drei Tage im Pays d'Enhaut, Juni 2017, 1|3: Überschreitung Dent de Corjon


Publiziert von Felix , 25. Juli 2017 um 21:24. Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Waadt » Waadtländer Alpen
Tour Datum:20 Juni 2017
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VD 
Aufstieg: 1175 m
Abstieg: 1175 m
Strecke:(Halte, La Tine) - Le Carra - P. 1200 - Crau Dessous - P. 1365 - Le Sapalet - P. 1770 - Couloir zur Grotte de Savolaire - Dent de Corjon - (P. 1909) - (P. 1791) - (P. 1591) - P. 1488 - (Les Pâles) - Crau Dessous > (La Tine, Halte)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Lueg - Burgdorf, Autobahn Kirchberg - Bulle, Neirive und Montbovon nach La Tine
Unterkunftmöglichkeiten:B&B Chalet des Graines d'aventures
Kartennummer:(1245 - Château-d'Oex), 1265 - Les Mosses

Für zwei Nächte haben wir uns im B&B in La Tine eingemietet; alleine sind wir im grossen, sehr schön eingerichteten, Haus nahe der spärlich frequentierten Bahnlinie - die selten durchfahrenden Züge stören in keiner Weise, eher erfreuen wir uns ob der Durchfahrten; Lokführer grüssen uns sogar …

 

Nahe des (Halte de La Tine) machen wir uns bei schönem Wetter auf, queren ein erstes Mal den Torrent des Riz und steigen sogleich steil im Wald an bis zur Lichtung, auf welcher wir am jetzt verlassen wirkenden Gebäude auf Le Carra vorbeiziehen. Wieder in waldigen Abschnitten steigen wir weiterhin steil hoch bis zum P. 1200, wo wir nun weites, offenes, Gelände vorfinden. Rasch einmal erreichen wir auf der Fahrstrasse die Alp auf Crau Dessous; an ihr vorbei wandern wir dem BWW folgend noch einmal über den Torrent des Riz und biegen sogleich ab Richtung Crau Dessus.

Erst etwas steiler, dann flacher, führt der Weg über Alpgelände hoch bis zum Alpstall auf Le Sapalet; wie wir uns hier zum Znüni niederlassen, kommt einer der beiden Herdenschutzhunde von Crau Dessus kläffend heran gerannt - es dauert jedoch nur kurze Zeit, bis er sich von uns streicheln lässt und sich in unmittelbarer Nähe zur Ruhe setzt; gut bewacht verbringen wir hier die Pause, bevor wir den weiteren Aufstieg angehen.

Wenige Meter schreiten wir zurück - die WW-Leute haben den Weg neu, wegen der besagten Hunde, weglos über die Alpweide verlegt - einige wenige wrw Pfähle weisen uns erst den Weg, danach verliert sich dieser …

 

Wir halten weglos, zunehmend steiler, auf die erste felsige Rinne zu, welche uns einen Durchstieg zum Grat nordwestlich des Col des Gaules zu ermöglichen scheint. Jener gestaltet sich schliesslich, nach weglosen Abschnitten über blumenreiche Wiesen (mit vielen Orchideen), schwieriger als erwartet: abschüssige Stellen in der Rinne selbst, dann auf dem Grat, kombiniert mit steilen, krautigen und buschdurchsetzten Passagen, bringen uns recht mühsam zum Grat hoch - hier gilt es, ein erstes Mal, durchzuschnaufen, und noch vor P. 1770, sich einzurichten für die zu erwartenden, echt anspruchsvollen, nachfolgenden, Passagen.

Ist der Anstieg zum erwähnten Punkt noch ein einfacher, so ist bereits die Querung hinüber zum - von Weitem gut ersichtlichen - Couloir, welches den Durchstieg zur Gipfelroute ermöglicht, bereits ein wenig anforderungsreicher - die Querung über steile Grashalden sowie der Abstieg über ein nicht minder leichteres Geröllfeld verlangt immerhin trittsicheres Gehen …

Endlich im Couloir angelangt, erweist sich dieses als doch sehr steil; das installierte Fixseil leistet hier gute Unterstützung. Unter dessen Zuhilfenahme gelingt jedoch der Aufstieg zum Eingang der Grotte de Savolaire gut; auch leistet die Steighilfe im letzten, waldigen, Abschnitt gute Dienste, um den Ausstieg aus dem beträchtlich steilen Couloir zu vollziehen.

Die nach wenigen Metern Weiteraufstieg folgende Querung durch den sehr steilen, abschüssigen, feuchten, und einige wenige Male mit Felsstufen unterhalb aufwartenden, Grashang behagt mir bereits wenig; der anschliessende, länger andauernde, Aufstieg im gleichermassen steilen, Schrofengelände - feuchtes Erdreich kombiniert mit feinsplittrigem, keinen Halt bietenden, Felspassagen - noch viel weniger. So bin ich echt froh, wie wir - endlich! - gegen den unteren Abschnitt des Gipfelgrates wieder einigermassen akzeptables Gehgelände vorfinden ;-)

Unerhört luftige Ausblicke über die Westflanke des „saumässigen“ Zahnes tun sich hier auf; genussvoll nun jedoch der letzte Anstieg - mit einem Zwischenabstieg verbunden - zum aussichtsreichen Dent de Corjon; viel Mühe und Anstrengung meinerseits hat’s gekostet, verdient auf jeden Fall hier die ausgiebige Gipfel- und Mittagsrast!

 

Unschwierig folgen wir anschliessend den teilweise vorhandenen Spuren Richtung Norden für die Überschreitung; an (P. 1909) vorbei wandern wir gemächlich sanft absteigend bis zur Schlüsselstelle auf dem „Normalzustieg“; haben sich hier poudrieres und Zaza noch an den Büschen festhalten können, um die schneegefüllte Felsrinne zu meistern, kraxeln wir hier - in einem leichten II - im Fels ab, um den weiteren, einfachen Wegverlauf zu gewinnen.

Westlich von (P. 1791) verliert sich die Wegspur im hohen Gras; wir steigen weglos über wenig schönes Alpgelände ab bis zur Einmündung in den BWW östlich von (P. 1591). Ab hier gilt es lange dem ruppigen Fahrsträsschen - erst oberhalb von (P. 1513) vorbei - zu P. 1488 zu folgen, und weiter via (Les Pâles) zum vormittags berührten Abzweig oberhalb des Torrent des Riz hinunter zu wandern.

Innert Kürze erreichen wir so wieder die Alp auf Crau Dessous; nach der doch ereignisreichen, anstrengenden und spannenden Tour, halten wir uns nun wieder auf den bekannten, vormittäglichen, Aufstiegsweg.

 

Dabei kürzen wir bei der ersten Strassenspitzkehre weglos ab hinunter zu P. 1200 - unterwegs einen seltsamen, faszinierenden, Baumwuchs betrachtend. Erst der BWW-Route folgend, biegen wir wieder ab zu Lichtung auf Le Carra - jetzt bewohnt - und legen die letzten steilen Abstiegsmeter zur Strasse zurück, auf welcher wir bald zu den Parkplätzen und - nach wenigen Metern hoch, das Bahntrassée, mit Warnleuchten ausgestattet, überschreitend - zu unserem Ferienlogis nahe (Halte, La Tine) zurückfinden. 


Tourengänger: Ursula, Felix


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