Säuling (2047m) - Ostgrat und Apostelgrat
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Der Säuling ist der ideale Berg für kurze alpine Touren in der Übergangszeit. Dies wurde mir zwei Wochen zuvor bei einer Besteigung über den Ostgrat klar. Nachdem nun zwei Wochen später immer noch kein Schnee gefallen war, es aber erneut warm werden sollte, stand einer alpinen Tour mit etwas Kraxelei nichts mehr im Wege. Warum also nicht einfach nochmal zum Säuling und den Apostelgrat nach zwei Jahren mal wieder machen. Eine Begehung in unüblicher Richtung, also vom Säuling zum Pilgerschrofen würde sicher ausreichend Abwechslung mit sich bringen. Spontan kam zu diesem Grundplan eine erneute Begehung des oberen Ostgrats des Säulings hinzu, mit dem mir noch unbekannten Zustieg von der Säulingsweise. Der Säuling hat sich also unter anderem mal wieder als bergsteigerische Spielwiese mit zahlreichen Möglichkeiten bewiesen.
Wie in guten alten Zeiten geht es mit dem ersten Zug nach Füssen und vom dortigen Bahnhof mit dem Radl weiter nach Hohenschwangau. Über die breite Straße ist das Schloss Neuschwanstein bald erreicht, morgens um acht treiben sich hier auch noch wenige Touristen herum. Vom Schloss fahre ich weiter zur Bushaltestelle und nehme dort den Wasserleitungsweg Richtung Bleckenau. Dieser führt auf Schotter direkt zügig den Berg hinauf, so wird einem immerhin gleich warm. Auf etwa 1120m zweige ich vom Wasserleitungsweg nach rechts ab und fahre noch weiter bis zum Älpele auf knapp 1300m. Dort ist das Radldepot.
Weiter geht es zu Fuß, der Beschilderung zum Säuling folgend, zur Windsulzhütte an einem Kessel unter den Aposteln. Hier nehme ich den linken Wanderweg (Säuling, Bleckenau) und erreiche bald den Abzweig zur Säulingswiese bzw. zum Säuling selbst. Auf diesem Wanderweg geht es nun steil die Nordflanke des Berges hinauf, eine steile Stelle ist durch eine Leiter entschärft. Besonders im Herbst und Frühjahr ist hier durch eisige Schneefelder äußerste Vorsicht geboten, letztes Frühjahr stürzte dort eine Bergsteigerin tödlich ab. In den Randzeiten bei unsicheren Verhältnissen ist der Anstieg zum Säuling von der österreichischen Südseite vorzuziehen.
An der Säulingswiese angekommen mache ich erstmal eine Pause und genieße die Aussicht. Da es für den Apostelgrat fast noch zu früh ist, beschließe ich den Ostgrat des Säulings mit Zustieg von der Säulingswiese noch vorzuschalten. Dazu wandere ich vom Treffpunkt der Wanderwege von Deutschland und Österreich zunächst noch ein kleines Stück auf dem Weg Richtung Säuling Gipfel, dann zweige ich weglos nach links in die Nordseite des Säulings ab. In dieser muss nun eine ganzes Stück nach Osten gequert werden, durch Schneefelder bei meiner Begehung etwas mühsam. Mit Pickel und der erforderlichen Gelassenheit erreiche ich nach einiger Zeit ein ausladendes Blockkar, welches von dem Fuß der Ostgrat-Wände nach Norden ausläuft. Zu Beginn dieses Kares, also an seiner Westseite teste ich den Zustieg über eine steile Rinne bzw. Verschneidung, hier ist im Bereich IV jedoch nichts zu holen. Also quere ich am oberen Rand des Kars bis zu dessen östlicher Begrenzung und steige von dort einfacher über eine Rinne (III) zum Ostgrat des Säulings auf. Von dort geht es nun entweder am Grat oder in der Südflanke zum nicht weit entfernten Einstieg des oberen Ostgrats mit einem Klebehaken. Eine detaillierte Beschreibung der weiteren Route bis zum Säuling Gipfel findet sich hier.
Vom mittlerweile gut besuchten Gipfel des Säulings steige ich über den Wanderweg zur Säulingswiese ab. Diese wird von Ost nach West überquert, danach folgt ein steiler Abstieg auf Wegspuren durch Schrofengelände in die Scharte vor dem ersten Apostel. In der Scharte werden ein paar Zacken entweder nördlich umgangen oder teils überklettert, dann steht man unmittelbar vor dem Aufschwung zum ersten Apostel Petrus. Hier muss im unteren Bereich eine kleine Wandstelle überwunden werden (III+), welche in normaler Begehungsrichtung abgeseilt wird. Danach folgt steiles Schrofengelände bis zum Gipfel des Apostel Petrus. Weiter geht es über den 12 Apostelgrat Richtung Pilgerschrofen. Durch Ambiente von Latschen, Schrofen und Felsen überschreitet man peu a peu die Apostel. Nächste nennenswerte Schwierigkeiten befinden sich beim Gratbuch in einer Scharte etwa in der Mitte des Grats. Hier muss in meiner Richtung zunächst im Abstieg etwas verzwickt durch eine Veschneidung abgeklettert werden (III-), danach geht es jenseitig aus der Scharte über Risse steil hinauf (III+). Letztere Stelle wird in normaler Richtung meist abgeseilt. Anschließend folgt nur noch eine erwähnenswerte Stelle vor dem Pilgerschrofen, nämlich das griffarme Wandl im Bereich IV-, normalerweise auch abgeseilt. Nach weiterer kurzer Kraxelei steht man am Pilgerschrofen, dem schönen Eckpunkt des Apostelgrats.
Vom niedrigeren Ösikreuz gelangt man hier im Abstieg zum berühmten Spreizschritt (II), danach folgt steiles Schrofengelände. Durch dieses geht es in einer Rinne hinab, welche man jedoch weiter unten nach rechts verlassen muss. Es folgt der Steinbockquergang durch Wald, danach geht es auf Wegspuren hinab zur Grenzstange am Wanderweg vom Säulinghaus zum Älpele. Auf diesem wandere ich unter den NW-Wänden zum Sattel nördlich des Pilgerschrofen. Hier zweige ich nochmal vom Weg ab und erreiche über einen flachen Waldausläufer den Älpeleskopf mit schöner Aussicht. Von dort steige ich direkt Osten durch steilen Wald zum Wanderweg zum Älpele ab. Mit dem Radl bin ich zügig zurück in Füssen um mich am dortigen Bahnhof mit Hundertschaften von Touristen in ein heillos überfülltes Bähnle zu quetschen. Den grandiosen Bergtag zum Saisonende im Gepäck, juckt das zum Glück nur wenig!
Schwierigkeiten:
Hohenschwangau - Älpele: T1 L
Älpele - Windsulzhütte - Abzweig zur Säulingsweise: T2
Nordanstieg zur Säulingswiese: T3 , im Herbst/Frühjahr Schneefelder!
Säulingswiese - Einstieg Säuling Ostgrat: T5 III, im Herbst/Frühjahr Schneefelder!
Säuling Ostgrat: IV - T5
Säuling - Säulingswiese: T3
12 Apostelgrat: IV - T6-
Pilgerschrofen Normalweg: T5 Stelle II
Abstecher Älpeleskopf: T3
Wie in guten alten Zeiten geht es mit dem ersten Zug nach Füssen und vom dortigen Bahnhof mit dem Radl weiter nach Hohenschwangau. Über die breite Straße ist das Schloss Neuschwanstein bald erreicht, morgens um acht treiben sich hier auch noch wenige Touristen herum. Vom Schloss fahre ich weiter zur Bushaltestelle und nehme dort den Wasserleitungsweg Richtung Bleckenau. Dieser führt auf Schotter direkt zügig den Berg hinauf, so wird einem immerhin gleich warm. Auf etwa 1120m zweige ich vom Wasserleitungsweg nach rechts ab und fahre noch weiter bis zum Älpele auf knapp 1300m. Dort ist das Radldepot.
Weiter geht es zu Fuß, der Beschilderung zum Säuling folgend, zur Windsulzhütte an einem Kessel unter den Aposteln. Hier nehme ich den linken Wanderweg (Säuling, Bleckenau) und erreiche bald den Abzweig zur Säulingswiese bzw. zum Säuling selbst. Auf diesem Wanderweg geht es nun steil die Nordflanke des Berges hinauf, eine steile Stelle ist durch eine Leiter entschärft. Besonders im Herbst und Frühjahr ist hier durch eisige Schneefelder äußerste Vorsicht geboten, letztes Frühjahr stürzte dort eine Bergsteigerin tödlich ab. In den Randzeiten bei unsicheren Verhältnissen ist der Anstieg zum Säuling von der österreichischen Südseite vorzuziehen.
An der Säulingswiese angekommen mache ich erstmal eine Pause und genieße die Aussicht. Da es für den Apostelgrat fast noch zu früh ist, beschließe ich den Ostgrat des Säulings mit Zustieg von der Säulingswiese noch vorzuschalten. Dazu wandere ich vom Treffpunkt der Wanderwege von Deutschland und Österreich zunächst noch ein kleines Stück auf dem Weg Richtung Säuling Gipfel, dann zweige ich weglos nach links in die Nordseite des Säulings ab. In dieser muss nun eine ganzes Stück nach Osten gequert werden, durch Schneefelder bei meiner Begehung etwas mühsam. Mit Pickel und der erforderlichen Gelassenheit erreiche ich nach einiger Zeit ein ausladendes Blockkar, welches von dem Fuß der Ostgrat-Wände nach Norden ausläuft. Zu Beginn dieses Kares, also an seiner Westseite teste ich den Zustieg über eine steile Rinne bzw. Verschneidung, hier ist im Bereich IV jedoch nichts zu holen. Also quere ich am oberen Rand des Kars bis zu dessen östlicher Begrenzung und steige von dort einfacher über eine Rinne (III) zum Ostgrat des Säulings auf. Von dort geht es nun entweder am Grat oder in der Südflanke zum nicht weit entfernten Einstieg des oberen Ostgrats mit einem Klebehaken. Eine detaillierte Beschreibung der weiteren Route bis zum Säuling Gipfel findet sich hier.
Vom mittlerweile gut besuchten Gipfel des Säulings steige ich über den Wanderweg zur Säulingswiese ab. Diese wird von Ost nach West überquert, danach folgt ein steiler Abstieg auf Wegspuren durch Schrofengelände in die Scharte vor dem ersten Apostel. In der Scharte werden ein paar Zacken entweder nördlich umgangen oder teils überklettert, dann steht man unmittelbar vor dem Aufschwung zum ersten Apostel Petrus. Hier muss im unteren Bereich eine kleine Wandstelle überwunden werden (III+), welche in normaler Begehungsrichtung abgeseilt wird. Danach folgt steiles Schrofengelände bis zum Gipfel des Apostel Petrus. Weiter geht es über den 12 Apostelgrat Richtung Pilgerschrofen. Durch Ambiente von Latschen, Schrofen und Felsen überschreitet man peu a peu die Apostel. Nächste nennenswerte Schwierigkeiten befinden sich beim Gratbuch in einer Scharte etwa in der Mitte des Grats. Hier muss in meiner Richtung zunächst im Abstieg etwas verzwickt durch eine Veschneidung abgeklettert werden (III-), danach geht es jenseitig aus der Scharte über Risse steil hinauf (III+). Letztere Stelle wird in normaler Richtung meist abgeseilt. Anschließend folgt nur noch eine erwähnenswerte Stelle vor dem Pilgerschrofen, nämlich das griffarme Wandl im Bereich IV-, normalerweise auch abgeseilt. Nach weiterer kurzer Kraxelei steht man am Pilgerschrofen, dem schönen Eckpunkt des Apostelgrats.
Vom niedrigeren Ösikreuz gelangt man hier im Abstieg zum berühmten Spreizschritt (II), danach folgt steiles Schrofengelände. Durch dieses geht es in einer Rinne hinab, welche man jedoch weiter unten nach rechts verlassen muss. Es folgt der Steinbockquergang durch Wald, danach geht es auf Wegspuren hinab zur Grenzstange am Wanderweg vom Säulinghaus zum Älpele. Auf diesem wandere ich unter den NW-Wänden zum Sattel nördlich des Pilgerschrofen. Hier zweige ich nochmal vom Weg ab und erreiche über einen flachen Waldausläufer den Älpeleskopf mit schöner Aussicht. Von dort steige ich direkt Osten durch steilen Wald zum Wanderweg zum Älpele ab. Mit dem Radl bin ich zügig zurück in Füssen um mich am dortigen Bahnhof mit Hundertschaften von Touristen in ein heillos überfülltes Bähnle zu quetschen. Den grandiosen Bergtag zum Saisonende im Gepäck, juckt das zum Glück nur wenig!
Schwierigkeiten:
Hohenschwangau - Älpele: T1 L
Älpele - Windsulzhütte - Abzweig zur Säulingsweise: T2
Nordanstieg zur Säulingswiese: T3 , im Herbst/Frühjahr Schneefelder!
Säulingswiese - Einstieg Säuling Ostgrat: T5 III, im Herbst/Frühjahr Schneefelder!
Säuling Ostgrat: IV - T5
Säuling - Säulingswiese: T3
12 Apostelgrat: IV - T6-
Pilgerschrofen Normalweg: T5 Stelle II
Abstecher Älpeleskopf: T3
Tourengänger:
AIi

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