Säuling


Publiziert von klemi74 , 10. August 2019 um 11:28.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum: 9 August 2019
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Klettersteig Schwierigkeit: K1 (L)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   A 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 1330 m
Abstieg: 1330 m
Unterkunftmöglichkeiten:Säulinghaus

Diese Woche habe ich Glück mit dem Wetter: es ist am freien Tag sonnig und nicht so unerträglich heiß wie einige Male in den letzten Wochen. Als Tourenziel habe ich mir den Säuling ausgesucht, der Dank der oft nordseitigen Exposition einen halbwegs kühlen Anstieg erwarten lässt.

Dem ist aber nicht so, ein Abmarsch um 11:00h ist einfach zu spät... Wie dem auch sei, zunächst reihe ich mich für einige Minuten in den Strom der Schlossbesucher ein. Diesen kann ich aber bald verlassen, die meisten Leute steigen direkt auf der Teerstraße auf und nicht auf dem etwas oberhalb verlaufenden Schotterweg, der zur Kreuzung an der "Jugend" führt. Dort treffe ich nochmals auf die Menge, kann mich aber in die Stille verabschieden.
Der Anstieg zum Säuling folgt zunächst dem Wasserleitungsweg in Richtung Bleckenau, zweigt aber bald scharf rechts ab und führt hinauf zur kleinen Lichtung am Älpele. Dort verlasse ich den Fahrweg und gehe auf gutem Bergsteig in meist blickdichtem Wald weiter zur Verzweigung bei der kleinen Wildsulzhütte.
Ich entscheide mich für den Anstieg von Norden: dazu folge ich den Wegweisern in Richtung Bleckenau, zunächst deutlich steigend dann eher eben die Nordhänge querend.
Irgendwann zweigt aber der Gipfelanstieg ab: Nun geht es steil durch die zunehmend schrofige Flanke hinauf. Ganz leichte Felsstellen (I) wechseln sich mit kurzen Schuttpassagen ab, die steilsten Stellen sind gesichert. Die Schrofenflanke endet an der schönen Säulingwiese, wo auch der Anstieg vom Säulinghaus auf den Kamm trifft. Hinauf zum Gipfel sind es von hier noch etwa 20 Minuten, zunächst auf schuttbedecktem Steig, dann durch einfaches Schrofengelände. Auf welchem Gipfel man Platz nimmt, kann man kurzfristig entscheiden - normalerweise ist der niedrigere Kreuzgipfel gut besucht und der etwas höhere Ostgipfel einsam, heute war es genau umgekehrt. 

Im Abstieg wird aus der Tour eine Runde gemacht. Somit geht es erst mal wieder zurück zur Wegverzweigung, dann aber nach Süden hinab zum Säulinghaus. Der Steig führt über einen sehr steilen Absatz hinweg, ist aber mit Ketten ausreichend gesichert. Hier brauche ich ein wenig länger, einer unsicheren Dame leiste ich durch gutes Zureden etc. die notwendige Hilfe und begleite sie bis zum Haus. Wo die Getränkevorräte nachgefüllt werden.
Nachdem diese wieder voll sind, starte ich die Umrundung des Pilgerschrofens. Der dorthin führende Steig leitet tendenziell fallend durch einige Schuttfelder hinüber in ein Windwurfgebiet. Dort angekommen (direkt nach dem Passieren eines Felswandls) verzweigen sich die Markierungen. Ich wähle die untere Variante und komme durch ganz gut begehbares Gelände hinüber zur Grenzstange am Grat. Den Pilgerschrofen lasse ich aus, der ist mir zu schwierig um ihn mir ein zweites Mal anzutun...
Nun bin ich am nördlichen Wandfuß unterwegs, der jetzt wieder schattige Steig steigt vor dem Sattel beim Alpeleskopf noch einmal kräftig an - hier ist der Weg durch diverse Erdrutsche beschädigt, er wurde aber soweit hergerichtet, dass er ganz gut gangbar ist.
Jenseits fällt der Steig wieder zur Wildsulzhütte hin ab, dabei sind einige Passagen doch recht schmierig. Nach dem Hüttchen geht es auf dem vom Aufstieg bekannten Weg wieder zurück ins Tal.

Fazit:
Absolut lohnende Tour, dabei nicht so überlaufen, wie sie angeblich ist; heute waren vielleicht 20 Mitwanderer unterwegs, die sich auf die lange Strecke verteilt haben - am Gipfel war ich sogar 15 Minuten lang alleine.
Zur Schwierigkeit: man muss nie wirklich klettern, jedoch erfordern längere Passagen eine vernünftige Trittsicherheit im steilen Gelände. Aufgrund der längeren gesicherten Passagen vergebe ich im Gegensatz zu meinen Vorschreibern auch eine Klettersteigbewertung. Wegen des speckigen und teilweise rutschigen Felses in den Steilabschnitten habe ich mich für T4- entschieden, rein vom Gelände her kommt T3+ besser hin.
In welcher Richtung sollte man gehen? So wie ich es gemacht habe, ist es besser - der Abstieg zum Säulinghaus ist zwar exponierter als der nordseitige, dafür gut gesichert, technisch einen Tick einfacher und vor allem schneller trocken und damit weniger rutschig.

Reine Gehzeiten:
Aufstieg 2h50
Abstieg zum Haus 55min
Abstieg ins Tal 1h50


Tourengänger: klemi74


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Kommentare (2)


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Anton hat gesagt:
Gesendet am 11. August 2019 um 22:08
Schone Tour, mit tollen Bildern, fehlt mir immer noch in meiner Sammlung. Will es bald nachholen.
Beste Grüße Anton

klemi74 hat gesagt: RE:
Gesendet am 12. August 2019 um 20:04
Danke für das Kompliment,

Es ist wirklich eine Tour zum Nachholen - Deinem Profil nach müsstest ja unter der Woche Zeit haben, diese Möglichkeit unbedingt ausnutzen!

Gruß,
Karsten


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