Titlis (3238 m) - ab/bis Engelberg - einen Tag nach der Bergtrophy


Publiziert von dulac , 9. November 2018 um 00:48.

Region: Welt » Schweiz » Obwalden
Tour Datum:12 August 2018
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-NW   CH-OW   Titlis und Wendenstockgruppe   CH-BE 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 2300 m
Abstieg: 2300 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bahnstation Engelberg
Zufahrt zum Ankunftspunkt:dto.
Kartennummer:map.geo.admin.ch

Im Jahr zuvor war mir im Aufstieg zum Widderfeld ein markanter, im Gipfelbereich vergletscherter Berg ins Auge gesprungen. Am Widderfeld-Gipfel angekommen erfuhr ich dann von einem Einheimischen, dass es sich um den Titlis handelt. Zusätzlich erwähnte er noch, dass dort bald wieder die Bergtrophy stattfinden werde. Ein Anlass, bei dem die Teilnehmer von Engelberg bis zum Gipfel steigen würden. Das Ganze gut organisiert, mit Verpflegungsstationen unterwegs und ganz am Ende einer Talfahrt mit der Seilbahn, und alles auf markierter Strecke.

 

Besonders letzteres erweckte mein Interesse, da dies natürlich auch für den Gletscher gelten musste, auf den ich mich sonst nicht allein gewagt hätte. An dem ganzen anderen Drumherum hatte ich zwar überhaupt kein Interesse, doch wenn hundert oder noch mehr Leute über einen Gletscher gewandert sind, dann sollten sie dort auch Spuren hinterlassen, an denen man sich auch noch am Folgetag orientieren kann.

 

Im letzten Jahr hatte es mit der Umsetzung dieses Plans leider nicht geklappt, da die Trophy wegen eines Schlechtwettereinbruchs mit vorzeitigen Schneefällen abgesagt werden musste.

 

Heuer dagegen sah es gut aus: Auf der website des Veranstalters waren als Ausrüstung lediglich Bergschuhe empfohlen, doch keine Steigeisen für den Gletscher. Zum Gletscher hiess es lediglich, dass dieser für Kinder und Hunde ungeeignet sei.

 

Soviel also zur Vorgeschichte. Einen Tag nach der Bergtrophy konnte es gegen 9 Uhr am Bahnhof von Engelberg für mich losgehen.
 

Dabei führte die erste Etappe auf markiertem Weg über die Bänkli- sowie die Gerschni-Alp hinauf zur Bergstation Trüebsee.

 

Da der Veranstalter der Trophy es offensichtlich sehr ernst genommen hatte mit seiner Verpflichtung die Strecke in ihren ursprünglichen Zustand zurückzuversetzen, hatte ich auch keinen Anhaltspunkt über den weiteren Streckenverlauf ab hier. Drum entschied ich mich dafür, dem Verlauf des breiten Schotterwegs zu folgen, da mir dies als wahrscheinlichste Variante erschienen war. Wie ich später aber feststellen musste, hatte ich damit jedoch nicht richtig gelegen. Doch dazu später mehr.

 

Dieser Schotterweg führt zunächst an der 300 m höher (ab Trüebsee) gelegenen Bergstation Rindertitlis (gleichzeitig Talstation der Laubersgratbahn) vorbei und später dann auf Höhe Station Stand zu einer Verzweigung. Gerade als ich am Grübeln war, wie es von hier weitergehen könnte, entdeckte ich auf dem Grat östlich von mir einen Berggänger. Das war nun das entscheidende Indiz.

 

Am Abzweig also nach links hin zur Bergstation Laubersgrat resp. der Baustelle dort. Hier entdeckte ich auch, dass es besser gewesen wäre, von Trüebsee den mit „Panoramaweg“ ausgeschilderten Steig zu nehmen, der genau hier heraufführte. Im Abstieg habe ich es später dann besser gemacht.

 

Jetzt aber erst einmal den Unter Rotegg-Grat hinauf bis zu seinem höchsten Punkt, wo er zum einen in einem steilen Abbruch endet, von wo sich aber auch der weitere Wegverlauf, insbesondere über den Gletscher gut überblicken liess.

 

Als erstes hiess es nun über eine steile Leiter und danach über Felsgelände zur Talstation eines Schlepplifts abzusteigen, in dessen Nähe zum einen der Gletscher betreten wurde und zunächst auf einer parallel zum Lifttrassee verlaufenden Spur aufgestiegen wurde. Noch vor der Bergstation wendete sich die Spur nach rechts und es erschien lange Zeit so, als wäre die untere Ice-Flyer-Station bereits die Gipfelstation. Tatsächlich führte ja auch eine Spur dahin, doch das wäre die falsche und eine Sackgasse gewesen.

 

Die richtige Spur, hier heroben gewalzt und mehrere Meter breit, führt jedoch noch eine Etage höher und endet in einer langen, kaum mehr ansteigenden Passage, die von NO zur Bergstation führt.

 

Kurz vor dem mächtigen Turm dann in spitzem Winkel auf den Gipfelgrat. Die Menschenmassen hier um die Bergstation herum liessen nichts Gutes für den Gipfel erwarten. Doch als ich eine knappe halbe Stunde später tatsächlich oben ankam war die Überraschung gross: nur einige wenige Besucher, nicht einmal ein halbes Dutzend.

 

Der ständige Wechsel von Sonne und Wolken hatte heute zwar für stimmungsvolle Eindrücke gesorgt, beeinträchtigte zusammen mit Dunst die Fernsicht vom Gipfel jedoch ganz erheblich

 

Meiner Freude darüber, es tatsächlich hier herauf geschafft zu haben, tat dies aber nicht den geringsten Abbruch.

 

Nicht viel länger als eine halbe Stunde hatte ich am Gipfel zugebracht, dann ging's über den Grat zurück und zur Bergstation wo ich eigentlich noch einen Kaffee trinken wollte. Den hätte es allerdings nur Drinnen gegeben und das Ambiente dort fand ich wenig einladend.

 

Deshalb besser noch ein wenig aussen verweilen und den Ausblick geniessen, zumindest wenn er nicht gerade von für Erinnerungsfotos posierende Besuchergruppen verstellt war. ;-)

 

So gegen 16 Uhr wurde es dann Zeit wieder abzusteigen. Zunächst und bis zur Bergstation Laubersgrat identisch mit dem Aufstieg. Von dort dann aber über den Panoramaweg bis Trüebsee. Schade dass ich mich nicht schon am Morgen für ihn entschieden hatte.

 

Dann nur noch die Schlussetappe bis zur Bahnstation, Ankunft gegen 19 Uhr.

 

 

P.S.

Wieder zuhause hatte ich dann festgestellt, dass es auf den Tag genau 17 Jahre waren seit Kollege trainman dieselbe *Tour mit Auf-und Abstieg ab/bis Engelberg unternommen hat.


Tourengänger: dulac


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Kommentare (4)


Kommentar hinzufügen

trainman hat gesagt:
Gesendet am 9. November 2018 um 03:09
Gratuliere, Du hast eine hervorragende Kondition!!
Beste Grüsse
Emil

dulac hat gesagt:
Gesendet am 9. November 2018 um 21:57
Herzlichen Dank, lieber Emil!

Ich will ja nicht widersprechen, aber ich habe ja nur nachgemacht was Du mir vorgemacht hast. Und noch dazu ohne daß Du Dich an einer Bergtrophy hättest orientieren können. Das ist zwar schon einige Jahre her, doch nach Deinen aktuellen Berichten zu urteilen mußt Du Dir Deine damalige Kondition jedenfalls sehr gut erhalten haben!

Im übrigen war es ja ein lustiger Zufall, daß wir beide an einem 12. August droben waren.

LG Wolfgang

Angelo & Ele hat gesagt:
Gesendet am 9. November 2018 um 07:34
COMPLIMENTI Wolfgang per la lunga ed impegnativa escursione...

Ciao...

Angelo

dulac hat gesagt:
Gesendet am 9. November 2018 um 22:02
Molto gentile, caro Angelo!

Grazie mille e cari saluti!

Ciao, Wolfgang



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