Zuestoll via Schnüerliweg


Publiziert von Resom , 3. November 2016 um 10:58.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:16 Oktober 2016
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Churfirsten   CH-SG 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 2000 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem Postauto bis Walenstadtberg Rehaklinik

Wolkenloser Himmel und angenehm warme Temperaturen versprachen einen perfekten Herbsttag. Und wo kann so ein Tag besser genossen werden als in den Bergen? Also nichts wie los nach Walenstadtberg, von wo aus wir die Besteigung des Zuestolls in Angriff nehmen. Der Weg kennt von Beginn an nur eine Richtung: Rauf, rauf, rauf. Ein alpiner Wanderweg führt durch zahlreiche Felsbänder vom Paxmal bis Paliis. Auf dieser Hochebene machen wir eine kleine Rast und genehmigen uns einen Hüttenkäse zur Stärkung. Diese brauchen wir dann auch, denn von Paliis führt eine Wegspur geradeaus knapp 400 Meter rauf bis unter die markante Felswand des Brisi. Dort wird dann rechts der Wand entlang bis Paliis Nideri traversiert.

Kurz unter dem Sattel kommt dann die erste von 2 Schlüsselstellen der heutigen Tour. Da wir uns für eine Besteigung "by fair means" entschieden haben, können wir keinen Gebrauch der fix montierten Drahtseile machen und steigen ca. 2 Meter neben dem Alpinwanderweg im Fels hoch. Leichte Felskletterei im unteren 3. Schwierigkeitsgrad. Dies aber nur für 10 bis 20 Meter. Trotzdem, die Ausgesetztheit kann einem hier schon noch Angst einflössen. Auf dem Sattel sieht man dann den Zuestoll das erste mal in seiner ganzen Pracht. Eine markante Felswand lässt den Berg furchteinflössend aussehen. Unser Weg führt jedoch nicht direkt rauf, sondern zuerst runter zum Sattel zwischen Rüggli und Zuestoll. Wir ärgern uns an dieser Stelle über die 200 HMeter, die zunichtegemacht werden. Im Sattel angekommen geht es dann alles einem Alpinwanderweg entlang rauf über eine steile Grasflanke. Auf dem Zuestoll angekommen sind wir begeistert von der Weitsicht und dem in der Sonne glitzernden Walensee. Überwältigend!

Auf dem gleichen Weg wird wieder abgestiegen bis in den Sattel. Von hier dann weiter in Richtung Hinterrugg. Bei einem gelben Wegweiser drehen wir dann rechts ab und begehen weglos ein Gröllfeld, das auf der Stollenfurgge endet. Oben angekommen erinnert eine Gedenktafel an einen abgestürzten Bergsteiger. An diesem Punkt folgt jetzt der berühmt berüchtigte Schnüerliweg und auch gleich die 2. und letzte Schlüsselstelle. Auf der östlichen Seite des Sattels befindet sich der Eingang zum Schnürliweg, der mit einem im Gras liegenden, rostigen Stahlseil angedeutet wird. Die nächsten rund 50 Meter führen über ein schmales, erheblich ausgesetztes Schuttband. An dieser äusserst ausgesetzten Stelle greifen dann auch wir mit leicht weichen Knien nach dem Stahlseil. Dann erreichen wir ein Grasband und folgen der kleinen Wegspur bis zu Ende der Churfirsten. Ein wahrer Genuss dieser Weg in der herbstlichen Abendsonne!

Der Abstieg führt uns dann durch ein langes bewaldetes Stück, das immer wieder längere Felsbänder kreuzt. Mit schweren Beinen erreichen wir Walenstadt und gönnen uns dort erst einmal eine Pizza zur Stärkung, bevor wir den Heimweg antreten.

FAZIT: Fordernde Alpinwanderung, die eine gute Fitness, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit voraussetzt. Die Wegfindung ist kein Problem. Genügend Wasser mitzunehmen ist ein Muss, es gibt keine Möglichkeit irgendwo Wasser aufzufüllen. Sicherung der heiklen Stellen weder nötig noch möglich. Exponierte Passagen sind immer mit Drahtseilen entschärft.

Tourengänger: Resom, jungens


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»