Elbsandsteingebirge, Häntzschelstiege, Wilde Hölle, Zwillingsstiege, Idagrotte, Kuhstall


Publiziert von inno , 27. April 2016 um 20:46.

Region: Welt » Deutschland » Östliche Mittelgebirge » Elbsandsteingebirge
Tour Datum:21 April 2016
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 900 m
Abstieg: 900 m
Strecke:19km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Beuthenfall

Vor etwa 12 Jahren war ich mit einem Freund das erste Mal im Elbsandsteingebirge. Damals sind wir nur mit dem Cabrio durch die Gegend gefahren. Drei Jahre später habe ich auf der Durchreise von Polen immerhin schon die Basteibrücke gesehen. Die ganzen Jahre über war die Sächsische Schweiz als Reiseziel immer wieder auf meinem Plan, aber die knapp 600km Anreise haben mich genauso oft davon abgehalten.
 
Nun sollte es endlich so weit sein, neben wandern durfte es auch gerne ein wenig Kletterei sein. Es galt einen guten Plan zu erstellen, viele Berichte zu lesen und Informationen über die Region zu sammeln. Als ich einen kleinen Überblick hatte, musste ich nach einer guten Route suchen. Auf dieser Seite: http://karte.saechsische-schweiz.de/wanderkarte/touren/gpx.html?tour=9685275&gps=wandern&_collect_title=Haentzschelstiege---Wilde-Hoelle---Zwillingsstiege---Idagrotte&cHash=1da37a22a6ccacb082e1aec2fb327b42  habe ich eine Route incl. toller Beschreibung gefunden. Ich habe die Route allerdings nach Osten hin um den sogenannten Kuhstall erweitert. Meine größte Sorge galt der Wegfindung, denn die Beschreibungen ließen teils auf eine mangelhafte Beschilderung vor Ort schließen. Obwohl hier und da schon Schilder stehen, einige Abzweigungen mussten wir am Ende wirklich suchen.
 
Am Ende unserer viertägigen Tour waren wir auch am Hinteren Raubschloß, Pfaffenstein/Barbarine, Lilienstein, Schrammsteinaussicht und an der Heiligen Stiege. Hier möchte ich aber exemplarisch die oben angegebene Tour beschreiben. Für uns war sie ein genialer Einstieg ins Elbsandsteingebirge. Der Tag war gespickt mit vielen Highlights und ich bin davon überzeugt, dass die Region speziell in Westdeutschland absolut unterschätzt ist.
 
Donnerstag 21. April 2016 9 Uhr. Wir fahren mit dem Auto zum Beuthenfall. Alle Parkplätze sind kostenpflichtig. Wir stellen unser Auto in eine Bucht zwischen Beuthenfall und Lichtenhainer Wasserfall. Von einem Parkverbot stand dort nichts. Mit wenigen Schritten sind wir zurück zum Beuthenfall gegangen und über die Brücke in unsere Tour eingestiegen. Wie unter dem Link oben bereits beschrieben, muss man schon nach wenigen Metern rechts abbiegen. Den Punkt haben wir direkt übersehen, denn ein Schild stand dort nicht. Ich habe den Abzweig fotografiert. Danach geht’s mehr oder weniger geradeaus in Richtung Affensteine, vor dem Bloßstock nach rechts und später unschwierig zur Häntzschelstiege. Die Stiege wird teils mit Kategorie C bewertet, ich habe sie eher als B empfunden. Die Routenführung war spannend, die Bilder sagen hier sicher mehr als Worte.
 
Oben angelangt gehen wir südlich über das „Lange Horn“, nach einiger Zeit geht es über eine Holzabsperrung. Hier hatten wir die ersten Orientierungsprobleme, aber am Ende sind wir hinter der Absperrung rechts in Richtung Carolafelsen gegangen. Den Abzweig zum Felsen sollte man auf jeden Fall mitnehmen. Oben am Felsen kann man bis ganz vorne gehen und dann noch etwas die Steine runterklettern, man hat dort eine geniale Aussicht auf die Schrammsteine. Nach einer Pause ging es den Abzweig zurück und am Hauptweg links (Norden) weiter. Nach wenigen Metern kommt eine Art Mehrfachkreuzung, wir folgen dem mittleren Weg in die „Wilde Hölle“. Hier halten wir uns strikt an den Plan und kommen am Ende am Malerweg raus. Dort geht es rechts Richtung Affensteinmassiv und kurz bevor wir dort ankommen, gibt es rechts wieder eine Holzabsperrung mit dem Hinweis „nur für Kletterer“. Ein Hinweis auf die Zwillingsstiege? Fehlanzeige! Nur in Kombination mit einer detailgetreuen Karte waren wir uns sicher, hier richtig zu sein. Es geht nach Süden, über die Kletterstellen der Zwillingsstiege und nach einigen Höhenmetern kommen wir wieder an der Mehrfachkreuzung raus, bei der wir zuvor in die Wilde Hölle abgestiegen sind. Hier galt es den richtigen Abzweig in Richtung Frienstein/Idagrotte zu finden. Wir hätten einfach den Weg gehen können, den wir zuvor über den Carolafelsen gegangen sind. Die Route zeigte uns aber einen anderen Abzweig auf. Diesen mussten wir echt lang suchen und am Ende haben wir ihn gefunden. Etwa 50m bevor man auf die Mehrfachkreuzung gelangt, geht der unscheinbare Weg links ab.
 
Wir folgen dem Weg Richtung Süden/Südosten und nach einiger Zeit kommt auf der rechten Seite ein grandioser Aussichtspunkt. Wenn man dort steht, sollte man sich rechts halten und weitere ca. 75m gehen, da wird dieser tolle Aussichtspunkt abermals getopt. Eine Aussicht schöner als die andere. Später gehen wir weiter Richtung Frienstein. Nach einigen Gehminuten folgt die Weggabelung zum Frienstein nach rechts und zum Beuthenfall geradeaus. Würden wir der Beschreibung hinter dem Link folgen, würden wir später hier Richtung Beuthenfall zurückgehen. Wir werden die Tour aber erweitern, so wie geplant.
 
Nach dem Frienstein und der wunderschönen Idagrotte gehen wir ein kleines Stück zurück und links in Richtung Osten weiter. Der Weg führt uns südlich der Idagrotte vorbei und nach etwa 30/40min geht es über Treppen abwärts und dann rechts runter. Kurz drauf gibt es Schilder, der Kuhstall ist dort ausgeschildert. Von hier dauert es nicht mehr lange und wir stehen vor den ersten Leitern des Kuhstalls. Der Kuhstall, die zweitgrößte Felsbrücke im Elbsandsteingebirge, ist ein weiteres Highlight aus unserer Tour. Selbstverständlich nehmen wir uns die Himmelsleiter auf das Dach des Kuhstalls ebenfalls mit. Vom Kuhstall aus geht es dann zurück zum Parkplatz.
 
Fazit: eine wundervolle Tour, gespickt mit vielen Höhepunkten und grandioser Natur. Eine gute Vorbereitung, Kartenmaterial und Orientierungssinn kann man allerdings hier und da ganz gut gebrauchen.

Tourengänger: inno


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