Überschreitung Rossberg: Von Sattel nach Goldau


Publiziert von Bergmax , 2. Januar 2020 um 23:48.

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum: 2 Januar 2020
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Ross- und Zugerberggebiet   CH-SZ   CH-ZG 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 900 m
Abstieg: 1170 m
Strecke:Bahnstation Sattel - Halsegg - Wildspitz - Gnipen - Bergsturz - Bahnhof Arth-Goldau
Zufahrt zum Ausgangspunkt:S-Bahn via Biberbrugg nach Sattel-Aegeri
Zufahrt zum Ankunftspunkt:IC ab Arth-Goldau
Kartennummer:LKS 1151 Rigi 1:25.000

Sonnige Eröffnung der Sommersaison 2020?!

Der Rossberg hat mich bisher - obwohl er durchaus ein respektaber Berg ist - nicht sonderlich fasziniert. Zu flach, zu einfach, zu langweilig... Immerhin gibt es eine Webcam auf der Rigi, die ihn ständig im Blick hat. Die zeigte mit schwarz auf weiß (nein, sogar in Farbe), dass es im Bergsturz keinen Schnee hat. Also nichts wie hin, um die Sommer-Berg-Saison heuer am 2. Januar zu beginnen...

Wenig oberhalb von Wädenswil ließ die S-Bahn die Nebelsuppe hinter sich. Als ich wenig später an der Station Sattel-Aegeri (776 m) den Zug verlasse, mache ich ein paar Schritte im Sonnenschein - und rutsche aus. Überfrorene Nässe auf dem Asphalt. Kein sehr vielversprechender Anfang, aber bei dem Sonnenschein kann es nur besser werden.
Ich nehme den Bergwanderweg in Richtung Halsegg, der bald die geteerten Straßen hinter sich lässt. Ich gewinne zügig an Höhe - und mit jeden Schritt wird es ein bisschen wärmer. Das Ausrutschen ist bald kein Thema mehr. Nicht zu flach und nicht zu steil geht es mal über Wiesen, mal durch Wald hinauf zum Berggasthaus Halsegg (1320 m). Ab ca. 1100 m liegt etwas Schnee, der das Vorwärtskommen aber nicht behindert. Von der Halsegg mache ich einen kleinen Abstecher zum Gipfelkreuz bei P. 1341 mit einer wunderbaren Aussicht zu den Mythengipfeln.

Der weitere Anstieg in Richtung Wildspitz beginnt mit einem Hohlweg, der zwar nicht steil, aber eisig ist. Hier haben meine Schuhe keinen guten Grip, sodass ich Grödeleisen benutze. Unbedingt erforderlich wären sie nicht, wie mir zahlreiche andere Wanderer beweisen... Nach ca. 100 Höhenmetern wechselt der Bergweg wieder in die Südflanke und ich kann problemlos ohne Grödeln weitergehen. Der Aufstieg zum Wildspitz zieht sich, weil hinter der Langmatt (1571 m) ein Gegenanstieg zu bewältigen ist. Dafür darf man den ganzen Kamm entlang die Zentralschweizer Alpen bewundern!
Der Wildspitz (1580 m) ist heute natürlich gut besucht. Immerhin gibt es genügend Platz für alle und gerade genug Schnee (ca. 20 cm), um einen Hauch von Winter zu spüren.
Nach einer kurzen Pause folge ich dem breiten Kammweg zum Westgipfel des Rossbergs, dem Gnipen (1567 m). Dort hat es deutlich weniger Leute als auf dem Wildspitz und auch der Charakter der Gipfel unterscheidet sich deutlich. Auf dem Wildspitz wirkte die verschneite Nordflanke steil, auf dem Gnipen ist es die fast apere Südseite - das Bergsturzgelände, durch welches der spannende Bergweg für meinen Abstieg führt.

Der Weg durch das Bergsturzgelände beginnt unweit des Gipfelkreuzes bei P. 1533. Die obersten (und steilsten) 200 Höhenmeter sind sehr kurzweilig zu gehen und an ein paar Stellen ist ganz leichte und nicht exponierte Kraxelei erforderlich. Das Gelände ist ungewöhnlich kahl und erinnert mich ein wenig an das Unterwallis - nur Wein wächst am Rossberg noch nicht... Die Kraxelei ist viel zu schnell vorbei, aber der Pfad bleibt noch eine ganze Weile relativ ruppig.
Unterhalb des Verbindungsweges Ober Spitzibüel - Gribsch behalte ich die Richtung mehr oder weniger bei, um möglichst direkt nach Goldau zu gelangen. Hier gibt es mehrere Pfade, die teilweise, aber ziemlich mangelhaft, gelb markiert sind. Am besten, man nimmt immer die deutlichste Variante durch den Wald, der zunehmend etwas eintönig wirkt. Vielleicht kommt es mir auch nur so vor, weil ich unterhalb von 800 Metern wieder in den Nebel eintauche.
In Goldau erwartet mich (leider) ein etwas längerer Straßenhatscher zum momentan unübersichtlichen, verbauten und nur von Westen (?!) erreichbaren Bahnhof (510 m), an dem ich gerade noch rechtzeitig ankomme und mich über einen angenehm leeren IC freue.

Gehzeiten & Schwierigkeiten

Sattel - Halsegg: 1 h 20 min, T2
Halsegg - Wildspitz: 1 h, T2
Wildspitz - Gnipen: 20 min, T1
Gnipen - Goldau Bahnhof: 2 h, T3 (längere Passagen im oberen Teil), sonst T2

Fazit - im Sommer vielleicht etwas langweilig, aber heute ganz hervorragend



Tourengänger: Bergmax


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentare (1)


Kommentar hinzufügen

Frankman hat gesagt: Rossberg / Gnipen
Gesendet am 3. Januar 2020 um 10:36
Glückwunsch. Eine der schönsten Touren der Voralpen.
Rossberg / Gnipen - ein "Prachttag"


Kommentar hinzufügen»