Überschreitung Allalin (4027m), Feechopf (3888m) & Alphubel (4206m)


Publiziert von Pasci , 17. September 2010 um 20:14.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum: 2 September 2010
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 2 Tage

Verlängertes 4000er Wochenende mit unserem Firmensportclub. Donnerstag - Sonntag; Allalin, Alphubel, Nadelhorn und Stecknadelhorn. Weil sich dieses Wochenende eigentlich in zwei völlig unabhängige Touren unterteilen lässt, habe ich auch die Tourenberichte getrennt. In diesem Bericht dokumentiere ich die Überschreitung Allalin, Feechopf und Alphubel. Nadel- und Stecknadelhorn ist hier beschrieben.

Donnerstag: Zustieg Britanniahütte (4h, T4, 1360HM)
Aus Akklimationsgründen haben wir uns entschieden, bereits am Donnerstag anzureisen und zu Fuss zur Britanniahütte zu laufen. Nach einer gemütlichen Anfahrt am Donenrstag Morgen sind wir kurz vor elf in Saas Fee losmarschiert und auf bestens markierten Wegen zur Plattjen aufgestiegen. Bei der Verzweigung empfiehlt es sich links zu halten, denn dieser Weg ist  schöner und mehrheitlich im Schatten. (T2, 2h)

Auf Plattjen bereits das erste Highlight: Herrliche Aussichten, super nettes Personal und gehobene Gastronomie. Die Wein- wie auch die Speisekarte erinnern mehr an einen Gourmettempel als an eine Bergbeiz. Sogar die einfacheren Speisen sind speziell und überdurchschnittlich lecker. Meine Wirtenrösti war ein wahrer Gaumenschmaus! ;-)

Wohl gestärkt ging es auf gut markiertem Weg weiter zur Britanniahütte. Der erste Teil ist einfach und bietet teilweise schöne Tiefblicke nach Saas Almagell. Nach der kleinen Ebene mit Seen nördlich der Hütte (Pt. 2899) wird's etwas mühsam, die Markierung wechselt auf blau-weiss. Man muss einen mit Steinbrocken überfluteten Eisfirn aufsteigen. Die meisten Steine sind stabil, wenige nicht. Zwischendurch guter Halt dank Kieselsteinen, dann wieder ein kurzes Stück Blankeis. Wir sind ohne Steigeisen hochgestiegen - geht eigentlich ganz gut, ist einfach wie gesagt mühsam. (2h, T4)

Freitag: Überschreitung Britanniahütte - Allalin - Feechopf -  Alphubel - Längflue (9h, WS, II, 1060HM)

Allalinhorn

Nach dem Frühstück zur Felskinn Mittelstation gelaufen und mit der ersten Bahn zum Mittel Allalin hochgefahren. Von dort unangeseilt bis nach den Skiliften gelaufen und anschliessend die Gletscherausrüstung angezogen. Auf breiten, einfachen Wegspuren via Pt. 3826 aufs Allalinhorn gelaufen. Infolge der grossen Gruppe (inkl. blutiger Anfänger), des gemütlichen Schrittes und einer längeren Fotopause bei Pt. 3826 haben wir für den Aufstieg 2 Stunden benötigt. L

Feechopf
Abstieg von Allalin bis zum Feejoch auf der Aufstiegsspur. Anschliessend praktisch alles auf dem Grat (teilweise südlich davon) in genussvoller Kraxlerei auf den Feechopf. Die Schwierigkeit übersteigt eine II nie und der Grat sieht wirklich viel schlimmer aus als er ist. Trittsicherheit und vorallem Schindelfreiheit sind aber ein Muss! Für den Abstieg vom Allalin, die Traverse via Pt. 3826 und die Kletterei auf den Feechopf haben wir exakt 2 Stunden benötigt. WS, II

Alphubel
Nach der Mittagspause auf dem Feechopf haben wir entschieden, nicht über die Eisnase aufzusteigen. Die Gruppengrösse und die teilweise unerfahrenen Teilnehmer, sprich Erst-Gletscher-Teilnehmer, haben uns zu diesem waisen Entscheid gebracht. Also haben wir vom Alphubeljoch alles auf mehr oder weniger gleicher Höhe (~3800) gequert Richtung Pt. 3860. Von dort auf sehr guten Spuren zwischen eindrücklichen Gletscher-Abbrüchen hinauf auf den Schnee-Gipfel des Alphubels. Der untere Teil ist relativ steil und spaltenreich, oben steigt die Spur nur wenig an und das Ziel will und will einfach nicht näher kommen ;-) (2.5h, WS-)

Abstieg zur Längflue
Für den Abstieg zur Längflue sind wir den (Gott sei Dank) vorhandenen, sehr guten Spuren gefolgt. Diese windet sich durch unzählige, beeindruckende und riesige Gletschspalten-Labyrinte. Wer hier den Weg selber suchen muss, ist schlecht bedient. (2.5h, L)

Die Totalzeit von 9 Stunden beinhaltet sämtliche Pausen und "Material-Manöver". Wie gesagt, wir waren mit 12 Personen eine relativ grosse Gruppe und hatten einige Einsteiger dabei, zudem hatten wir keinen Grund zur Eile weil Joe in der Längflue unsere Übernachtungen reserviert hatte. Für diese Überschreitung braucht man in der Regel rund 7-8 Stunden!


Tourengänger: Pasci


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