Tour de Morisciolo 1+2: Monti Motti - Sassariente - Cima di Sassello - Cap. Orino (Season Opener)


Publiziert von basodino , 5. Juni 2018 um 14:59.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Locarnese
Tour Datum: 1 Juni 2018
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Cima dell'Uomo 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1700 m
Abstieg: 780 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem Zug via Zürich-Bellinzona nach Tenero, dort Bus Richtung Sonogno bis Diga Verzasca (Staumauer Lago di Vogorno)
Unterkunftmöglichkeiten:Grotto Monti di Motti (3 DZ+7 Schlafplätze im Mehrbettzimmer), Cap. Alpe Orino (Selbstversorgerhütte mit 12 Betten + 8 Lager)

Inzwischen ist dies der 22. Season Opener, den ich organisiert habe und so langsam erfreut er sich auch steigender Beliebtheit. Mit 10 Teilnehmern war unsere Gruppe so groß wie nie zuvor.

Da wir dieses Jahr mit Fronleichnam einen frühen Termin hatten, blieben wir in den mittleren Lagen der Tessiner Berge und nahe am Lago Maggiore. Vom Eingang des Verzascatals kann man in gemütlichen 4 Tagen (oder kürzer) bis nach Sementina bzw. Monte Carasso wandern.

Wir begannen den Aufstieg von der Staumauer über den gut markierten Weg nach Monti di Motti. Am Anfang über Asphalt bis zu einem Parkplatz (Kehre), dann weiter über Schotter und Asphalt bis zu einem Abzweig. Dort steigt man links hinauf über einen schönen Weg, der aber im Detail so nicht in der Karte eingezeichnet ist. Bald gleicht sich das mit der Karte aber wieder aus und man erreicht Miescio. Dort kann man gut eine erste Rast einbauen. In den wenigen Häusern rechts hinauf und an der umzäunten Alpe Vertum vorbei. Hier wollen die Leute wohl Ihre Ruhe haben. Bald erreicht man die nächste Alpe, Monti di Metri, durch die man auch durchgehen darf und erreicht oberhalb eine Schotterstraße und bald Monti di Motti. Wenn man dem Weg weitergeht erreicht man bald das Grotto, wo wir die erste Nacht verbrachten. T2, 1 h 45 min

Das Grotto konnte von mir nur per booking.com gebucht werden, was schon ein wenig verwunderlich ist. Aber so wenig präsent es im Internet ansonsten ist, muss es sich nicht verstecken. Man bekommt gutes Essen zu einem fairen Preis, die Gastgeber sind sehr freundlich und auch sprachlich bemüht, selbst wenn man kein italienisch kann. Auch die Betten waren außerordentlich gut, selbst im "Matratzenlager", was eher ein Mehrbettzimmer ist.

Am nächsten Morgen beginnt vor dem Grotto ein Sträßchen, welchem man auf die Nordseite eines Rückens mäßig ansteigend folgt. Sie Straße führt in einen bewaldeten Sattel, wo man links auf einen guten Weg abzweigt. Dieser führt angenehm durch den Wald in einer weiten Kehre nach rechts, dann lange nach links querend unter den Monti della Scesa durch (netter Ausblick zum See und ins Wallis) bis auf die Alpe di Foppiana, wo sich eine erste Pause anbietet. Von hier gibt es zwei Wege, wobei der deutlichere nach rechts durch den Wald bis zu den ersten Felsen aufwärts quert und von dort in vielen Kehren bis auf den Rücken hinauf ansteigt. Dort erreicht man die berühmte Mauer, die man aber zunächst nur durchquert und wenig später nochmals erreicht. Dort kann man gut ein Rucksackdepot einrichten. T2, 1 h 55 min

Wenn man dem Weg noch ein wenig weiter folgt, erreicht man eine kleine Scharte und dahinter eine Abzweigung. Hier beginnt der luftige, aber denkbar einfache Steig auf den Sassariente, der den tollsten Ausblick auf dieser Tour bietet. Schwindelfrei sollte man schon sein, aber ansonsten ohne eigentliche Schwierigkeit. T3, 0 h 20 min im Aufstieg, 0 h 15 min im Abstieg

Zurück am Rucksackdepot nahmen wir die Mauer, wobei die Strategie am besten so funktioniert, dass man die Mauer meist begeht und nur an einigen Punkten verlässt, um Schwierigkeiten auszuweichen. Das geht auch lange gut, bis man sich im immer steileren Abschnitt zur Cima di Sassello Sud befindet. Hier sollte man etwas schmal nach links ausweichen, die Mauer selbst wird zu steil, und selbige nach wenigen Metern wieder erklimmen, wobei dabei eine 1,5 m hohe Stufe ohne großartige Steighilfe zu überwinden ist. (Im Abstieg ist das viel einfacher, weil man sich runterlassen kann oder auch springen kann).
Weil es auf dieser Seite etwas luftiger war, wichen wir rechts aus, was einem steile Wiesen und einige Felsen in den Weg legt, die auch nicht eben einfacher sind. Für wenige Meter müsste man hier ein T4+, I oder ein T4, II überwinden. Links ist das leichter.
Zuletzt zwar steil aber ohne weitere Probleme rechts der Mauer bis auf den Südgipfel und über diesen hinweg zum Hauptgipfel. Als Gruppe brauchten wir etwas mehr als 1,5 Stunden, normalerweise geht das deutlich schneller. T3+, I, 1 h 00 min

Eine Beschreibung der Gegenrichtung habe ich hier eingestellt.

Nach einer schönen Mittagspause nahmen wir dann den Ostgrat, den wir bis zur Forcola komplett begingen. Dies ist ohne Probleme möglich. Nur bei einer kleinen Scharte weicht man kurz steil in die Bäume nach rechts aus. Diesen Abschnitt könnte man auch über einen Weg leichter umgehen. T2 (Stelle T3), 30 min

An der Forcola ohne Wegweiser nach rechts hinab. Nach wenigen Metern kommt eine Abzweigung nach links (Holzwegweiser zur Alpe di Ruscada). Hier beginnt eine angenehme Querung abwärts bis zur Corte di Mezzo, wo man an einer Brücke die erste Chance auf frisches und kühles Wasser erhält. T2, 30 min

Jenseits der Brücke geht es wenige Meter aufwärts, dann nach rechts, am bewohnten Haus knapp links vorbei und zunächst undeutlich bis zum Wald, dann über einen ordentlichen, aber schmalen Pfad oft leicht ansteigend durch eine lange Flanke. Kurz bevor man den Rücken im Wald erreicht, gibt es kurz ein Kabel, welches man aber nicht als Sicherung benötigt. Dann eher abwärts bis zu einem Wegweiser, von dem es noch gut 10 Minuten nach rechts unten sind, bis man auf einer großen Lichtung die Alpe Orino mit der gleichnamigen Hütte erreicht. T3-, 45 min

Die Hütte ist sehr ruhig gelegen. Man hat relativ wenig Aussicht von dem schönen Steintisch vor der Hütte. Die 20 Schlafplätze sind in 12 Betten in einem Schlafraum und 8 Matratzen darüber auf einem eingezogenen Dachboden verteilt. Im Untergeschoss gibt es eine Dusche und ein Schuhregal, sowie Feuerholz. Um mit Gas Kochen zu können, mussten wir zwei Ventile aufdrehen, eines unten hinter dem Bad und eines unter der Spüle.

Unseren weiteren Weg findet Ihr hier!

Tourengänger: basodino, tourinette


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»