Ä brune Halm am Drunegalm


Publiziert von Voralpenschnüffler , 6. April 2018 um 20:27.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Berner Voralpen
Tour Datum: 6 April 2018
Ski Schwierigkeit: ZS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE   Niesenkette 
Aufstieg: 1800 m
Abstieg: 1800 m

Mehr als einen braunen Halm hatte es - einerseits unterhalb ca. 1300m (an Schattenhängen), andererseits am NW-Grat, der wie üblich abgeblasen war. Immerhin aber konnte ich mit dem heutigen Bike&Ski über 800 Höhenmeter perfekten Sulz geniessen und eine 30 Jahre alte Rechnung mit dem Drunengalm begleichen - mit der JO kehrten wir damals wegen prekärer Lawinenverhältnisse auf 1900 m um. Beschwerlich war's aber insgesamt trotzdem...

... weil Velo und Ski ein rechtes Geschlepp ergeben und steile Alpsträsschen mit Ski auf dem Buckel noch steiler werden..., mit Kurzski traute ich mich heute aber noch nicht (letztlich zu Unrecht, der Schnee war weit tragender als erwartet). In der Nähe des Buufeli konnte ich endlich den Drahtesel stehen lassen, weil ich dachte, allenfalls über das Bruchgeerenallmi abzufahren. Danach mit entlastetem Gesäss noch eine Querung zu Fuss ins Gsess, wo ich die Ski anschnallen konnte (mit kurzen Unterbrüchen wegen Zäunen und aperen Stellen). Über Hohschüpfe und eine steile Waldschneise mit enorm viel Schnee an den ersten Grataufschwung und in die Nähe der Hütte 1988. Dort sehr harter, stark gewellter Schnee, so dass ich auf Steigeisen umstellte - und diese gerade bis auf den Nordgipfel anbehielt. Deshalb nicht nur ein sehr schöner Aufstieg mit Thunerseeblick aus dem Weissen, sondern auch ein anstrengender.

Der Gipfelgrat dann eindrücklich verwächtet, wohl minimum 5 Meter - trotzdem unterschätzte ich die Sache, indem ich - mit Ski unmittelbar an der Kante der steilen Westabdachung und mehrere Meter vom Wächtenende entfernt gehend - unvermittelt tief einbrach: offenbar war dies bereits der Wächtenansatz, ein überschneiter Hohlraum... Deshalb Umkehr auf den Nordgipfel - noch etwas mehr in der Westflanke... Nachdem auch noch ein Harscheisen das Weite gesucht hatte, hatte ich den Eindruck, es sei vielleicht nicht so mein Tag und wagte mich deshalb nicht in die teils harte, teils mit einer dünnen Windharschschicht bedeckte Steilflanke, sondern stieg die ersten 100Hm bis unter den kleinen Felsriegel wieder dem Grat entlang mit Steigeisen ab. Dann aber dafür: In der Südabdachung des Grates und dann besonders auf dem steilen Hang von Drunengalm perfekter Sulz - was für eine Entschädigung für die Mühen!

Da der Schnee auch unten im Flacheren noch perfekt trug, fuhr ich direkt weiter ab über Chüeweid bis an den Goldbach auf knapp 1300m. Dafür musste ich dann halt zu Fuss zurück zum Velo queren, wobei ich dummerweise zu tief geriet und deshalb nochmals fast 200 Hm zurück zum Gsess aufsteigen musste - grrr!
Ziemlich k.o. kam ich beim Velo an und unterbrach die Abfahrt auf Rädern für ein längeres Mittagsschläfchen und die Zugsfahrt mit wohlverdientem Dänemark und Frühlingsbier auf der Terrasse des Bahnhofbuffets Spiez.

PS: Unglaublich die Massen von Skitürlerern im Zug Bern-Visp - da bleib ich doch lieber in den Voralpen als in Hütten wie Monte Rosa oder so ....

Tourengänger: Voralpenschnüffler


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»