Durchs Goldauer Bergsturzgebiet auf den Gnipen und den Wildspitz


Publiziert von johnny68 , 18. Mai 2017 um 20:06.

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum:18 Mai 2017
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Ross- und Zugerberggebiet   CH-SZ   CH-ZG 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 900 m
Strecke:Goldau - Gnipen - Wildspitz - Sattel

Das Goldauer Bergsturzgebiet ist heute eine naturnahe Wald- und Felslandschschaft mit einer einzigartigen Flora und Fauna. Rund die Hälfte aller in der Schweiz vorkommenden Orchideen gibt es hier, und die Fauna ist äusserst vielseitig: Vögel, Insekten, Säugetiere, Schlangen usw. fühlen sich wohl.

Vor rund 200 Jahren war es hier vollständig anders. Am 2. September 1806 lösten sich nachmittags um 1700 Uhr 40 Mio. Kubikmeter Fels, die offenbar vom Wasser aufgeweicht wurden, und donnerten innert weniger Minuten 1000 Höhenmeter in 5 Armen zu Tal. Das Dorf Goldau wurde vollständig zugedeckt und zerstört. Die Felsbrocken stiegen sogar an der Rigi-Nordflanke hoch. Ein Teil des Lauerzersees (1/7) wurde zugeschüttet. Insgesamt wurde eine Fläche von 6,5 Quadrat-km vom Schutt bedeckt.

Die Katastrophe forderte 457 Menschenleben. Obwohl damals die Kommunikationsmittel noch wenig entwickelt waren, fand das Ereignis weltweite Resonanz. Sogar in den USA wurde darüber berichtet.

Auf dem Gnipen befinden sich Schautafeln, die über den Bergsturz informieren.

Zu meiner Tour startete ich beim Bahnhof Arth-Goldau. Zuerst geht es durch die Siedlung Goldau, dann am Tierparkeingang vorbei zum grossen Parkplatz/Fussballplatz. Gleich über der Strasse ist der Beginn des Bergweges. Dieser führt durch Wald und die von Nagelfluh-Felsen geprägte Landschaft  stetig bergan. An einigen etwas abseits liegenden Plätzchen blüht ab Mitte Mai der Frauenschuh, die sehr spektakuläre Orchidee. Ich fand diese auf Anhieb - wirklich sehr schön anzuschauen.

Der Bergweg wird weiter oben immer steiler. Auf rund 950 m wird er richtig interessant, führt er doch von dort an durch eine lichte Föhrenwald-Landschaft mit einzigartigen Pflanzen und Tieren. Neben allerlei Orchideen hatte ich hier das Glück, einen "Schmetterlingshaft" zu sehen. Es handelt sich dabei nicht um Schmetterlinge, sondern um Netzflügler. In Mitteleuropa gibt es davon nur 3 Arten. Sie lieben geröllige, warme Südhänge.

Hat man einmal die recht anspruchsvolle oberste Passage durch die Bergsturzlandschaft überwunden, wechselt die Szenerie vollständig: eine liebliche Graslandschaft. Unter sich sieht man den Zugersee sowie den hügeligen Zugerberg. Das Kreuz auf dem Gnipen befindet sich nicht an der höchsten Stelle. Diese ist im Osten des Gnipen. Der weitere Weg auf den Wildspitz (Top of Zug) ist eine einfache Höhenwanderung. Auf dem Wildspitz hat es ein modernes Restaurant, das nicht nur von Wanderern, sondern auch von Bikern stark frequentiert wird. Mein weiterer Weg führte über die Langmatt und die Halsegg hinunter zum Bahnhof Sattel-Ägeri.

Tourengänger: johnny68


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