MIT UMWEG AUF DEN ELMER GERÖLLBERG.
Eigentlich wollte ich den Hausstock mit anschliessender Überschreitung am Wochenende unternehmen; doch da das Wetter für den Sonntag sehr schlecht angesagt war, startete ich schon am Freitag um 22 Uhr nachts. Jetzt Ende Oktober musste ich diese Gelegenheit halt packen bevor der Winter wirklich kommt - mit Schnee wäre diese Tour nicht mehr zu machen. Ich stieg also innert 4 Stunden mit Pickel und Stirnlampe bewaffnet von Elm auf den Panixerpass oder Pass dil Veptga. Dort hatte es schon einige Bergwanderer die in der Schutzhütte schliefen und einige waren Überrascht dass einer mitten in der Nacht ankam. Nach einem kleinen Essen und Trinken legte ich mich dann auch schlafen. Doch schon bei Tagesanbruch ging es weiter in Richtung Hausstock, der Gipfel war leider in Nebel gehüllt, doch die Route bis zum Glatscher da Mer war gut zu sehen. Bis zu diesem Gletscher geht es über schwache Pfadspuren über eine interessante Karstlandschaft, danach wechselt man auf den schuttbedeckten Gletscher bis Sattel unterhalb Punkt 2681m. Man könnte hier schon den direkten Aufstieg über den Ostgrat beginnen, doch einfacher ist es über den Gletscher aufzusteigen und so den ersten brüchigen Gratbuckel zu umgehen, den Ostgrat erreicht man dann auf etwa 2820m zu betreten. Die Wolkengrenze habe ich nun erreicht, zuerst ging es in etwas steilerer Kletterei hoch, danach kam ein Schuttgrat. Plötzlich stand ich auf etwa 3000m(?) vor einem steilen Felsaufschwung - direkt schien mir der Aufstieg nicht möglich. Ich versuchte es rechts, doch da kam ich auch nicht weiter. Also wich ich nach links aus, aber nach oben ging es leider auch nicht. Wegen dem Nebel war die Route eben nicht zu sehen. Ich fand dann ein abschüssiges schuttbedecktes Band das nach links in die Ostflanke führte, ich verfolgte dieses Band bis ich auf einen Firnhang kam. Da lichteten sich die Wolken und ich sah die Lücke zwischen Hausstock und seinem Vorgipfel P.3095m vor mir. Über haltloses Geröllgelände erreichte ich die Lücke und nun ging es in herrlicher einfacher Kletterei auf den Hausstock. Oben angelangt rissen die Wolken dann zum Glück auf und so hat sich der Umweg doch gelohnt ! Nun folgte die Überschreitung über den Chli Ruchi zum Ruchi und weiter nach Linthal, doch dazu siehe den Beitrag "Chli Ruchi und Ruchi": http://www.hikr.org/tour/post1592.html .
Genaue Route: Nacht 27./28.10.: Elm Skitalstation - Chappelen - Leibach - Unter Erbs - Walenbrugg - Unter Stafel - Jetzloch - Saumen - Ober Stafel - Ringgenchopf - Gurglen - Häxenseeli - P.2285m - Panixer Pass / Pass dil Veptga. 28.10.: Panixer Pass / Pass dil Veptga - P.2393m - Mer Sura - P.2594m - Sattel (östl.) unterhalb 2681m - Glatscher da Mer - Ostgrat (2820m bis etwa 3000m) - Ostflanke - Sattel zwischen Hausstock und Südgipfel - Südgrat - Hausstock - Abstieg auf Südwestgrat - Sattel bei P.2937m - Chli Ruchi - Drahtseilfurggeli (P.3001m) - Ruchi - P.2923m - Muttsee - Muttseehütte. 29.10.: Muttseehütte - Muttenwändli - P.2402m - Chalchtrittli - P.1860m - Geisstritt - Baumgarten - Tritt - Trittwald - Obbortberg - P.884m - Auengüeter - Linthal.
Tour im Alleingang.
Geographische Anmerkung: Auch ich habe gedacht der Hausstock sei ein Gipfel auf der Grenze Glarus-Graubünden. Doch nach dem genauen Kartenstudium und dem Gipfelbuch von Roman Koch liegt der höchste Punkt etwas südlich auf rein graubündnerischem Territorium! Die Grenze verläuft etwa 50m nördlich vom Gipfel wo der Ost- , Nord- und Südwestgrat zusammenlaufen. Also ist gemeinerweise der Elmer Berg eigentlich ein richtiger Graubündner!
Kommentare