Salbitkettenweg


Publiziert von saebu , 29. September 2010 um 22:56.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:16 September 2010
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettersteig Schwierigkeit: K2 (WS)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR 
Zeitbedarf: 5:00
Strecke:Salbithütte - Hängebrücke - Salbitbiwak - Voralphütte
Unterkunftmöglichkeiten:Salbithütte SAC Voralphütte SAC

Interessanter und aufregend angelegter Kettenweg, welcher unterhalb der wilden Granitlandschaft des Salbitschijen von der Salbit- zur Voralphütte führt. Die anspruchvollste Stelle dieses Weges wurde wahrscheinlich durch die, vom Triftgebiet hierher verlegte Hängebrücke entschärft, dennoch darf die Tour auf keinen Fall unterschätzt werden!
 
Als wir am Morgen erwachen ist es draussen verhangen und regnet. Wir lassen uns Zeit und nach einem ausgedehnten Frühstück beginnt es doch langsam aufzuhellen. Zuerst geht’s von der Salbithütte 2’105m auf dem blau-weiss markierten Bergweg aufwärts Richtung Salbitschijen S-Grat. Bald einmal folgt eine Leiter und danach stehen wir schon an der neuen Hängebrücke, welche uns über den ca. 90m breiten Abgrund führt. Leider werden wir von Nebel umhüllt und wir können gar nicht sehen wie es in die Tiefe geht. Eine Leiter und ein kleines Geröllfeld folgen und wir stehen beim Salbitbiwak 2’400m. Aufgepasst bei den Riegeln an der Türe der Biwakschachtel, jene können nämlich beim zuziehen der Türe, diese von aussen blockieren. Glücklicherweise gibt es relativ grosse Fenster und so stiege ich nach einem kurzen Schockmoment durch eines hinaus um die Türe von aussen zu entriegeln. Uffffff, Glück gehabt!!!! ;o) Erleichtert setzten wir unsere Tour fort und steigen ausgesetzt, aber Drahtseilgesichert zur steinschlägigen Spicherribichelen hinunter. Durch diesen Graben führt auch der markierte Abstieg nach Horefelli runter. Wir jedoch steigen über eine ca. 50m lange Leiter wieder aus diesem „gfürchigen“ Kessel hinaus auf den Horefelliboden. Nach Angaben vom Voralphüttenwart wurde die Leiter diesen Sommer von einem Felssturz, oben aus den Salbitzacken, stark beschädigt. Deshalb war auch der Weg eine Zeitlang gesperrt! Der Nebel sinkt etwas und so lassen wir uns bei einer ausgiebigen Pause die wärmende Sonne auf den Pelz brennen und geniessen den Ausblick in die eindrucksvolle Bergwelt um uns herum. Ziemlich der Höhenkurve entlang, geht’s dann wieder weiter via Chüeplanggen zur Flüestafel 2’385m, wo wir dann recht steil zur Voralphütte 2’126m in den Nebel ab steigen müssen. In dieser Hütte werden wir herzlich begrüsst, gut bewartet und verbringen einen lustigen und über Kristalle lehrreichen Hüttenabend. Danke an das gute Hüttenteam und schade wollt ihr aufhören!
 
An dieser Stelle auch noch einmal ein Dankeschön an die Wollishofer für die süsse Überraschung! S’het üs henne gfröit!
 
Material:
Helm, Klettergurt mit Schlinge und Karabiner oder ein Klettersteigset sind empfehlenswert. Das Material kann sogar in der Voralp- und Salbithütte gemietet werden.
 

Tourengänger: saebu, Steimandli


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Kommentare (1)


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mde hat gesagt: Kettenweg
Gesendet am 29. September 2010 um 23:16
Interessanter Bericht, danke!

Den Kettenweg habt Ihr aber nicht begangen. Der beginnt etwas oberhalb der Brücke und führt (höher als diese) durchs Couloir hindurch. Alle Installationen auf dem Weg zur Brücke wurden erst im Zuge von deren Bau angebracht, vorher war da nichts (ausser eine problemlos begehbare Wegspur, max. T4).

Auch in der Spicherribichelen gab es früher überhaupt keine Installationen, zumindest als ich vor ein paar Jahren das letzte Mal da rauf- und runterging war gar nix vorhanden. Und ich muss ehrlich sagen (auch wenn man sich mit dieser Meinung beim Hüttenpersonal im Göschenertal überhaupt nicht beliebt macht), dass ich die Installationen höchst fragwürdig finde. Es handelt sich hierbei um Gelände, das von Unerfahrenen schlicht und einfach nicht begangen werden sollte. Und wer die nötige alpine Erfahrung hat, braucht dort auch kein Klettersteig-Drahtseil zur Sicherung.

Das ist jetzt keine Kritik an Euch oder an Eurer Tour, sondern ein ganz grundsätzlicher Gedanke, der mir beim Betrachten der Bilder gekommen ist. Ich kenne die Gegend "von früher", d.h. vor der Brückenzeit und allen Installationen.


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