Konditionstour am Uri Rotstock - mit Zusatzaufgabe: Zwei Ghüdersäcke füllen
Schon lange hatte ich mit Gisela abgemacht, den Uri Rotstock zu besteigen. Allzu einfach wollte ich es ihr aber nicht machen; sie, die gut trainierte Alpinistin, sollte doch auch etwas gefordert werden. Mit dem Postauto erreichten wir das wunderschöne Dorf Isenthal, wo unsere Tour pünktlich um 08.00 startete.
Wir zogen zügig los, nahmen die Abkürzung über die steile Forststrasse Richtung Siti. Dort einfach über den Bach und die Treppen bei der Wasserfassung hoch zur Chlitalstrasse. Bald passierten wir das Neihüttli, wo wir auf den Bergweg wechselten.
In weiteren wenigen Minuten erreichten wir die Musenalp, wo wir uns erst mal erfrischten und den weiteren Weg erspähten.
Langsam wurde es wärmer, so waren wir froh, dass sich der Weg nun grösstenteils im Schatten hochlaufen liess. Es folgte der endlose Geröllhang, ehe wir bei Punkt 2286 wieder grosszügig Pause machten.
Wir nahmen den neuen, sehr gut markierten Weg Richtung Uri Rotstock. Vom Chlitalfirn ist auf diesem Weg nichts, aber auch gar nichts mehr übrig geblieben. Sehr schade, aber auch die Platten, Steine und Geröll forderten uns. Auf rund 2660m zweigten wir rechts ab, um Richtung Ostgrat hochzugehen. Diesen erreicht man schliesslich über ein gut begehbares Kalkband. Hier nahm ich nun einen blauen, von der Zurich Versicherungen gesponserten Kehrichtsack aus meinem Rucksack (an dieser Stelle besten Dank an Ricardolino Bardolino für die Organisation dieser Säcke).
Nun begann also das Güselsammeln. Rostige Blechbüchsen säumten die Route. Bereits auf dem Sattel hatte ich einen halben Kehrichtsack davon gefüllt. Diesen versorgte ich nun im Rucksack, denn nun waren beide Hände gefordert. Zuerst noch über Spuren im Geröll - doch bald wurde es schwieriger, sprich schöner. Im zweiten Grad kletternd überwanden wir die knapp 100 Höhenmeter hinauf zum Gipfel. Im Zweifelsfalle etwas nach links ausweichend, geht das recht gut, auch wenn man dem Gestein nicht 100% vertrauen darf.
So erreichten wir nach genau 4.5 Stunden den URS. Weit und breit keine Leute. Und so konnten wir unsere Sammlung von barockem Blechgut fortsetzen. Unglaublich, was in der Westflanke des Gipfels alles herumlag. Wir füllten zwei Kehrichtsäcke (= El Chasqui als Müllmann :)) ... Aus Jux formten wir aus dem rostigen Plunder ein Frowney (= Gegenteil von Smiley), und weil immer noch so viel von dem Zeug übrig war, gleich noch ein ganzes Männlein (die männliche Form ist Absicht, siehe Foto) - "Mountain-Art" sozusagen. Diese beiden Aktionen waren ja einfach, aber wie bringen wir das Ganze überhaupt herunter? Die Rucksäcke umpacken, et voilà, es ging ...
Nach etwas mehr als einer Stunde machten wir uns auf den Rückweg. Wir nahmen es gemütlich, die Gewitter hielten sich höflich zurück. Auf der Bywaldalp kehrten wir ein und unterhielten uns toll mit der Älplerin.
Wir erreichten die Postautostation St. Jakob rechtzeitig und vor allem trocken. Der nette Postautochau ffeur gab uns in Isenthal Dorf sogar extra noch Zeit, den Güsel fachgerecht zu entsorgen. Eine tolle Bergtour ging somit zu Ende, es hat Spass gemacht, und ich denke, ich war nicht zum letzten Mal auf diesem Gipfel....
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