Säuling via "Guat g'flickt in Reutte" - "guat g'sucht"


Publiziert von simba , 17. September 2021 um 19:04.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum:12 September 2021
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: VI+ (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   A 
Aufstieg: 1170 m
Abstieg: 1170 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:(Kostenloser) PP Säulinghaus hinter Pflach
Unterkunftmöglichkeiten:Säulinghaus

Anders als die Tannheimer Berge gegenüber ist der Säuling als Kletterberg weniger bekannt. Der isoliert stehende Gipfel macht zwar aus dem Ostallgäu ordentlich was her und auch der Fels ist je weiter oben auch desto besser und hier überwiegend sehr gut. Bis zum guten Fels in der West- und Südwestwand des Gipfels sind es aber mehr als 1000 Hm Zustieg für dort allenfalls 5 SL, darunter muss man mit diversen Schrofenpassagen rechnen. Die Route "Guat g'flickt in Reutte" geht dieses "Problem" an: In geschickter Linienführung wird der beste Fels des Westwand-Vorbaus zu einer Route zusammengeführt, bevor man im Traumfels der oberen Westwand über die sanierte Route "Im Westen nichts Neues" aussteigen kann. So ergeben sich mehr als 350 Klettermeter, die den weit überwiegend per MTB überbrückbaren Zustieg zum Säulinghaus (~ 1,5 Stunden) viel mehr lohnen als die von hier noch eine längere Wanderung erfordernden kurzen Routen am Gipfelkopf. Einige interessante Geschichten zum Klettern am Säulinghaus an sich und zur Entstehung der Route findet man unter obigem Link.

Route:
Dass die Route im unteren Teil gesucht ist, ergibt sich schon aus Obigem. Die einfachen Quergangspassagen im unteren Teil sind daher auch leidlich schrofig, bei Nässe nicht so angenehm und nur mit dem Prädikat "besser als zur oberen Wand wandern" als in Ordnung zu betrachten ;) Immer wenn es "gerade" hochgeht, ist der Fels dagegen super und so bieten die 5., 7., 10. und 11. der sehr kurzen und mit guter Verlängerung der Exen (gerade in den Quergängen) auch zusammenhängbaren SL tolle Kletterei, auch die SL 1 und 2 machen durchaus Spaß - insgesamt also "guat g'sucht" die Route. Zuoberst geht es zwar nicht nur gerade hoch, der Fels ist aber hier durchweg sehr gut und auch die Kletterei in den Seillängen am Gipfelkopf. Da lässt es sich auch verschmerzen, dass in der 13. SL für 6er Kletterer zwei sehr kraftraubende A0-Passagen (jeweils mehrere Bohrhaken) notwendig sind (frei wohl hart 8 - so im Wandbuch - selbst A0 sehr kräftig) und in der folgenden Seillänge, die Absicherung "nur" gut und nicht sehr, sehr gut ausfällt - die hier zwischen den neuen BH belassenen alten Bohrhaken sind nämlich verrostet und teils locker und würden wohl einen Sturz nicht mehr halten.

Ich hatte davor von der tollen Aussicht vom Säuling gelesen und mich nicht gewundert, steht er doch so prägnant und frei in der Landschaft. Wegen vieler Wolken sahen wir leider fast nichts: nur kurze Blicke auf die Tannheimer und den Plansee waren uns vergönnt. Beide Gipfel wurden natürlich dennoch besucht.

Dafür ist man im Abstieg schnell beim Säulinghaus (Bier, gutes Essen, Aussicht auf die lohnende Wand des Kleinen Säuling, usw.) und mit den Radln auch wieder schnell im Tal.

Tourengänger: simba


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