Von Zug auf die urigen Johannesköpfe


Publiziert von sven86 , 23. Juli 2017 um 18:07.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechquellengebirge
Tour Datum:16 Juli 2017
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Mountainbike Schwierigkeit: L - Leicht fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1200 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:kostenloser P. links am Straßenrand etwas vor Zug
Unterkunftmöglichkeiten:Göppinger Hütte DAV

Der Westliche Johanneskopf ist der höchste Gipfel in der Einfassung des gottverlassenen Gadner. bzw. Disner Gschröfs. Ebenso wie der niedrigere Ostgipfel ist er recht zügig vom Wanderweg zwischen Göppinger und Freiburger Hütte zu erreichen. An einer Besteigung sind die zahlreichen Hüttenwanderer jedoch regelmäßig nicht interessiert und so sind die Gipfel trotz einiger uralter Markierungen (und Internetberichte) sehr ruhig geblieben. Besondere Kletterfähigkeiten sind dabei nicht einmal gefordert; Geherfahrung im bröseligen und schwachtrittigen Hauptdolomit ist allerdings Vorrausetzung.

Die spannende Felsfahrt startet im unsymphatischen Zug bzw. am kostenlosen (!) Parkplatz etwas vor dem Ort. Mit dem Rad geht es zunächst auf der leicht welligen Asphaltstraße ins oberste Lechtal hinauf zum Unteren Älple. Weiter zur Fuß zur Göppinger Hütte und nach optionaler Kaffeepause auf dem Wanderweg weiter Richtung Freiburger Hütte. Der Steig gewinnt die Ostschulter des Östlichen Johanneskopfes und führt dann leicht fallend und etwas luftig an diesem südlich vorbei. Die Scharte zwischen den beiden Johannesköpfen (nachfolgend: Gipfelscharte) entsendet zu diesem Wanderweg hinunter eine breite Schuttreiße. Etwa 50 Meter vor dieser Schuttreiße sind im gut gestuften Schrofengelände rechterhand mit gutem Blick (und nur dann!) Steinmänner und auch uralte Markierungen zu erkennen: Hier geht es hinauf zu einem Plateau (T3+). Notfalls kann man sich dorthin aber auch die Schuttreiße hinaufwühlen (T4). Vom Plateau führen schwache Steigspuren in Serpentinen hinauf zur Gipfelscharte, kurzzeitig etwas trittarm (bis T4-).

Von der Gipfelscharte ist der Ostgipfel ziemlich schnell erreicht: Es geht direkt den bröselig-kleinsplittrigen Schutthang hinauf, im unteren Drittel gibt es einige kurze (knappe) Einserstellen, weiter oben führen schwache Steigspuren meist auf der Grathöhe oder etwas rechts durch die Flanke zum Gipfel mit Kreuz und Buch. Etwa ein Dutzend Besucher p.a. sind verzeichnet; in diesem Jahr waren zuvor zwei Partien oben.

Von hier wirkt der Übergang zum Westgipfel ziemlich wild, was sich dann aber beim Näherkommen alles weitgehend auflöst: Von der Gipfelscharte aus folgt man dem oft recht breiten Grat, der einzelne Schrofenstufen (I) in den Weg wirft. Der steile Aufschwung zu einem Gratkopf wird etwas links ausweichend - kurz auch auf einem recht luftigen Band - gewonnen (I), womit das Gröbste geschafft wäre. Nach einer längeren T3-Passage wird aber nochmals ein Grattürmchen links etwas abschüssig umgangen, was zunächst wilder wirkt, als es dann letztlich ist. Der Abstieg hinunter zu diesem Schuttband ist auf dem letzten Meter schwachtrittig, danach ist das Band aber mit der notwendigen Aufmerksamkeit gut zu begehen. Über wieder breiteres Gelände und zuletzt eine Schrofenstufe wird schließlich der Westgipfel gewonnen, der ebenfalls durch ein Kreuz geschmückt wird. Hier war sogar zuvor nur eine Partie unterwegs.

Die Aussicht kann sich hier - ähnlich wie auch zuvor am Ostgipfel - absolut sehen lassen; besonders beeindruckend ist der Blick hinunter in die Karstwüste des Gadner Geschröffs sowie der Kontrast zwischen den umliegenden wilden Felsgestalten und den Grasbergen rund um das Große Walsertal.

Schwierigkeiten zusammengefasst:
Mit dem Rad von Zug zum Unteren Älpele: L (Asphalt, leicht wellig)
Zur Göppinger Hütte: T2
Wanderweg bis unterhalb der Gipfelscharte: T3
weglos zur Gipfelscharte: T3+; kurz T4-
Ostgipfel: T4, I
Westgipfel: T4+, I

Anmerkung:
a1 bietet hier einen Aufstieg zur Gipfelscharte von Norden aus an.

Tourengänger: sven86


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