Bärenstichkopf via Wiggisalpeli


Publiziert von DonMiguel , 6. Mai 2018 um 12:55.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum: 5 Mai 2018
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Oberseegruppe 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 1080 m
Abstieg: 1080 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Näfels richtung Obersee

Rasch an die Landsgemeinde und dann schnell weg aus der grossen Menschenmenge in die absolute Einsamkeit. Auf der Suche nach schneefreien Kraxeleien bin ich auf den Bärenstich gestossen. Der befindet sich auf 1663 m.ü.M, das ist gerade die Grenze wo in nördlichen Hängen noch viel Schnee liegt. Justus hat diesen Aufstieg schon gut beschrieben. Ich bin mit dem Töff bis zum "Hörelirank" gefahren und von dort einem, in dieser Jahreszeit vielleicht, ungepflegten Wanderweg bis zum Wiggisalpeli gelaufen. Viele Baumstämme und Lawinenüberreste prägen den Weg. Da ich den Weg nicht gefunden habe entscheide ich mich für den direkten Aufstieg zum Furggeli. Durch ein kleines Band bin ich in eine gut kraxelbare Rus gestiegen, hinauf bis an die grosse Felswand von P.1653. Weiter in steilen Grasschneisen bis in das Furggeli.

Von dort auf den P.1627, teilweise lose Steine, weiter auf P.1653, dort oben hat es unzählige Tierknochen, Schädel und ausgewürgte Wollknäuel, wohl ein Raubvogelparadies? Als ich den Südgrat des Bärestich sehe wird mir ein wenig mumlig und ich bereue es jetzt schon, dass ich die Berichte nicht genauer gelesen habe. Nach einigen griffarmen, brüchigen Kletterversuchen habe ich es enttäuscht aufgegeben und bin weiter dem Weg der Felswand westseitig abgestiegen. Da hat es einen markanten, Oberschenkel breiten, Riss der in den Legföhren endet. Den bin ich dann hinaufgeklettert und anschliessend auf dem von Justus beschriebenen Verlauf bis nach oben geklettert.

Leider war das Gipfelbuch komplett durchnässt. Anscheinend waren schon 3 andere gerade vor mir oben. Habe die Dose mit einem Stein überdacht, in der Hoffnung das es weniger nass wird. Nach einer gemütlichen Gipfelrast richtung Brand abgestiegen, ein paar Schneefelder hatte es noch. Wie es anscheinend vielen ergeht, erging es mir auch, ich habe mich in den Markierungen verlaufen. Demfall, querwaldein, teilweise über Felsstufen absteigend, eher mühsam aber machbar, überall liegen umgefallene Bäume. Bei Rieselregen beim Töff angekommen.

Fazit: Schöne und verlassene Gegend. Schöne Kraxeleien in teilweise brüchigem Fels.

Tourengänger: DonMiguel


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Kommentare (6)


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bergstrolk hat gesagt: Coole Sache...
Gesendet am 6. Mai 2018 um 20:33
...und überhaupt schön, wieder mal was aus diesem Gebiet zu lesen! Die Raubvögel können einen dort auch ganz schön erschrecken, wenn man sie im Nebel oder Dunst unversehens aufschreckt beim Aufstieg....faszinierende Tiere!
Ich ging früher ab und zu mal vom Wiggisalpeli via Trosegg zur Auerenalp rüber. Seit vermeldet wurde, dass nach dem Wolfsriss 2014 auf dem Wiggisalpeli Herdenhunde eingesetzt würden, hab ich allerdings darauf verzichtet, weil ich keine Bellerei und genervtes Alppersonal provozieren wollte. Und der Herde ausweichen kann man dort ja kaum.
Interessanterweise gibt es seither auch kaum noch Berichte von dort (z.B. Direktbesteigung Rautispitz via Schnüerli).
Ob diese Routen wohl überhaupt noch von jemand begangen werden?
LG, bergstrolk

justus hat gesagt: RE:Coole Sache...
Gesendet am 7. Mai 2018 um 09:38
Hoi DonMiguel,
eine schöne Kraxeltour hast Du da unternommen. Der Wanderweg zum Furggeli geht am oberen Ende der Wiese ab, etwas nach den Hütten. War bis vor kurzem auch auf der Wanderkarte noch eingezeichnet.

Letztes Jahr war ich auf einer anderen auch etwas luftigen Route nochmal dort: www.hikr.org/tour/post122999.html. Das hätte Dir sicher auch gefallen.

Und ja beim Abstieg ist etwas Intuition zusätzlich zu den Markierungen noch gut :)

@bergstrolk das Schnüärli wird glaube ich inzwischen recht häufig begangen. Mindestens zwei Bergführer haben es regelmässig im Programm.

Am Wiggis/Rauti gäbe es noch einiges zu versuchen...

Weiterhin gute Touren,
justus

bergstrolk hat gesagt: RE:Coole Sache...
Gesendet am 7. Mai 2018 um 10:04
Danke für die Info wegen des Schnüärlis. Hab jetzt grad auf Gipfelbuch einen entsprechenden Bericht von 2015 gesehen. Die machen das offenbar von Aueren aus.
Einen schönen Sommer und bleibt gesund und heil!
bergstrolk

DonMiguel hat gesagt: RE:Coole Sache...
Gesendet am 7. Mai 2018 um 17:17
Hoi zusammen,

Hatte zum Glück noch nie Begegnung mit Herdenhunden gemacht, die Alpsaison hat wohl dort oben noch nicht begonnen. Ist der Weg über das Trosegg zur Auerenalp durchgehend? Hat eigentlich jemand mal den Senkrechten Aufstieg versucht vom Wiggisboden zum Wiggis/Rautispitz? Habe die Diskussionen schon ein paarmal durchgelesen.

@Justus: Dein Kurzbericht auf den P.1519 hatte ich auch schon gelesen, hört sich auch schön kraxelig an!

Ebenfalls euch beiden ein guter Sommer,
Gruss DonMiguel

justus hat gesagt: RE:Coole Sache...
Gesendet am 8. Mai 2018 um 00:48
Hoi DonMiguel,

nein den direkten Anstieg habe ich auch noch nie probiert. Ziemlich genau studiert habe ich ihn zwar, aber weiss doch immer noch nicht genau, wo es durchgeht.

Derjenige, der mir letztes Jahr den Tip mit dem Aufstieg zum P.1519 gegeben hat, war aber nicht sicher ob es noch möglich ist. In den Runsen weiter Richtung Näfels könne man aber aufsteigen. Doch das dünkt mir nicht so attraktiv.
Den direkten Weg zum Wiggisalpeli möchte ich aber immer noch gerne einmal probieren.

Und wie bergstrolk schon gesagt hat. Der Weg von/nach Auerrn ist recht gut. Von Aueren etwas schwieriger die richtige Höhe zu finden. Aber mit den eingezeichneten Routen auf hikr sollte es einfacher sein.

ciao,
justus

bergstrolk hat gesagt:
Gesendet am 7. Mai 2018 um 21:47
Den direkten Aufstieg hab ich noch nie versucht, nur mal ein wenig angetestet - das steht noch aus. Ist meine absolut älteste Pendenz.... Da sind Justus, Mueri und Tricky gefragt.
Die Route von den Lichbrittern über die Trosegg zur Auerenalp ist für T5-Gänger jedoch kein Problem und durchgehend. Allerdings würd ich das nicht als "Weg" bezeichnen. Zwischendrin hat es zwar Pfadspuren, aber grundsätzlich geht es einfach mehr oder weniger dem Felsfuss nach, und schliesslich auf die Hübschegg hin auf ca. 1540 m runter, wo man dann nach den Bäumen bald auf eine relativ gute Wegspur Richtung Abendweide trifft.
Das ist allerdings eben ein paar Jahre her, dass ich da zum letzten Mal war. Sollte mir meine Erinngerung da einen Streich spielen, bitt ich höflich um Korrektur allfälliger Mitleser.
Dein Bericht macht auf jeden Fall Lust, auch wieder mal in dieser Region umherzustreifen. :-)


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