Hochscharten (1474 m) - und sein einsamer Nachbar


Publiziert von Nic , 11. April 2017 um 23:28.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Chiemgauer Alpen
Tour Datum: 1 April 2017
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Reit im Winkl in Richtung Ruhpolding. Kostenfreier Parkplatz am Weitsee, kurz vor der Bushaltestelle.
Kartennummer:DAV- Karte BY 18

Zwischen dem Hochgernstock im Norden und dem Dürrnbachhorn im Süden, gibt es ein paar Berge, deren Namen den meisten Wanderern wohl eher kein Begriff sein dürften. Obwohl touristisch komplett unbedeutend, handelt es sich bei diesen Gipfeln keineswegs nur um aussichtslose Waldbuckel im Schatten ihrer bekannten Nachbarn. Viel eher um durchaus lohnende Ziele, die zwar nicht die ganz große Fernsicht bieten, aber aufgrund ihrer zentralen Lage vor allem durch wunderschöne Nah- und Tiefblicke punkten. Die Rede ist vom westlich des Gurnwandkopfs gelegenen Hochscharten und seinem einsamen Nachbarn, dem Rachelspitz.

Vom Parkplatz wandern wir rechts des kleinen Wappbachs auf einem schön angelegten Steig hinauf zur Oberen Gräbenalm. Kurz hinter der Alm beginnt am Waldrand ein Steig, der zunächst rechts ansteigend und später nach links abbiegend zu einem wasserführenden Graben leitet. Dies ist die einzige Stelle an der die Wegführung ein wenig undeutlich ist. Man hält sich rechts und folgt dem Graben entlang ein Stück aufwärts, bis man auf einen Steinmann trifft. Ab hier ist wieder eine deutliche Pfadspur zu erkennen die von nun an zuverlässig, vorbei an einer Felswand, hinauf zum kruzgeschmückten Ostgipfel führt. Der höchste Punkt mit großem Steinmann liegt etwas weiter westlich und ist in wenigen Minuten unschwierig über leichtes Schrofengelände zu erreichen. Hier oben wird man mit großer Wahrscheinlichkeit seine Ruhe haben und kann das durchaus brauchbare Panorama ganz alleine genießen.

Nach langer Pause machen wir uns auf den Weiterweg in Richtung Rachelspitz. Hierfür folgen wir dem Westgrat größtenteils weglos bis zu einem Baum mit blauer Markierung. Hier beginnt ein "Steig", der infolge nordseitig durch ziemlich steiles Gelände hinab zu einem Forstweg leitet. Die schwache Trittspur ist an vielen Stellen undeutlich und auch die Markierungen sind oftmals ungünstig angebracht. Im Grunde genommen handelt es sich um einen zwar markierten, aber überwiegend weglosen Abstieg, der unbedingt Orientierungssinn und Trittsicherheit erfordert.

Nach diesem kleinen Abenteuer folgen wir der Forststraße erst in östlicher, später in nördlicher Richtung, leicht ansteigend bis rechterhand ein Karrenweg abzweigt. Folgt man diesem, trifft man nach wenigen Metern auf einen deutlichen Steig, der von nun an markiert hinauf zum Südostrücken des Rachelspitz führt. Auch der weitere Anstieg zum Gipfel ist erstaunlicherweise rot markiert und die Orientierung daher kein Problem. Trotz der regelmäßigen Farbtupfer handelt es sich um einen komplett weglosen Anstieg. Eine Trittspur ist so gut wie nie erkennbar. Chiemgauer schreibt in seinem Bericht vom Aufstieg über den Ostrücken, die Markierungen leiten meines Erachtens allerdings eher durch die Südostflanke des Berges und erst im letzten Abschnitt trifft man auf den eigentlich Ostrücken. Am selten besuchten Gipfel ist die Aussicht aufgrund dichter Bewaldung recht eingeschränkt. Trotzdem gibt es ein paar nette Ausblicke zum Rechenbergkamm und Hochgern im Norden, sowie zur Hochplatte und der Kampenwand im Westen.

Im Abstieg bleiben wir nun auf dem Ostrücken, der im unteren Bereich immer steiler und schrofiger wird. Unser Plan sieht es vor direkt zu einer Forststraße hinab zu gelangen, die am Gschwendbach entlang in Richtung Rötelmoosalm führt. Dort angekommen folgen wir der Beschilderung zuletzt nahezu eben zurück zum Ausgangspunkt am Weitsee.


Schwierigkeiten:

Hochscharten Südanstieg T3
Abstieg über Westgrat und Nordflanke (weglos) T3 (+)
Rachelspitz über Südostflanke/Rücken T2
Direktabstieg über Ostrücken T4 (besser über den Anstiegsweg absteigen)


Fazit:

Lohnende Rundtour auf zwei relativ unbekannte Chiemgauer Gipfel. Für einsamkeitsliebende und Freunde wegloser Touren absolut empfehlenswert!

Tourengänger: Nic, Lisa_


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen

T2
23 Feb 21
Hochkienberg (1523m) · Tef
I
23 Apr 21
Nachmittagstour in den Schnee des Gurnwandkopfs und der... · Heidelberger Gipfelsammler Ötzi II
T2
21 Apr 14
Gurnwandkopf (1691m) · Tef
T2
T2
17 Mai 20
Hochscharten (1474 m) · Max
T2
5 Nov 16
Hochscharten · Max

Kommentar hinzufügen»