Verzuckerte Bäume, Confi, Tee und ein schlafendes Ungeheuer


Publiziert von iuturna , 5. Januar 2017 um 18:41.

Region: Welt » Schweiz » Zürich
Tour Datum: 1 Januar 2017
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Albiskette - Höhronen   CH-ZH 
Zeitbedarf: 2:00
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bus 70 bis Endstation Mittelleimbach (ab Morgental oder SZU-Station Leimbach )
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Üetlibergbahn ab Zürich HB
Unterkunftmöglichkeiten:Uto Kulm (Preise beachten!!)

Fototour Baldern, Fallätsche, Coiffeurweg, Üetliberg Station

Vorbemerkung: Ich schätze die reine Wanderzeit auf 2 Std. Ich habe nicht auf die Uhr geschaut und war den ganzen Tag kreuz und quer unterwegs. Die Schwierigkeit T2 bezieht sich auf den Coiffeurweg an einigen Stellen.

Heute wollte ich Confi kaufen, denn der Mensch braucht ja ein Ziel!

Mit dem Bus Nr. 70 (ab SZU-Station Leimbach oder ab Morgental) fahre ich bei zähem Nebel bis zur Endstation Mittelleimbach. Ich gehe die Schwarzbächlistrasse hoch, am Altersheim vorbei. Auf der Feldblumenstrasse gehe ich ein Stück nach links. Rechts bergauf führt der Risweg. Diesem folge ich bis ganz nach oben an den Waldrand (Im Ris). Dort gibt es einen Biohof mit gut ausgerüstetem Hofladen, den Leimbihof. Zwar könnte ich meine Confi auch hier kaufen, aber ich möchte sie nicht den ganzen Berg rauf schleppen.

Der Nebel hat sich an den Bäumen festgesetzt. Der Waldrand ist an diesem Vormittag gespenstisch schön. Ich unterhalte mich noch mit der Hofkatze und steige dann den steilen Baldernweg hinauf. Bald schon lichtet sich der Nebel und gibt mir Gelegenheit für erste Fotos von verzuckerten Bäumen. Immer wieder gibt der Wald den Blick frei auf die Bergflanke, die hier teils schroff und steil ist. Ein hohler Baumstumpf, das Heim vieler Waldbewohner, schaut mich aus vielen Augen an.

Jetzt habe ich den Nebel hinter bzw. unter mir gelassen und trete bei der geschlossenen Wirtschaft Baldern auf die sonnige Gratstrasse hinaus. Mir begegnen viele Menschen mit Kameras und lächelnden Gesichtern, die von dieser Märchenlandschaft hingerissen sind, so wie ich.
Ich folge zuerst einem Trampelpfad, der bei der Baldern in der Ostflanke parallel zur Gratstrasse verläuft und dann der Gratstrasse nach Norden bis zum Wegweiser „Hofladen“ beim Mädiker Hof. Dort gibt es verschiedene Produkte vom Hof, auch feine Confis. Ich entscheide mich für „Weichsel-Apfel“ und lege Fr. 4.90 ins Einmachglas, das als Kasse dient.

Mein nächstes Ziel ist die Teehütte des Alpenclubs zur steilen Wand in der Fallätsche. Ich halte mich auf dem Trampelpfad, der direkt am Rand des Trichters verläuft. Der Boden ist mit einer dünnen Schneeschicht bedeckt und der Weg ist etwas grenzwertig, weil man nicht wirklich sieht, wo man hintritt. Aber es gibt eine tolle Aussicht.

Nach meinem Tee für historische Fr. 1.- im Teehüsli Fallätsche (den Weg dorthin beschreibe ich jetzt nicht), mache ich mich auf in Richtung Üetliberg. Direkt nach der Folenweid zweigt ein schmaler Pfad nach links ab: Der Coiffeurweg. Auf ihn bin ich durch hikr.org aufmerksam geworden. Er geht erst bergab bis zu zwei Bänkli und macht dann eine scharfe Kurve nach rechts, der Bergflanke entlang. Er durchquert die Flanke fast waagrecht bis zur nächsten Rippe, die ins Tal führt. Zuerst denke ich, der Weg folge dieser Rippe.  Dann merke ich aber, dass die Richtung nicht stimmt und es immer steiler bergab geht. Ich kehre um und sehe, dass der Weg eine Spitzkehre um die Rippe herum in nördlicher Richtung macht. (Diese Rippe interessiert mich, die hebe ich mir für den Frühling auf.) Der Coiffeurweg ist ein stiller kleiner Pfad mit spannenden Tiefblicken und sonnigen Abschnitten. Bei Schnee ist er mit Vorsicht zu geniessen.

Beim Hof Alt Üetliberg steige ich auf die Gratstrasse, weil es schon später Nachmittag ist. Der zweite Teil des Coiffeurwegs zur Teehütte Jurablick steht für ein anderes Mal auf meinem Programm.
An diesem 1. Januar flüchten viele Menschen auf den sonnigen Berg. Bei der Station bestaunen alle das Panorama mit dem Nebelmeer über dem Flachland. Ich fotografiere einen Hügel, ich glaube, es ist der Ofengüpf bei Sellenbüren. Er sieht heute aus wie ein grosses schlafendes Tier mit dichtem Fell, das sich sicher jeden Moment bewegen wird.

Tourengänger: iuturna
Communities: Bergphilosoph(i)en


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