Öhrlikopf (2193) Schäfler (1925 m) über die "Nasenlöcher Route"
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Eine der weniger besuchten Alpinrouten auf den Säntis führt durch die Nasenlöcher und über die Öhrligrueb auf den Gipfel des Ostschweizer Hausbergs. Die Route ist durchgehend gut markiert und heikle, ausgesetzte Stellen sind mit Drahtseilen gesichert. Geklettert wird stellenweise im I Grad.
Der Ausgangspunkt für diese Tour ist für die meisten Bergwanderer die Schwägalp, ich habe mich für eine längere Tour mit dem Ausgangspunkt beim Waldgasthaus Lehmen bei Weissbad entschieden und mein Ziel ist nicht der Säntis, sondern der Öhrlikopf und der Schäfler. Die Rundtour ist ca. 16 Kilometer lang und es werden dabei ca. 1400 Höhenmeter überwunden.
Beschreibung der Wanderroute:
Waldgasthaus Lehmen – Schwizerälpli – Nasenlöcher - Öhrlikopf: ca. 3. 1/2 Std. (T1 – T4+) (KS, I+)
Beim Waldgasthaus Lehmen um 11.00 Uhr beginnt meine Wanderung, wie es sich später herausstellte, war das eher ein wenig zu spät für meine Vorhaben. Zuerst geht der Weg über einen gut beschilderten Wanderweg auf einer Alpstrasse, über Vorderleu, Leustöckli bis zum Schwizerälpli, dabei folgt man am besten immer dem blauen Wegweiser mit der Beschriftung „Säntis LSB, 5h 30 min.“ Kurz nach dem Schwizerälpli, ca. nach 300 Meter, zweigt der Weg, der zur Schwägalp führt, in die „Nasenlöcher Route“ ein. Ab jetzt geht es schweisstreibend im Zick Zack, eine immer steiler werdende Grashalde hinauf, bis zum Anfang der Felsen unterhalb der Nasenlöcher. Auf einem breiten Grasband zwischen den Felsen geht es nun weiter bis zu den „Nasenlöcher“ die mit etwas Phantasie, tatsächlich wie Nasenlöcher aussehen könnten. An den Nasenlöcher geht es links vorbei und über einen gut abgestuften Weg über die Felsen hinauf bis zur Schlüsselstelle. Die Schlüsselstelle ist eine Felswand mit Stahlseilsicherung und Stahlbolzen versehen, die den unsicheren die nötige Sicherheit vermitteln. Übungshalber wähle ich bei solchen Kletterstellen meistens meinen eigenen Weg, neben dem „Normalweg“ dies bringt mir die nötige Erfahrung, beim Bergwandern, bei ähnlichen Stellen ohne Sicherungen, erfolgreich weiter zu gehen. Nach dieser „Kletterei“ komme ich wieder in flacheres Gelände. Nun geht es wieder im Zick Zack eine Gras- Schotterhalde, und teilweise auch unschwer über felsiges Gelände, bis zur der hinteren Öhrligrueb hinauf. Hier oben geht der Normalweg Schäfler – Säntis vorbei, nach rechts geht es zum Säntis, nach links zum Schäfler und ein unmarkierte Weg geht auch noch auf den Öhrlikopf. Und an dieser Stelle noch ein Typ von mir, wer bereits hier oben ist, sollte sich die Zeit dazu nehmen, diesen kleinen aber feinen und sehr aussichtsreichen Gipfel zu besuchen, es lohnt sich bestimmt! Der Anfang vom Weg zum Öhrlikopf geht über einen Sand- Kieshang und ist gut einsehbar, über eine Felsband und eine steile Wiese kommt man an die Felsen vom Öhrlikopf, ab hier ist ein Weg nicht mehr erkennbar. Auf den Fotos, (Nr. 57+35+36+37), Bild 57Bild 35
ist aber der beste Weg zum Öhrlikopf einigermaßen erkennbar. Der Gipfelanstieg dauert nur etwa 20 Minuten. Die Aussicht auf dem Öhrlikopf ist ausgezeichnet, - siehe auch die aufgeladenen Fotos.
Hintere Öhrligrueb – Lötzlisalpsattel - Schäfler: ca. 1.1/2 Std. (T3)
Der Wanderweg von der hinteren Öhrligrueb zum Schäfler ist ein sehr gut ausgebauter und gesicherter Wanderweg nach den neusten „Normen“ es hat an vielen, von mir ausgesehen auch unnötigen Stellen, dicke und sehr gut verankerte Stahlseile und sogar eine „salonfähige“ Stahltreppe ist auch noch vorhanden. (Bild 72), Bild 72
Der Wanderweg von der Öhrligrueb zum Schäfler ist also ein sehr sicherer Wanderweg für praktisch jeden Wanderer.
Schäfler - Alp Filder – Waldgasthaus Lehmen: ca. 2.0 Std. (T3 - T2)
Vom Schäfler geht es zuerst auf dem gleichen Weg wie zur Ebenalp hinunter weiter, bis zum Punkt 1830, dort zweigt der Weg nach links zur Alp Filder ab. Auf einem steilen Wiesenweg geht es Schlangenlinien mäßig auf einem recht stark ausgetretenen Weg an den Filderchöpfen vorbei zur Alp Filder. Ab der Alp Filder wandert man auf einem stark ausgeprägten Wanderweg über Alpwiesen und auch noch ein Teilstück durch den Wald bis hinunter zur oberen Neuenalp. Ab der Neuenalp war es vorbei mit der Abendsonne und die Dämmerung brach unverzüglich ein. Etwas unterhalb der oberen Neuenalp mündet der Wanderweg in einen dichten Wald ein, im Wald war es bereits „stockfinster“ nur mit Mühe und Not habe ich die rot-weiß Markierungen an den Bäumen noch erkennen können. Ich hatte aber Glück und habe mich im „dunklen Wald“ nicht verlaufen und so bin ich kurze Zeit später um ca. 19.15 Uhr wieder beim Waldgasthaus Lehmen angekommen.
Die Schlussbetrachtung:
Die „Nasenlöcher Route“ ist immer wieder für eine recht abenteuerliche Wanderung gut. Die Variante mit dem Ausgangspunkt beim Waldgasthaus Lehmen, über den Öhrlikopf und den Schäfler wieder zurück an den Ausgangspunkt, kann ich bestens weiterempfehlen. Diese Rundtour beinhaltet alles was sich ein anspruchsvoller Wanderer wünscht. Diese Rundtour ist ca. 16 Kilometer lang und es werden dabei ca. 1400 Höhenmeter überwunden, eine gewisse Grundkondition sollte darum vorhanden sein.
Viele Grüße
erico
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