Anichspitze (3428m) und Mittlerer Ramolkogel (3518m)


Publiziert von Kottan , 29. Juni 2017 um 16:21.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Ötztaler Alpen
Tour Datum:27 August 2016
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1650 m
Abstieg: 1650 m
Unterkunftmöglichkeiten:Langtalereckhütte oder Ramolhaus

Das hintere Gurgler Tal bietet, ähnlich wie das benachbarte Venter Tal vielfache Möglichkeiten für Bergsport aller Art und so wollten wir auch diesem Tal mal einen Besuch abstatten. Geplant war, auf die Langtalereckhütte zu steigen und von dort dann spontan einen Gipfel auszusuchen.

Den Hüttenaufstieg begannen wir in Obergurgl, hinter dessen letzten Häusern auch der breite Fahrweg zur Hütte führt. Erst unschön durchs Skigebiet, dann aber landschaftlich mit schönen Ausblicken in die weniger bekannte Gruppe des Hochfirsts. Trotz der wenigen Höhenmeter zog sich der Weg kilometertechnisch in die Länge, nach gut 2 h erreichten wir aber die Hütte. Dort besprachen wir unsere Möglichkeiten: der Weg zur Hochwilde war weit und der Übergang zum Hauptgipfel laut Wirt nicht machbar, den Hinteren Seelenkogel hatten ein paar aus der Gruppe schon gemacht und somit blieb eigentlich nur ein Gipfel aus dem Ramolkamm. Wir einigten uns auf den Übergang zum Ramolhaus und anschließend einen der Ramolkögel zu versuchen.

Am Morgen gingen wir dann auch recht früh los, denn der Weg war weit. Erst führte der Weg etwas bergab um ein Seitental zu queren, aus dem der Langferner ins Tal fließt. Dann wieder steiler bergauf und an den Abzweigungen zum geschlossenen Hochwildehaus rechts halten und auf den Gurgler Ferner zu. Der Klimawandel hat den Weg über den Gletscher länger und komplizierter gemacht: statt einfach auf gleicher Höhe auf der Zunge zu queren, zog sich der Gletscher über eine große Mulde zurück, in die man nun hinab und auf der anderen Seite wieder hinaufmusste. Danach ging es noch ein paar Meter unproblematisch über die Zunge. Nun auf der Sonnenseite des Hanges sehr steil und direkt hinauf zum sichtbaren Ramolhaus, wo wir eine Pause gebrauchen konnten.

Nach der Hütte führt der Weg in Richtung Ramoljoch, statt hinaufzuklettern blieben wir auf dem Firnfeld und gingen weiter geradeaus weiter. Nach ein paar Metern erreichten wir den Ramolferner, der komplett aper war. So war es nicht nötig hier schon anzuseilen und wir stiegen mit Steigeisen über die Kuppe des Gletschers, dann wieder etwas weiter hinunter an einem kleinen Schmelzteich vorbei und wieder steiler hinauf. Kurz vor der Anichspitze war der Gletscher dann doch noch etwas firnbedeckt und eine große Spalte gerade noch so zu erkennen. Im Gegensatz zu einigen Meinungen weißt der Gletscher sehr wohl Spalten auf, allerdings erst im obersten Bereich unter den Ramolkögeln. Die Spalte umgingen wir und erreichten so den Grat des Ramolkogels, auf dem es steil und ausgesetzt hinaufging. Gegen Mittag erreichten wir so den Mittleren Ramolkogel, ein Weiterweg wurde aufgrund der Uhrzeit und der ggroßen Gruppe dann vernüftigerweise sein gelassen. Wir genossen die gute Sicht auf die Ötztaler Alpen und machten uns danach wieder auf den Abstieg über den Grat.

Wieder unten, entschlossen sich ein paar noch auf die Anichspitze zu gehen, während die anderen schoneinmal zut Hütte gingen. Direkt aus dem Joch gingen wir den einfachen Blockgrat direkt hinauf zum Gipfel, der auch ein Kreuz hatte. Ungefähr dieselbe Aussicht hat man auch von hier. Bergab gingen wir dann auf der linken Seite des Berges und dann auf den aperen Teil des Gletschers zurück zur Hütte.

Am frühen Abend erreichten wir dann erschöpft wieder die Langtalereckhütte, wo wir nocheinmal schliefen und am Morgen gemütlich ins Tal abstiegen.

Für eine Besteigung des Großen Ramolkogels bietet sich das Ramolhaus besser an, der landschaftlich viel schönere Weg über die Langtalereckhütte und auf einen der anderen Aussichtsgipfel bietet sich aber ebenfalls an. Große Schwierigkeiten erwarten einen nicht, eine grundlegende Erfahrung am Gletscher sind aber auch auf der Anichspitze notwendig.

Tourengänger: Kottan


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