Pico del Teide


Publiziert von Aendu75 , 24. November 2013 um 18:29.

Region: Welt » Spanien » Kanarische Inseln
Tour Datum:19 November 2013
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: E 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 260 m
Unterkunftmöglichkeiten:Refugio Altavista

Zweitägige Tour auf den höchsten Gipfel Spaniens: Am ersten Tag sind wir vom Parkplatz an der Strasse TF-21 durch die Canadas gestartet. Um die Mittagszeit kann es schwierig sein, einen Parkplatz zu finden, weil viele Touristen und Busse unterwegs sind.

Man steigt zunächst auf einfachem Weg (T1) in ca. 1.5h bis Montaña Blanca auf. Auf dem Weg kann man die Teide-Eier bewundern: Runde Felsen, die durch die noch flüssige Lava bei Vulkanausbrüchen heruntergerollt sind und sich dabei wie Schneebälle zu grossen Kugeln entwickelt haben.

Der kurze Abstecher zum Aussichtspunkt von Montaña Blanca lohnt sich, besonders wenn man, so wie wir, Zeit hat, weil die Tour auf 2 Tage verteilt ist.

Ab jetzt wird der Weg deutlich anspruchsvoller und führt steil eine Rampe hoch. Erstmals kommt kalter Wind auf, und ich bin froh, eine dicke Jacke mitgenommen zu haben. Zudem liegt der Weg auf der Ostseite des Teide, so dass er bereits früh im Schatten liegt. Die letzten 30 Minuten zur Hütte waren im Schatten und bei eisigem Wind dann doch recht unangenehm, so dass wir froh waren, als wir auf dem Rifugio Altavista ankamen. Insgesamt sind ab Montaña Blanca abermals ca. 1.5h zu veranschlagen, die Schwierigkeit des Wegs ist nirgends höher als T2 zu bewerten, wenn er auch teilweise recht steil ist. Gutes Schuhwerk ist jedenfalls Pflicht.

Die Hütte ist ausgesprochen komfortabel und gemütlich, aber man muss sich selbst Essen mitbringen. Wasser gibt es zum einen aus der Wasserleitung (mit Warnung "kein Trinkwasser", aber  abgekocht genossen haben zumindest wir es überlebt) oder Mineralwasser aus dem Automat für 3 Euro pro 0.5l-Flasche. Die Übernachtung erfolgt in komfortablen Doppelstockbetten, die Decken, Kissen, Matratzen usw. waren in sehr gutem Zustand, so dass wir gut schlafen konnten.

Am nächsten Tag brachen wir um ca. 5:40 mit Stirnlampe auf, um bei Sonnenaufgang um 7:31 auf dem Teide zu sein. Der Weg dauert nochmals ca. 1.5h, mit etwas Pausen für Fotos etc. sollte man knapp 2h veranschlagen. Da wenige Tage zuvor Vollmond war, brauchte es fast keine Stirnlampe, der Mond leuchtete sehr hell. Allerdings sollte man schon eine dabei, da etliche Teile des Wegs von Felsen verschattet sind. Die Wegfindung bereitet keine Probleme, der Weg ist jederzeit gut erkennbar. Nach ca. 45min erreichen wir die Bergstation der Teide-Seilbahn, die sich noch in Nachtruhe befindet. Am Horizont östlicherseits ist es nun schon merklich heller, so dass einige nette Nachtfotos gelingen.

Das nun folgende letzte Stück des Aufstiegs führt durchwegs steil, jedoch gut angelegt durch die Flanke zum Krater und dann zum Gipfel des Teide hinauf. Oben sind einige Ketten angebracht, damit niemand versehentlich runterfällt. Man merkt, dass der Gipfel bei Tag auch von "Turnschuhtouristen" besucht wird, welche bei der Bahn aussteigen und die letzten 150m hinauflaufen. Je näher man dem Gipfel kommt, um so mehr liegt Schwefelgeruch in der Luft. Als ich den Kraterrand erreiche, erkenne ich auch schwefelhaltiges Gestein im Krater. In der Nähe des Gipfels, wo schon ein sehr frischer Wind weht, gibt es eine Fumerole, wo ich mir in dem ausströmenden heissen Dampf die Beine etwas wärmen kann, bevor pünktlich um 7:31 die Sonne zum Fototermin am Horizont erscheint.

Wir verweilten dann noch eine halbe Stunde in der Nähe des Gipfels, der sich nach Sonnenaufgang rasch wieder leerte, und genossen die seltene Gelegenheit, diesen Ort fast für uns allein zu haben, bevor wir den kurzen Abstieg zur Seilbahn-Station unter die Füsse nahmen.

Nach einem kurzen Abstecher zum Mirador Pico Viejo und Ausblick auf ein mögliches weiteres Ziel machten wir mit der Seilbahn den knieschonenden Abstieg zu unserem Mietwagen und traten mit vielen schönen Erinnerungen im Gepäck die Rückfahrt an.

Fazit: Sehr lohnende Tour. Man muss allerdings rechtzeitig buchen: Hütte spätestens 2 Wochen vorher, für Wochenendetouren noch früher. Falls man tagsüber (9-17 Uhr) auf den Teide will, braucht man zusätzlich eine Genehmigung, die man mindestens 4 Wochen vorher beantragen sollte. Die Übernachtung in der Hütte gilt als Genehmigung für die Besteigung in der Zeit zwischen 6-9 Uhr, so dass in diesem  Falle keine Genehmigung zusätzlich erforderlich ist.

Tourengänger: Aendu75


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