Eigentlich sollte hier gemäss LK ein Weg der Grenze entlang nach Süden führen, welchen wir allerdings nicht fanden und auch die Wanderzeichen sagten etwas anderes.

Ohne Karte / GPS ist es in diesem Gebiet eher schwierig ... - aber mittels GPS fanden wir via Muggebrunne den Weg aus dem Wald und erreichten schliesslich den Hinterer Berghof (583m) und somit die Strasse. Hier muss man aufpassen, dass man von den Motorrädern nicht überfahren wird. Jede(r) will sich auf der Bergrennstrecke offensichtlich mal als Rennfahrer ausprobieren / austoben ...

Glücklicherweise führt nach riskantem Strassen-Queren ein Wanderweg weiter. Wir befinden uns nun oberhalb der Rebberge von Oberhallau. Noch zweimal müssen wir die Raserstrecke überqueren, dann ist Oberhallau erreicht.
Über offenes Feld und mit Sicht auf die bekannte Bergkirche von Hallau mit dem Namen "St. Moritz" gelangten wir schliesslich nach Hallau, unserem Tagesziel. Von hier aus gelangt man per ÖV problemlos via Wilchingen nach Schaffhausen.

Fazit:
Eine herrliche Frühlingswanderung, bei welcher wir (ausserhalb der Ortschaften) komplett alleine unterwegs waren. Damit sind nun nebst ein paar "inoffiziellen" auch alle "offiziellen SH-Gipfel" besucht. Selbstverständlich gibt es nebst den besuchten Hügeln noch weitere, zahlreiche Hügel, welche bislang keinen Hikr-Eintrag aufweisen. Weiss aber auch nicht, ob es überhaupt lohnenswerte Hügel wären ...