Tegelbergkopf (1567m), Ahornspitze (1784m) und Branderschrofen (1879m)


Publiziert von Tef , 22. September 2010 um 20:53.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum:18 September 2010
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Aufstieg: 1350 m
Abstieg: 1350 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Der Beschilderung Tegelbergbahn folgen. Wie überall im Schlössergebiet kostet der Parkplatz happige 4 Euro
Kartennummer:Kompass Nr.4

Es ist schon erstaunlich, wie nahe "überlaufen" und "einsam" oft nebeneinander liegen. Gerade noch kamen wir mit Müh und Not durch die Menschenmassen über die Marienbrücke, so waren wir bei der wunderschönen Überschreitung des Tegelbergkopfes ganz allein unterwegs und auch bei der Ersteigung des Branderschrofens vom Branderfleck trafen wir niemanden.
Zum Wetter kann man sagen: es hat nicht gergnet. Daß unsere Sachen doch feucht wurden lag am immer dichter werdenden Nebel, zuletzt sahen wir kaum mehr die Hand vor Augen. Diese Wetterstimmung und besonders die nette Begleitung von Agnes und Stefan machten daraus eine gelungene Runde.
Vor allem der Ostgrat vom Branderschrofen muß auch bei schönem Wetter ein Genuß sein.
Los geht es bei der Talstation des Tegelbergliftes. Wir folgen dem breiten Wanderweg nach Süden mit Blick auf Neuschwanstein zum Eingang der Pöllatschlucht. Durch die schöne Schlucht geht es zum Teil auf Eisengatterwegen bergan, bis es nach rechts aus der Schlucht zum Bergrücken hochgeht. Hier trifft man nun auf den Neuschwansteinweg und die Menschenmassen, die zu Fuß zur Marienbrücke hoch über der Pöllatschlucht mit tollem Blick auf das Königsschloß. Über die Brücke zu kommen stellte heute eine der Schlüsselstellen dar.
Dahinter wird esschlagartig einsam. Es führen nun zahlreiche Pfade in den Hang, wir empfehlen ganz nah am Grat zu bleiben und auf schmalen Pfadspuren direkt (und steil) aufzusteigen. So genießt man einen phantastischen Tiefblick auf die Schlösser und die Allgäuer Seenplatte (noch sahen wir was). Immer wieder treffen wir auf den offizilellen Pfad. Weiter oben bleiben wir auf diesem, da er etwas nach rechts in die Flanke führt. Nach einem Eck geht es ein Stück eben durch den Hang.
Wir kommen nun zu einem kleinen Sattel, wo der Weg in die linke Flanke des Tegelbergkopfes führt. Viel interssanter ist es, diesen Berg zu überschreiten. Dazu geht es kurz nach dem Sattel rechts hoch direkt auf den Rücken. Auf guter Pfadspur geht es nun über den mit interessanten Felsen durchsetzten Grat dahin. Der letzte Felskopf ist dann der höchste des Tegelbergkopfes. Zu ihm gelangt man nur weglos (T4,I) in dem man einen Wiesenhang in die Scharte hochsteigt und rechts zum höchsten Punkt klettert. Es war das letzte Mal an diesem Tag, daß wir noch etwas Ausblick hatten, kurz danach legte sich der Nebelvorhang über uns.
Nun geht es ein kurzes Stück bergab und dann weiter durch eine schöne Landschaft bergan. Von links kommt ein Pfad hinzu und kurz darauf steht man am Tegelberghaus (1707m). Hier geht es natürlich wieder zu, da ja auch die Gondel hier endet.
Der nächste Abschnitt ist nun nicht so aufregend: auf breitem Pfad geht es in die Südflanke des Branderschrofen Richtung "Ahornsattel" zunächst fast eben dahin, bis man eine kleine Wiese erreicht (hier geht es später zum Ostgrat hoch). Der Weg knickt nun nach rechts und führt zum Branderfleck hinab. 
Auf schmierigen Pfaden geht es weiter südwärts wieder bergan. Um zur Ahornspitze zu gelangen, muß man erstmal rechts um den Berg herum, bis ein Pfad links vom Hauptweg wegführt und wir den Gipfel von Süden erreichen. Die Aussicht beschränkt sich auf Stefan's  leckeres Brotzeitbrettl. Nachdem wir das geleert haben, steigen wir wieder ab und kehren zur besagten Wiese zurück.
Nun folgen wir einer schwachen Pfadspur über die Wiese. In einigen Kehren geht es zwischen Bäumen empor zu einer Weidewiese. Hier verlieren sich die Spuren. Wir steigen nun direkt den Steilen Hang empor und nutzen zunächst eine schwach ausgeprägte Rippe, später eine Wiese rechts von Bäumen. Dort wo der Wiesenhang etwas flacher wird, treffen wir auf eine recht deutliche Pfadspur. Dieser folgen wir nun erneut über sehr steile Wiesenhänge empor, bis wir den Ostgrat erreichen.
Diesem folgen wir nun nach Westen (T4, mit Stellen I, an manchen Stellen durchaus etwas schmäler und vermutlich - im Nebel ist das nicht so genau zu erkennen ;-) - auch etwas ausgesetzt. Über eine kurze Schrofenrinne erreichen wir einen kleinen Felskopf, der dahinter über eine weitere Rinne wieder abgelettert wird. Dann geht es immer am Grat im Auf und Ab dahin, bis aus dem Nebel das große und recht häßliche Gipfelkreuz auftaucht.
Unser Plan war eigentlich, nun über den interessanten Nordgrat abzusteigen, jedoch fanden wir wegen des dichten Nebels den Einstieg nicht. Also kehrten wir über den Normalweg (T3) zum Tegelberghaus zurück.
Als Abstieg wählten wir nun den Gelbe Wand Steig (T3), der nun als Klettersteig ausgeschrieben ist. Nagelneue, meist unnötige Versicherungen wurden in den Fels gebohrt, zudem wird, wie im ganzen Alpenraum leider zu  beobachten ist, gerade trendmäßig an neuen unnötigen und unlogischen "Eisen"-Routen gearbeitet. Noch ist der Abstieg wegen der schönen Landschaft empfehlenswert, aber wenn der ganze "Event-Park" fertig ist sind die echten Bergsteiger evtl fehl am Platz. Der Weg bringt einem über mehrere Stufen hinab ins Tal und diekt zum Parkplatz.

Tourengänger: Tef, Steffl


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Kommentare (2)


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marc1317 hat gesagt:
Gesendet am 22. September 2010 um 21:10
Interessante Tour - wusste gar nicht, dass man so etwas um Neuschwanstein herum machen kann?!

Jetzt bin ich aber um diese Info schlauer ;-)

Danke und Gruss

Marcel

Tef hat gesagt: RE:
Gesendet am 23. September 2010 um 21:44
Servus Marcel,
ja, die Gegend bietet einige Überaschungen. Den Ostrgrat wollen wir nochmal bei schönem Wetter machen, den Nordgrat beim nächsten mal finden und dann wäre auch noch der Franziskaner, den trainman und ADI beschrieben haben...viel zu tun :-)
beste Grüße
Tef


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