über dem Hochnebel: mit Schneeschuhen auf Turne 2079.2 m.ü.M.


Publiziert von Felix , 16. Dezember 2009 um 22:26. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Bern » Simmental
Tour Datum:15 Dezember 2009
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT2 - Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Aufstieg: 900 m
Abstieg: 900 m
Strecke:PP - Brücke bei P. 1246 - Schwand - Bachmasweid - Brüscht - Alts Läger - Galm - Hinder Tärfete - Turne - Sattel vor Pfaffe - Schibeböde - Vorder Tärfete - Spicherböde - Schwand
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW oder Postauto bis Zwischenflüh, Post - und (zu Fuss oder mit PW) weiter bis Menniggrund (grosser Parkplatz kurz vor P. 1259)
Kartennummer:1227

Kaum aufhören konnte ich mit fotografieren, derart zahlreich und überwältigend waren die Sinneseindrücke während der Schneeschuhtour, auf welche mich Ursula hinführte: einmal mehr ein Toptipp - Danke! Es ist jedesmal so: kaum zu glauben für diejenigen, welche unter dem Nebel verweilen (müssen), was sich "oben" so alles farbenfroh und prächtig abspielt.
Unten beim Parkplatz bei Schwand froren wir uns beim Anziehen der Schneeschuhe beinahe noch die Finger ab - doch über uns erstrahlten bereits die ersten Fels- und Schneegipfel im ersten morgendlichen Sonnenlicht. Das verhiess viel Gutes - und es kam uneingeschränkt, in vollen, genussvollen Zügen. 
Der Aufstieg dann wegmässig leicht, grundsätzlich immer östlich des Bachs auf offenem Weidegelände direkt zum Strässchen hinauf, mit diesem den Bach querend, und anschliessend westlich davon weiter über die Hinder Täferte Richtung Gipfelfelsen. Im unteren Teil lag nur noch sehr wenig Schnee, die Abfahrt mit Skiern ist hier eine "Schleifübung", ab Alts Läger jedoch sind gute Schneeverhältnisse vorhanden. Der etwas steilere Schlussaufstieg eröffnet den Blick auf das imposante Nebelmeer, welches sich auch noch in die Täler fortsetzt (auf dem Gipfel werden wir sehen können, dass das Mittelland fest im Griff der Wolkendecke liegt).
Die zwei Skitourengeher,  mit welchen wir die ersten Meter gemeinsam angehen, werden den Aufstieg über die Ostflanke machen - wir werden sie, als einzige, auf dem Gipfel des Turne wieder antreffen. Doch erst geniessen wir immer wieder den Blick auf die sich immer weiter öffnenden Bergketten der umliegenden Täler - mit dem immensen Nebelmeer. Die pralle Sonne, der blaue Himmel und der lockere Schnee tun das ihre, um einen Traumtag zu gestalten.
Für mich als Neuling in dieser Gegend - zum ersten Mal im Diemtigtal! - ist eh das ganze Panorama eine Wucht, bei diesem Wetter; doch am meisten wohl beeindruckt mich die enorm flache, eine beinahe endlos scheinende Weite suggerierende Hochebene des Turne: ich hätte stundenlang verweilen können!
Bei -7 Grad konnten wir die Mittagsrast gut auf 1 1/2 Stunden ausdehnen ("gefühlt" wohl um die 15°, dann "mussten" wir wohl weiter, stets sanft absteigend Richtung Pfaffe. Hatte es bereits unterwegs doch tiefe Taleinschnitte auf dem vorher flachen Plateau, so imponierten uns immer mehr die gewaltigen Abstürze gegen Norden hin, zu Grosse und Chlyne Chorb: hier schien die Welt noch sehr ursprünglich - wie im Wandel von Enstehen und Vergehen. Der Nebel tat das seine zu dem beinahe gespenstischen Eindruck hinzu.
Nachdem wir noch den Punkt 2027 "bestiegen" hatten - hier eröffnete sich uns ein traumhafter Blick auf einen wenige Meter darunter aufragenden Gendarm - setzten wir unsere Traverse fort Richtung Pfaffe. Kurz vor dem Sattel zu diesem ist nördlich eine heikle, sehr abschüssige Stelle zu passieren. Da sich die Nebelobergrenze immer weiter nach oben verschob, nahmen wir die Abkürzung direkt zur Alp Schibeböde. Bereits hier zogen erste Nebelschwaden auf; wir konsultierten beide intensiv die Karte, richteten die Kompassuhr - und fanden uns genau auf Punkt 1800 bei der Alp auf Vorder Täferte ein; im dicken Nebel. Dieser begleitet uns weiter, doch nun wiesen Skiaufstiegsspuren und Abfahrtskurven den Weg - hier auch nochmals angemerkt: in diesem  Nebel mit nur wenigen Metern Sichtweite wäre die Wegfindung äusserst problematisch. Nun: wir hatten alles Glück an diesem Tage - totaler Spass und Genuss brachte er: wir sind dankbar!
(Nur hatte die Verkaufsstelle an der Wiriebahn noch geschlossen, der Saisonbeginn war auf den 19. Dezember verschoben worden - gemäss Ursula muss es hier besten Alpkäse zu erstehen geben ...)


Tourengänger: Ursula, Felix
Communities: Schneeschuhtouren


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