WW 2018 Oberer Affensteinweg 5|5


Publiziert von Mo6451 , 1. Oktober 2017 um 16:38.

Region: Welt » Deutschland » Östliche Mittelgebirge » Elbsandsteingebirge
Tour Datum:29 September 2017
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Aufstieg: 866 m
Abstieg: 908 m
Strecke:13,9km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Kirnitzschtalbahn Bad Schnadau - Nasser Grund
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Wanderschiff Schmilka - Bad Schandau
Kartennummer:outdooractiv, komoot

Letzter Tag der Reko-Woche im Elbsandsteingebirge. Für heute habe ich mir den oberen Affensteinweg ausgesucht. Affenstein leitet sich nicht von den Affen ab, sondern ist eine Verballhornung der Bezeichnung Aufensteine (Auf = Uhu).

Die Tour ist im Rother Wanderführer als „Mittel“ bezeichnet, was uns jedoch an der Schlüsselstelle erwartete, war als “Mittel“ nicht mehr zu bezeichnen. Dazu später mehr.

Mit der Kirnitzschtalbahn fahre ich bis zur Haltestelle ‚Nasser Grund‘. Mit mir stieg noch ein weiteres Ehepaar aus, dass, so stellte sich heraus, den gleichen Weg gehen wollte. So haben wir weite Strecken des Weges gemeinsam absolviert.

Von der Haltestelle muss man entlang der Straße ein Stück zurück gehen, bis zum Parkplatz. Dort überquere ich die Brücke über die Kirnitzsch und folge dem breiten Forstweg ‚Nasser Grund‘.

Bei P 197 teilt sich der Weg, für mich geht es links weiter in den Jordanweg. Dies ist ein schmaler Wanderweg mit viel Sand und durch das Wasser entsprechend ausgewaschen.

An der nächsten Kreuzung verlasse ich den Jordanweg und biege in spitzem Winkel in den Zeughausweg ein. Beim nun folgenden Abzweig muss man etwas aufpassen, der Abzweig ist nicht markiert und der Weg erweckt am Anfang den Eindruck gar kein Weg zu sein. Gleichwohl trägt er den Namen Höllweg und diesem Namen macht er alle Ehre. Er führt in die Hölle, ohne Teufel, dafür mit vielen engen Aufstiegen durch die Sandsteinfelsen. Dafür müssen schon mal hohe Stufen auf rutschigem Felsen überwunden werden.

Später geht der Höllweg in den Reitsteig über. Spätestens ab der nächsten Kreuzung wird es interessant. Man quert die ‚Wilde Hölle‘, die Zahme Hölle liegt ja schon hinter mir. Der Weg ist jetzt mit einem grünen Dreieck markiert, die Definition heißt schwierig. Um die Schönheiten rechts und links wahrzunehmen, muss man schon stehen bleiben, denn das Übersteigen der vielen Felsen verlangt volle Konzentration.

Weiter geht es nun zum Frienstein. Bevor wir diesen erreichen ist aber erst einmal die Schlüsselstelle zu überwinden. In der Beschreibung heißt es ‚Felsendurchschlupf passieren‘, vor Ort sieht das etwas anders aus. Der Aufstieg zum Durchschlupf erfolgt entweder ohne Rucksack auf dem Bauch, mehr Platz ist nicht oder man überwindet eine Stufe, die so hoch ist, dass man ohne Hilfe nicht hinauf kommt.

Aber auch diesen Felsendurchschlupf haben wir nach mehreren Versuchen gemeistert. Übrigens, die Zeichen am Felsen sind eindeutig, die angeblichen Umgehungspfade enden an der steilen Felswand ohne Trittmöglichkeit.

Auch der weitere Weg ist nicht ohne. Teilweise hat man das Gefühl, irgendwie im Nirwana, sprich an Felsabbrüchen zu landen. Aber ein Pfad findet sich immer, mal extrem schmal, mal verdeckt durch riesige Felsbrocken.

Links um den Frienstein herum liegt die Idagrotte. Sie zu besuchen lohnt sich, auch wenn der Weg als gefährlich bezeichnet wird. Es ist ein schmaler und sandiger Pfad, der sich um den Felsen windet.

Der aufwändige Weg (Fremdenweg) zieht sich noch um den Kleinen Winterberg herum, und steigt noch an bis zum Wurzelborn. Danach sind alle Schwierigkeiten vorbei. Auf nun wieder breitem Wanderweg (Wurzelweg), geht es nun hinab bis zur Winterbergstraße.

Die Asphaltstraße am Schluss der Wanderung fordert nur noch die Füße, denen ein solches Geläuf überhaupt nicht gefällt. Das Wetter hat mitgespielt, ein wunderschöner und sonniger Tag mit angenehmen Temperturen. Für die nächsten Tage ist leider Regen angesagt.


Nachbetrachtung:
Meine Rückreise erfolgte am frühen Morgen des nächsten Tages. Und wie sollte es anders sein, die DB hat mal wieder ein Glanzstück ihrer Unfähigkeit abgeliefert. 10 Minuten vor Erfurt blieb der ICE auf freiem Gelände stehen, aber Gott sei Dank nach dem Tunnel. Einige Zeit später eine Durchsage: Schaden am Stromabnehmer. Nachdem über eine Stunde rumgefummelt wurde, hieß es, der Zug muss evakuiert werden. Das war durch das Personal die letzte Info. Draußen fuhren jede Menge Feuerwehren auf. Auf dem zweiten Gleis war zwischenzeitlich ein anderer ICE eingefahren.
Plötzlich öffneten sich die Türen und nun sollten die Passagiere über eine Aluleiter aussteigen und auf der anderen Seite auf einer anderen Aluleiter wieder einsteigen. Zwischenzeitlich waren schon über drei Stunden vergangen. Für alle, die nicht 'gehbehindert' waren ja kein Problem, aber Andere saßen im Zug, vor allem Ältere und hatten Angst, man würde sie vergessen, denn keiner kümmerte sich um sie.
Ich habe zwar zwei Autos der DB gersehen, aber gemanagt wurde diese Situation von den Feuerwehren.
Nach 212 Minuten saßen alle wieder in dem anderen Zug. Der aber konnte seine Fahrt noch nicht aufnehmen. er musste erst einmal rückwärts zum Betriebshof fahren, auf ein anderes Gleis und dann weiter. Es ging immer hin und her, nur eine Info gab es nicht. Um 18:40 Uhr anstatt um 14:37 kam der Zug endlich in Frankfurt an. Dort gab es auch nur Chaos. Meine nächste Verbindung dann um 19:50 Uhr nach Basel, mit dem Unterbruch in Raststatt und weiteren Verspätungen war ich glücklich um 0:30 Uhr zuhause. Die DB ist und bleibt ein Alptraum.

Tourengänger: Mo6451


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