Weißstein und Roßkogel - markante Berggestalten östlich von Ibk


Publiziert von hikerat , 21. Oktober 2017 um 22:01.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Stubaier Alpen
Tour Datum:15 Oktober 2017
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 1600 m
Abstieg: 1700 m
Strecke:Gries im Sellrain - Heuriesenweg - Weißstein - Roßkogel - Kögele - St. Quirin - Sellrain
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bus von Ibk nach Gries im Sellrain
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Bus von Sellrain nach Ibk
Unterkunftmöglichkeiten:In Sellrain und Gries

Der Weißstein wird im im AVF als markanter Felszacken bezeichnet. Vor ein paar Jahren wurden die Schlüsselstellen des Weges mit Drahtseilen entschärft. Trotzdem ist er nicht zu unterschätzen.

Der 15.10.17 ist ein traumhafter Herbsttag.
Ich starte um 8:45 in Gries i. Sellrain und folge vom Dorfkern aus den gelben Schildern über eine Asphaltstraße hinauf. Bald zweigt beschildert der sogenannte Heuriesenweg ab, der zuerst über eine Wiese, dann in Serpentinen durch Wald hinaufleitet. Er ist aber gut gangbar und markiert. Nach 45min erreiche ich eine Heuhütte mit Infos zu den Heuriesen. Bald darauf verlässt der Weg den Wald und trifft auf den Sellrainer Höhenweg. Dieser leitet aussichtsreich in den Sonnenhängen von Haggen bis Sellrain. Ihm folge ich kurz talauswärts, bis ich den Forstweg erreiche. Hier mache ich Pause. Anschließend gehe ich bis zum Ende des Forstweges und dann mitunter steil zwischen Lawinenverbauungen hinauf bis zum Sattel westlich des Weißsteins. Bis hier völlig unproblematisches Gelände. Das ändert sich jetzt schlagartig. Unschwierig quere ich zum Einstieg der Kletterei. Dort bezeichnet ein Schild den Gipfelanstieg zum Weißstein als sehr schwierig. Der Einstieg ist gänzlich ungesichert und unten recht griffarm, die Stelle ist aber so kurz, sodass man sich hinaufziehen kann. Bald kommt man wieder in Gehgelände, das in einen engerwerdenden Kamin leitet. Oben ist er mit einem Eisengriff abgesichert. Es folgt ungesichertes und ausgesetztes Gehgelände, das um den Gipfelaufbau führt. Danach beginnt der Gipfelanstieg: Über mehrere Platten leitet der Weg ziemlich ausgesetzt, aber hervorragend versichert hinauf. 3:30 h habe ich gebraucht. Der Gipfel ist recht geräumig und bietet einen guten Rundumblick. Der Abstieg ist am Gipfelaufbau gleich, dann aber wähle ich den Übergang zum Roßkogel. Zuerst leitet ein seilversicherter Aufschwung auf einen Seitengrat des Weißsteins, dann steigt man rückseitig in meist steilem Gehgelände ab, das von Kletterstellen gewürzt wird. Das Gelände ist hier extrem steil und ausgesetzt. Deshalb sind trockene Verhältnisse hier wichtig. Die Schlüsselstelle im Abstieg bildet ein gut versicherter Kamin (sonst II). Bald darauf ist die Kletterei beendet und man quert meist knapp unter dem Grat unschwierig zum Roßkogel (30 min ab Weißstein). Dort gibt es ebenfalls einen phänomenalen Rundblick, dementsprechend häufig wird er besucht. Nach ausgiebiger Rast steige ich über den Ostgrat ab. Dieser Steig scheint verfallen zu sein, es sind kaum mehr Markierungen vorhanden. Auch ist das Gelände steil und erfordert Trittsicherheit. Schließlich komme ich zu einer Wegkreuzung. Dort bemerke ich, dass der neue Weg den Ostgrat südseitig umgeht. Dieser Weg ist also empfehlenswerter! Ab der Kreuzung verharmlost sich das Gelände und ich wandere über das Rifflkreuz zum Kögele (1h ab Roßkogel) weiter. Dort schöner Rückblick über die zurückgelegte Strecke. Von dort wandere ich am breiten Ostrücken weiter über den Ochsenstein u. das Meilserkreuz bis ich die Waldgrenze erreiche. Dort führt der Weg flott hinunter nach St. Quirin in schöner Hanglage mit schmuckem Kirchlein. Weiter gehe ich über Straßen und Abkürzungen nach Sellrain.

Fazit:
Eine sehr lohnende Tour! Für den steilen Anstieg wird man mit schönen Blicken belohnt. Der Weißstein ist jedoch nicht zu unterschätzen, da einige Stellen ungesichert sind. Er erfordert höchste Konzentration und etwas Kletterfertigkeit. Außerdem sind trockene Bedingungen unerlässlich.

Bilder folgen noch!

Tourengänger: hikerat


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Kommentare (4)


Kommentar hinzufügen

zaufen hat gesagt: Heuriesenweg
Gesendet am 28. Oktober 2017 um 22:50
Der Heuriesenweg ist vor einigen Jahen schön neu angelegt worden und geradezu sanft. Der Weg, den es dort früher gab, der war erst richtig brutal steil. Da konnte man es gar nicht vermeiden, in der ersten Stunde 550 Höhenmeter aufzusteigen.

hikerat hat gesagt: RE:Heuriesenweg
Gesendet am 29. Oktober 2017 um 14:20
Hallo zaufen!

Danke für deinen Kommentar!
Ja, der Heuriesenweg war sehr angenehm zu gehen und trotzdem macht man Höhe. Ich glaube dieser Weg wurde reaktiviert, weil das Sellraintal seit ein paar Jahren zu den Bergsteigerdörfern gehört, die vom AV gefördert werden.

VG und einen schönen Herbst wünsche ich dir,
Hikerat

zaufen hat gesagt: RE:Heuriesenweg
Gesendet am 29. Oktober 2017 um 16:25
Der Heuriesenweg ist ein Ersatz für den alten Weg mit viel mehr und längeren Kehren, als der alte Weg (den man vor einigen Jahren noch zwischen den Bäumen erkennen konnte) hatte. Es ist echt der alte, unglaublich steile Weg aufgelassen worden zugunsten des neuen, sanfteren, der angelegt wurde, als der Sellraintaler Höhenweg in den Nordhängen gebaut wurde. Sozusagen das Gegenteil von Abschneidern, die die Wanderer legen (die hier wegen der Bäume und weil der neue Weg gut zu gehen ist, hoffentlich nicht entstehen werden).

hikerat hat gesagt: RE:Heuriesenweg
Gesendet am 29. Oktober 2017 um 16:47
Was mir leicht verwunderlich erscheint, ist der Sinn dieser Neuanlegung. Bei meiner Begehung traf ich nämlich nur 1 Person, sieht also so aus als würde der Weg nicht oft begangen, höchstens als Abkürzung zum Sellrainer Höhenweg.


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