Schäfler 1925 m über die Nordflanke - neue Alpstein-Perspektiven


Publiziert von alpstein , 12. August 2018 um 10:24.

Region: Welt » Schweiz » Appenzell
Tour Datum:11 August 2018
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alpstein   CH-AI 
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:über Gossau - Herisau - Appenzell - Lehmen PP beim Gasthaus
Unterkunftmöglichkeiten:Berggasthaus Schäfler oder Gasthaus Lehmen
Kartennummer:map.geo.admin.ch

Schon wieder 2 Monate ist der letzte Alpsteinbesuch her. Da mein Benutzername auch verpflichtet, war es an der Zeit mal wieder in "das schönste Gebirge der Welt" zu gehen. Eine Route, die ich schon länger mal im Visier hatte, war der Nordaufstieg auf den Schäfler (1925 m) ab Lehmen. Weil sie sich als so schön entpuppte, bin ich über sie auch wieder abgestiegen, statt ausholend über die Gartenalp zu gehen. Das Herz des Wanderers wird durch eine großartige Felszenerie erfreut und völlig neue Alpstein-Perspektiven.

Zeitig kam ich in Lehmen (968 m) an. Hoch oben über dem Wald war schon das Berggasthaus zu sehen. Der Wegweiser (wrw) zeigte 3 Std. 15 für die rund 1000 Höhenmeter an. Die geteerte Alpstraße konnte ich schon bald verlassen. Nach der ersten kurzen Waldpassage zeigte sich schon eine tolle Felszenerie. Die ganze Flanke vom Chalberer bis zum Öhrlikopf wird von jähen Felsabbrüchen und hohen Felswänden dominiert. Die Schwachstelle, durch welche der Aufstieg führt, war noch nicht zu sehen.

An der Oberen Neuenalp (1270 m) dann eine Richtungsänderung gegen Südwest, welche weit ausholend bis zur Alp Filder (1629 m) führt. Drei Rinnen waren dabei unschwierig zu queren. Ständig hatte ich die wilden Altenalptürm und das Öhrli vor Augen.  An der Alp Filder dann der Richtungswechsel zu den Filderchöpf (1761 m), hinter denen in Serpentinen der Aufstieg zu einem ersten Sattel (P. 1744) erfolgt. Das Gelände bot keine besonderen Schwierigkeiten, doch das erdig-schmierige Terrain erhöhte etwas die Anforderungen, insbesondere wieder beim späteren Abstieg.

Am Sattel P. 1744 habe ich oben am Fels ein Kreuz entdeckt und bin dorthin aufgestiegen. Links von diesem Felsen geht eine verlockende Steilrinne hoch, die mir auf halber Strecke für den Abstieg aber doch etwas arg steil vorkam. Dass man auch östlich vom Felsen einfach wieder absteigen kann, wusste ich da noch nicht. Der P. 1768 (früher östl. Filderchöpf) bot jedenfalls einen schönen Tiefblick auf das Lehmer Tal. 

Zurück zum Sattel, ging es wieder einfacher zum P. 1830 aufwärts, wo die Route auf den Normalweg trifft. Ab hier befand ich mich dann auch in Gesellschaft von Bergbähnlern. Die Terrasse am Schäfler war schon gut besetzt. Andere gingen gleich über den Säntisweg weiter. Die Mühe zum Schäfler-Gipfel weiterzugehen, machte sich außer mir niemand. Kurz nach halb 10 Uhr war Zeit für das zweite Frühstück. Sonnig war es nicht mehr und auch die Luft recht frisch. Der Säntis blieb in den Quellwolken verborgen, aber Fotos von ihm gibt es ja mehr als genug und das Panorama kannte ich auch sonst hinlänglich.

Nach einer Einkehr am Berggasthaus machte ich mich wieder an den Abstieg. Statt über die Gartenalp zu gehen, zog ich die Aufstiegsroute vor. Mit etwas Vorsicht ließen sich auch die schmierigen Passagen ohne Ausrutscher überwinden. Fünf Stunden nach dem Aufbruch kam ich an den Ausgangspunkt zurück.

Fazit: Die Route ab Lehmen weiß zu überzeugen. Ziemlich einsam ist man in einer wilden Berglandschaft unterwegs, bis man auf den letzten 100 Hm auf den gut frequentierten Normalweg trifft. Bei Nässe oder Schnee würde ich die Route insbesondere im Abstieg meiden. An einem sonnigen Spätnachmittag erscheinen die Felswände beim Abstieg sicher in einem tollen Licht.

Route: Lehmen - P. 1209 Neuenalp - Obere Neuenalp - Alp Filder - P. 1768 Östl. Filderchöpf - P. 1830 - Schäfler und retour

Tourengänger: alpstein


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Kommentare (4)


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amphibol hat gesagt: Schöne Fotos...
Gesendet am 15. August 2018 um 14:35
Ich habe mich soeben gefragt, wenn mich mein hikr Name zu etwas verpflichten sollte, wie ich nun meine Tourenplanung neu gestalten müsste. Den Gedanken habe ich aber nun wieder verdrängt! :-)

Lieber Gruss und weiterhin schöne Touren im und nicht im Alpstein!
Raphael


alpstein hat gesagt: RE:Schöne Fotos...
Gesendet am 15. August 2018 um 19:13
Hallo Raphael,

mit einem Hikr-Namen mit regionalem Bezug sollte ich ja mich ja auch hin und wieder in der Region blicken lassen ;-)

Wünsche Dir/Euch auch weiterhin schöne Touren!

Herzliche Grüße
Hanspeter


Felix hat gesagt:
Gesendet am 1. März 2019 um 22:47
gefällt mir sehr, diese Runde - die merke ich mir.

lg Felix

alpstein hat gesagt: RE:
Gesendet am 2. März 2019 um 07:44
Vielen Dank, Felix

Für mich war diese Route auch "Neuland". Sicher mal wieder eine Wiederholung wert.

LG, Hanspeter


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