Wanderferien Ötztal: Wörgegratspitze


Publiziert von Tobi , 14. Juli 2010 um 21:46.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Stubaier Alpen
Tour Datum:28 Juni 2010
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 700 m
Abstieg: 600 m
Unterkunftmöglichkeiten:Diverse Hotels im Ötztal
Kartennummer:Karte Nr. 10 "Oetztal" (mayr)

Beim abendlichen Schlummertrunk auf der Terrasse unsers Hotels, lächelte mich der von der Abendsonne rot gefärbte Acherkogel (siehe Bild) an. Da erwuchs in mir der Wunsch, diesen eindrücklichen Spitz am nächsten Tag zu erklimmen.

Mit der ersten Bahn fahren wir von Oetz hoch nach Hochötz (2020m). Von hier will ich den Acherkogel in kürzester Zeit bezwingen. Nachdem wir gestern schon fast den ganzen Tag getrennt verbracht haben, möchte ich heute mit meiner Freundin noch eine gemütliche Nachmittagstour geniessen. Ich gebe mir also vier Stunden und ziehe mit grossen Schritten los Richtung Alte Bielefelder Hütte.

Auf dem sogenannten Besinnungsweg komme ich gut voran, das Tempo ist alles andere als besinnlich. Vor den Ferien habe ich noch auf hikr.org einen Bericht über die Besteigung des Acherkogels gelesen. Diesen habe ich noch so halbwegs im Kopf. Ich bin optimistisch, dass ich den Berg auf direktem Weg über die Nordflanke besteigen kann. Ich habe zwar keine Ahnung wo genau der Einstieg ist, aber irgendwelche Markierungen werde ich schon antreffen.

Kurz vor dem Abzweiger zur Mittertaler Scharte treffe ich auf einen rastenden Bergsteiger. Wie sich herausstellt, ist sein Ziel auch der Acherkogel. Ich frage ihn also nach dem Weg und er erkärt mir, dass er den Gipfel auf dem Normalweg über die Achplatte via Westgrat erklettern wird. Da bin ich etwas verwirrt und erkunde mich nach dem direkten Aufstieg über die Nordflanke. Von diesem weiss er nichts, die Flanke sähe wegen dem Schnee auch nicht wirklich einladend aus. Da muss ich ihm Recht geben. Allerdings wird mir beim Anblick des langen Westgrates klar, dass ich auf diesem Wege auf keinen Fall die gesammte Tour in vier Stunden absolvieren kann.

Etwas desillusioniert mache ich mich auf den Weiterweg. Ich beschliesse, denoch zur Mittertaler Scharte hochzusteigen. Vielleicht sehe ich doch noch einen Abzweiger oder Markierungen. Zwar entdecke ich eine Spur über ein Schneefeld, aber nichts was mir ein genug gutes Gefühl für einen direkten Sturm auf den Acherkogel gibt.

Ein wenig enttäuscht erreiche ich die Mittertaler Scharte (2631m). Was nun? Den Abzweiger zum Wetterkreuzkogel habe ich offensichtlich durch meinen nach rechts fixierten Blick verpasst. Um nicht mit ganz leeren Händen zu meiner Freundin zurückzukehren, beschiesse ich, die Wörgergratspitze zu besteigen.

Der Grat sieht einladend aus, der Fels ist ziemlich gut. Den ersten Zacken umgehe ich etwas ausgesetzt rechts, dahinter taucht schon der nächste Turm auf. Diesen umgehe ich links. Mit etwas Kraxelei (alles in allem wohl etwa T5, I) erreiche ich schliesslich die Wörgegratspitze (2716m). Trotz des etwas abstossend klingenden Namens hat sich der Besuch gelohnt. Das Panorama ist wohl nicht ganz so atemberaubend wie es auf dem Acherkogel sein würde, aber eine gute Entschädigung für den verpassten Gipfelerfolg.

In der Westflanke steige ich mit allgemeiner Tendenz Richtung Norden vorsichtig wieder ab. Die Steilheit und Ausgesetztheit hält sich zwar in Grenzen, aber das Gelände ist ziemlich rutschig und es liegt viel loses Gestein rum. Da direkt unter mir der Bergweg quert, möchte ich keine Steine lostreten. Nach kurzer Zeit erreiche ich den Weg und folge diesem weiter zurück auf den Grat. Über den Wörgergrat erreiche ich schliesslich den Wetterkreuzkogel (2591m).

Fast schon im Laufschritt geht es nun auf dem Theodor-Streich-Weg hinunter zur Bielefelder Hütte (2112m). Hier treffe ich früher als geplant meine Freundin, mit der ich kurze Zeit später das Nachmittagsprogramm in Angriff nehme... (Bericht)


Fazit: Hätte ich doch den detaillierten und gut geschriebenen Bericht von gero ausgedruckt und mitgenommen, so hätte ich nun den Acherkogel in der Tasche! Wird mir für die Zukunft (hoffentlich) eine Lehre sein!


Tourengänger: Tobi


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