Pico del Teide (3718m)


Publiziert von Kottan , 29. Juni 2017 um 13:48.

Region: Welt » Spanien » Kanarische Inseln » Teneriffa
Tour Datum: 5 März 2017
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: E 
Zeitbedarf: 1 Tage
Aufstieg: 1400 m
Unterkunftmöglichkeiten:im Nationalpark nur ein Hotel

Der Teide ist der höchste Berg Spaniens und gleichzeitig der drittgrößte Inselvulkan der Erde, seine Besteigung ist technisch einfach und das ganze Jahr über möglich. Dazu führt noch eine Seilbahn bis kurz unter den Gipfel, was alles zu einem recht großen Besucherandrang führt.

Da ich es versäumt hatte, mir einen Platz im Refugio de Altavista zu reservieren, galt es den Berg von ganz unten zu besteigen, im März bedeutete das zusätzlich mitten in der Nacht zu starten. Ein Freund, mit dem ich gemeinsam hier im Urlaub war erbarmte sich und wir fuhren um 2 Uhr von der Westküste aus los hinauf in den Teidenationalpark. Dort war ich um 3 Uhr abmarschbereit und er fuhr wieder hinter zum schlafen. Nun stand ich da in völliger Dunkelheit alleine da, die Taschenlampe hatte ich mir von einem Paar am Campingplatz geliehen und eigentlich wusste ich nichteinmal wie lange die Batterie halten würde. Unter diesen Voraussetzungen begann ich den Weg, der unten noch auf sandigem Vulkangestein sanft ansteigend um den Sekundärkrater Blanca in einem großen Bogen heraufführt. Nach 40 Minuten erreichte ich den gerade so erkennbaren Abzweig zum Teide, es war immernoch stockdunkel. Weiter oben war ein einziges anderes Licht zu sehen, ich dachte mir, wenn ich ihn einhole habe ich wenigstens etwas mehr Licht. So legte ich auf dem nun kontinuierlich steilen Weg noch einen Zahn zu, der Pfad ist immer bestens geführt und lässt auch ohne Markierungen keine Verhauer zu. Immer in Schlangenlinien bergauf, bis ich den anderen einholte und überholte. Von nun an war mir etwas wohler zumute, da ich bei einem Taschenlampenausfall wenigstens etwas Licht haben würde. Nach etwa 1 1/2 Stunden ging ich dann am Refugio vorbei, das noch komplett dunkel war. Nach der Hütte führt der Weg etwas flacher an den Gipfelkegel heran, der nach einer weiteren kleinen Stufe sichtbar wurde. Bald kam mir etwas schwefelhaltiger Geruch entgegen und kurz danach stand ich am östlichen Mirador des Touristenpfades, der vom Teleferico hinüberführt. Ab hier ist der Weg geradezu gepflastert und es fühlt sich etwas an als würde man auf 3500m auf einem Gehsteig spazieren, naja...Am Teleferico angekommen war es 5 Uhr und immernoch dunkel, ich war viel zu schnell gewesen und ärgerte mich etwas über meine Ungeduld im Aufstieg, da es nun windig und etwas kalt wurde. Ich wartete im Windschatten eines Felsblocks zirka eine Stunde ab, bis wieder der andere Geher auftachte. Nun dachte ich mir, dass ich auch einfach hochgehen könne, die Sonne würde schon kommen. Der Weg ist ab hier auch erstaunlich gut befestigt und offenbart keinerlei Schwierigkeiten, nur ganz kurz unter dem Gipfel wir er wieder zu einem Pfad. Am Gipfel selbst suchte mich mir dann irgendwie einen Weg durch die Blöcke, eine Eisenkette die zur Sicherheit gespannt war, benutzte ich nicht.

Nun war ich oben und es war halb Sieben. Die 5 angegebenen Stunden ab dem Parkplatz sind wohl schon sehr großzügig bemessen, durch den immer direkt hochgehenden Weg hat man kaum Kilometer zurückzulegen und wer schnell im Höhenmeter Gehen ist, hat hier keine Probleme. Ich suchte mir einen windgeschützten Platz und setzte mich hin, die Sonne war nochnichteinmal ansatzweise da. Nach über einer Stunde am Gipfel kam dann der erste Schimmer aus dem Osten, ab jetzt begann das wunderschöne Farbenspiel am Himmel. Unten erahnte ich auch erste Lichter aus Stirn- und Taschenlampen vom Rifugio. Noch alleine am Gipfel genoss ich die Ruhe und Exklusivität hier oben.

Nach einer Stunde kam dann um kurz vor 9 endlich die Sonne, inzwischen waren etliche Geher vom Rifugio heraufgekommen und am Gipfel herrschte viel Verkehr. Davon ließ ich mir aber nicht die nun bombastische Rundsicht verderben, die man nuneinmal von einem Inselberg aus hat. Gran Canaria, La Palma und La Gomera überblickte man von hier genauso, wie die gesamte Insel Teneriffa mitsamt seiner vielen nun schwacher leuchtenden Lichter der Orte.

Nun machte ich mich an den Abstieg, ich saß vorher Zwei Stunden hier oben und wollte nun etwas Windschutz und Wärme. Bergab ging ich dann zur Station, die neben einer Toilette auch einen Snackautomaten beherbergte. Ich setzte mich auf die Stufen in die Sonne und wartete auf den hersten heraufkommenden Lift, in dem meine Freunde heraufkommen wollten. Als diese dann oben waren, gingen wir nocheinmal den Panoramaweg entlang nach Osten und dann zurück Richtung Westen zum Mirador Pico Viejo, meiner Meinung nach einer der schönsten Aussichten hier oben. Danach fuhren wir alle zusammen mit dem Lift nach unten, ich hatte keine Lust die anderen nur wegen des Abstiegs unten warten zu lassen und kaufte mir ebenfalls ein Ticket.

Die Besteigung des Teide ist auch trotz der fragwürdigen Landschaftsverbauungen und der Regelung der Permits ein tolles Erlebnis, Sonnenauf- oder Untergang sind dabei die lohnensten Zeiten am Gipfel. Schwierigkeiten bereitet der Berg keine, kalt kann es besonders im Winter dennoch geben, wer aber gute Ausrüstung und Erfahrung hat braucht auch bei etwas Schnee nicht davor zurückschrecken.

Tourengänger: Kottan


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Kommentare (2)


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MicheleK hat gesagt:
Gesendet am 1. Juli 2017 um 10:53
fantastisch! ich war zu meinem Geburri im Februar oben!

Kottan hat gesagt: RE:
Gesendet am 1. Juli 2017 um 21:36
Ist ja auch ein super aussichtsgipfel ;)


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