Hoher Riffler (3168 m) & kleiner Riffler - ab Pettneu


Publiziert von boerscht , 23. August 2017 um 23:28.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Verwallgruppe
Tour Datum:15 August 2017
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 2050 m
Abstieg: 2050 m
Strecke:20 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Über A14/S16 nach Pettneu am Arlberg; kostenlose PP am Taleingang Malfontal

Mit einem Kumpel aus Darmstadt, welcher unbedingt mal auf einen 3000er wollte ging es heute auf den Hohen Riffler. Da wir am nächsten Tag noch eine lange Autofahrt vor uns haben, mit Übernachtung im Abstieg auf der Edmund-Graf Hütte.


Tag 1:

Pettneu - Malfonalpe T1; 45 min:

Nach langer Anfahrt vom Bodensee über den Arlbergpass, da der Arlbergtunnel noch bis Mitte Oktober gesperrt ist, geht es doch noch recht früh am Wanderparkplatz in Pettneu am Beginn des Malfontals los.
Durch den noch angenehm kühlen Wald gehts auf der Forstraße das Malfontal hinein zur Malfonalpe.
Nach einigen Serpentinen und Bachquerungen, welcher viel Wasser führt, kann man auf einem Pfad die Forststraße etwas abkürzen. Man folgt nun nach der Malfonalpe noch dem Fahrweg ein Stück weiter. Bald zweigt der Wanderweg zur Edmund-Graf Hütte ausgeschildert nach rechts ab.

Malfonalpe - Edmund-Graf-Hütte T2; 1:30 h:

Der Wanderweg zur Edmund Graf Hütte zieht gleichmäßig ansteigend in kleinen Serpentinen nach oben. Auf etwa der Hälfte der Strecke hat man die Möglichkeit zwischen zwei Varianten zur Edmund-Graf Hütte zu wählen. Wir gehen gerade aus weiter, die andere Möglichkeit würde nach links abgehen. Diesen Weg werden wir dann im Abstieg nehmen.
Mein Kumpel ist schon etwas fertig, schließlich ists für ihn die erste richtige Bergtour dieses Jahr. So gibt es an der Hütte erstmal eine kurze Pause und wir deponieren hier schonmal unsre Übernachtungssachen, naja viel ists ja nicht, aber immerhin etwas leichter.
Von Pettneu aus haben wir bis hier in recht gemütlichem Tempo ca. 2:30 h gebraucht, es geht sicherlich auch deutlich schneller.

Edmund-Graf-Hütte - Kleiner Riffler T4; 2 h:

Nach der Pause gehts frisch gestärkt weiter. Immer bestens mit rotem Punkt und Steinmännern markiert gehts hinter der Hütte nach oben. Den Hohen Riffler selbst sieht man von hier aus noch nicht. 
Man kommt an einigen kleinen, sehr fotogenen Seen vorbei und steht dann auch schon bald vor dem großen Geröllfeld, welches nun in den Sattel zwischen Hohem und kleinem Riffler führt.
Da gehts nun rauf, das sieht von unten recht schweißtreibend aus, ich finde es geht aber erstaunlich gut, da der Weg bestens ausgetreten ist und man vom Geröll somit nicht so viel mitbekommt. Steil ists jedoch schon und ich muss recht langsam machen, da der Kollege doch etwas die Höhe merkt, naja kein wunder von quasi 0 auf 3000.
Auf halber Strecke durchs Geröllfeld kommt von oben viel Gegenverkehr, das waren wohl alle die am morgen von der Hütte gestartet sind. Hier muss höllisch auf Steinschlag geachtet werden. Leider übersehen wir die Stahlseile im Felsriegel und gehen weiter die Schuttrinne nach oben, wie uns dann oben am Sattel einer erklärt ist das der Abstiegsweg und die Felsen nebendran der Aufstiegsweg - mach Sinn.
Mein Kumpel macht hier im Sattel erstmal Pause am schönen, tiefblauen Gletschersee, während ich noch einen Abstecher auf den kleinen Riffler mache, welcher sich auf jeden Fall lohnt. 
In leichter Kraxelei über schräge Platten ist der riesige Gipfelsteinmann des kleinen Rifflers schnell erreicht (T4). Die Aussicht heute ist einfach der Wahnsinn.

Hoher Riffler T4-; 30 min ab Sattel:

Wieder am Sattel und dem dortigen kleinen See angekommen, geht es nun weiter zum Gipfel des Hohen Rifflers. Der Anstieg über grobes Geröll zieht sich noch einmal etwas in die länge. 
Am Gipfel angekommen sind wir von der Aussicht und dem Tiefblick nach Pattneu überwältigt. Von der Zugspitze bis zum Alpstein und den Hohen Österreichern seiht man heute alles.
Der eigentliche Gipfel mit Kreuz ist heute nichts für uns. Ich schaue mir den Weg trotzdem mal etwas genauer an. Die Kletterei sieht machbar aus, ohne Seil wärs mir jedoch zu heikel und ausgesetzt.
Nach vielen Gipfelfotos gehts wieder abwärts.
Ich habe irgendwie noch Energie über und mache noch einen Abstecher in Richtung Blankahorn. Die Kraxelei bis an den nordostgrat macht Spaß und der aufstieg aufs Blankahorn sieht auch spannend aus. Ohne Helm lass ich es dann aber doch lieber sein, da gerade zwei Leute im Abstieg sind.

Hoher Riffler - Edmund-Graf-Hütte T4-

Auf selbem Weg zurück in den Sattel und hinunter zur Steilstufe. Diesmal sehen wir den eigentlichen Weg, welcher in der Felsstufe mit Drahtseilen gesichert ist und gehen diesen unschwierig hinunter.
Angekommen an der Hütte gibt erstmal einen Kuchen und ein kühles Blondes.
Nach dem Abendessen gehe ich nochmals zum Sonnenuntergang raus und steige nochmal zu den Seen auf um ein paar Fotos zu schießen.


Tag 2:

Edmund-Graf-Hütte - Pettneu T3:

Nach einer gut geschlafenen Nacht im 3er Zimmer der Hütte und ausgiebigem Frühstück, geht es bei regnerischem Wetter wieder an den Abstieg.
Die Wolken hängen recht tief und es nieselt den ganzen Abstieg über etwas. Wir wählen nun die in abstiegsrichtung rechte Wegvariante, welche wir im Aufstieg nicht gegangen sind. Diese ist minimal anspruchsvoller als die normale Variante und an ein oder zwei Stellen mit Stahlseil versichert (T3). Ausgesetzt ist es hier jedoch nicht, das Stahlseil ist eher bei, wie heute, nassen Verhältnissen eine kleine Hilfe um auf dem Fels nicht auszurutschen.
Schnell trifft man wieder auf den anderen Weg und wir folgen diesem bis hinunter zum Fahrweg, welcher uns vorbei an der Malfonalpe wieder zurück nach Pettneu führt.

Weitere gute Beschreibungen der Tour gibt es hier oder auch hier.


Alles in allem eine schöne Tour auf einen einfachen 3000er mit super Aussicht. Jedoch sind die 2000 Hm nicht zu unterschätzen und so wie heute in der Hauptsaison und bei gutem Wetter wird man hier wohl nie alleine unterwegs sein.

Tourengänger: boerscht


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Kommentare (5)


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Andy84 hat gesagt:
Gesendet am 24. August 2017 um 07:32
Schöne Tour und sehr tolle Bilder !!

boerscht hat gesagt: RE:
Gesendet am 24. August 2017 um 12:26
Hallo Andy,

vielen Dank, freut mich !

Gruß Adrian

Andi_mit_i hat gesagt:
Gesendet am 24. August 2017 um 15:59
Da müssten wir uns irgendwo im Bereich der Schuttrinne begegnet sein, war mit einem Bergkameraden auch an dem Tag oben. Wir sind allerdings am Vortag zur Hütte aufgestiegen und an dem Tag runter zum Parkplatz. ;-)

boerscht hat gesagt: RE:
Gesendet am 24. August 2017 um 16:04
klein ist die Hikr Welt :) Das kann gut sein, dass wir uns gesehen haben, waren jedoch sehr viele Leute denen wir in der Rinne begegnet sind da kann ich mich nicht mehr genau dran erinnern.
Da habt ihr es wohl genau richtig gemacht, die Aussicht war an dem Tag ja unschlagbar.

Gruß Adrian

83_Stefan hat gesagt:
Gesendet am 26. August 2017 um 18:25
Hallo Adrian, zu diesem schönen Gipfel kann man nur herzlich gratulieren. Ich erinnere mich mit Freude an meinen herbstlichen Besuch dort zurück. Der Übergang zum Hauptgipfel ist übrigens durchaus machbar, wenn man der Ausgesetztheit am kurzen Aufstieg aus der Scharte zurecht kommt. Viele Grüße!


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