herrliche Jura-Rundtour entlang den Kantonsgrenzen BL - SO


Publiziert von Felix , 11. Mai 2010 um 23:20. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Basel Land
Tour Datum: 8 Mai 2010
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BL   CH-SO 
Aufstieg: 920 m
Abstieg: 920 m
Strecke:Langenbruck - Ehem. Kloster Schöntal - Ankenballen - Spitzenflüeli - Chilchzimmersattel - Alpenblick - Ruchen - Sattel zur Belchenflue - Gwidemhöchi - Gwidemflue - Erzenberg - Langenbruck
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW bis Langenbruck (über Balsthal - Holderbank)
Kartennummer:1088

Erst wanderten wir durch das einerseits hübsche, andererseits wie ausgestorben wirkende Dorf Langenbruck Richtung Chräiegg - schönstes Frühlingswetter begleitete uns. Und - wie oft auf unserer mehrgipfligen Wanderung - streiften wir lange durch helle, "frische" Buchenwälder; ein freudiges Erleben der eindrücklich erwachenden Natur!
Die Chräiegg liessen wir in Anbetracht unseres Programms (wirklich) links liegen (und mit ihr die Römerstrasse) und wanderten gemütlich oberhalb des Schöntalbaches über den Hof Leutschenberg mit dem äusserst freundlichen jungen Hofhund zum Ehem. Kloster Schöntal. Eher etwas überholungsbedürftig wirkend, überraschte uns dann jedoch der immens grosse Skulpturen- und Kunstpark: die Stiftung www.schoenthal.ch lässt sich da einiges einfallen und bietet zahlreichen Künstler ein grosses Betätigungsfeld - in einer sehr einladenden weiten, ursprünglichen Landschaft.
Viel begangen ist diese Jura-Region, oft und gut beschrieben - wir möchten v.a. Domenic für den Tipp Ruchen (inkl. Alpenblick) danken: es hat sich sehr gelohnt, diesen "Abstecher" einzubauen!

Ab Langenbruck ist die Wegfindung nicht klar signalisiert, wir waren schliesslich doch froh, nahmen wir nicht den direktesten Weg zum Ehem. Kloster Schöntal, sonderten wanderten erst aufwärts Richtung Chräiegg über frühlingshafte Wiesen und ebensolche Wälder um die Chräiegg herum zu den Gebäulichkeiten, um die sich nun eine grössere Stiftung kümmert, Seminare organisiert und Künstlern ein üppiges Betätigungsfeld bietet,.
Dies erlebten wir auf dem überaus genussvollen Anstieg zum Ankenballen - nebst den Kunstwerken imponierte uns der von weitem der dem Ankenballen vorstehende Felsriegel; vom höchsten Punkt aus bietet sich ein toller Blick auf ihn. Bereits hier "wandelten" wir stets durch schönste Buchenwälder - kaum präsentieren sie sich schöner als in diesem hellen, erfrischenden Frühlingsgrün! Bereits auf diesem ersten Gipfel zeigen sich uns die zwei nächsten, Spitzenflüeli und Ruchen.
Nach dem Abstieg zum Sattel Schattenberg und dem weglosen Aufstieg zum oft begangenen Spitzenflüeli sind wir noch alleine unterwegs; doch noch vor dem Gipfel treffen wir auf weitere Wanderer - und die ersten der nun zahlreichen Befestigungswerke der Fortifikation Hauenstein aus dem Ersten Weltkrieg: wir schaudern ob der Vorstellung nicht der baulichen Werke, die wir bis nach der Gwidemflue antreffen - sondern v.a. ob der geschichtlichen Hintergründe (unvorstellbar, wie nahe das unermessliche, unsinnige Gemetzel war)!

Stets begleitet von eindrücklichen Schützengräben, Unterständen und Bunkern gelangen wir zum Chilchzimmersattel - hier holt uns der motorisierte Verkehr kurz wieder ein - und tauchen bald in das Dunkle der Tannenwälder auf der Nordseite des Ruchen ein. Ein erstes "Weekendhäuschen" erscheint uns nicht sehr einladend, doch der etwas später auftauchende "Alpenblick" gefällt uns ausserordentlich: da hat man das Beste aus einer ehemaligen Militärstation gemacht - einladend wirkt er, mit guter Aussicht gegen Westen. Auf dem einfachen, immer mit einer schwachen Wegspur versehenen Aufstieg bleiben wir einsam unterwegs; nur auf dem höchsten Punkt, bei einigen wenigen Regentropfen, kommt uns eine Gämse recht nahe - schade, dass Ursis Rucksack exakt in diesem Moment das Gleichgewicht verliert ... und das agile Tier fluchtartig den Gipfel verlässt.
Auf dem Sattel, den wir selbstverständlch auf einer eigenwilligen Direttissima hinunter erreichen, kehrt der Zivilisations-Alltag ein; dem entweichen wir jedoch spätestens ab der Gwidemhöchi.

Der Aufstieg über das luftig-lauschige Band, mit Ketten gesichert, ist uns allein überlassen - ebenso wie der überaus genussvolle Weg über ehemalige Verbindungswege der Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg, zum Gipfel der Gwidemflue. Eine überaus empfehlenswerte, hübsch Gratbegehung erwartet uns - wir geniessen diese malerische Begehung dieses Jura-Gipfels extrem; sogar eine kurze Kraxelei wird eingebaut um die Flueblüemlis von nahem zu betrachten und das lockere Gratgestein zu erkundigen. Lange hätte wir da oben auf der Gwidemflue verweilen können, wir kamen echt ins Schwärmen!

Doch der nächste, der letzte Gipfelgrat wartet - und ein längerer Rückweg nach Langenbruck: ab P. 1002 gehts erst mal aufwärts, gelegentlich etwas kraxelnd zum höchsten Punkt 1021 der "Verlängerung " des Erzenberges. Hier wie auch später, auf dem Erzenberg selbst, treffen wir immer wieder auf kantige Gratschneiden, herrliche Buchenwaldpassagen - und beim höchsten Punkt des Erzenberges auch wieder auf eine Kraxelstelle. Genuss ist uns bis zum Schluss unserer Rundwanderung angesagt, auch der abschliessende Gang hinunter durch beinahe schon verbuschenden Junglaubwald und der hübsche Waldweg nach Langenbruck runter gefällt uns ausserordentlich - das war Jura pur!

Tourengänger: Ursula, Felix


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