Kurzbericht 

Brünnstein (1634 m) - über Rotwandlspitz und Westgrat


Publiziert von Nic , 30. Oktober 2016 um 20:26. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Bayrische Voralpen
Tour Datum:28 Oktober 2016
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Über Brannenburg und die anschließende Mautstraße (3 Euro) zum kostenfreien Waldparkplatz am Tatzelwurm.
Kartennummer:KompassKarte Nr. 8

Der Brünnstein im Mangfallgebirge ist einer der Vorzeigegipfel der Bayrischen Voralpen und bietet an schönen Tagen grandiose Ausblicke. Vor allem der gegenüberliegende Wilde Kaiser zeigt sich besonders schön. Meist erfolgt der Anstieg über den im oberen Bereich versicherten Normalweg von Süden oder den "Dr. Julius-Mayr-Klettersteig" von Südosten. Eine weitere, deutlich einsamere und kaum bekannte Variante, bietet der landschaftlich reizvolle Westgrat vom Rotwandlspitz. Auf diesem Weg wird zudem der eigentliche höchste Punkt des Brünnstein (auch Paul oder Paulskopf genannt), überschritten. Mit dem anschließenden ebenfalls unbekannten Nordabstieg, ergibt sich eine wunderschöne Rundtour, die in den Voralpen ihresgleichen sucht.

Da der Westgrat von Chiemgauer bereits bestens beschrieben wurde, fasse ich mich kurz. Hier sein Bericht: *Über Rotwandlspitz (1588m) zum Brünnstein (1619m) - Langer Anlauf vom Traithen (1852m)

Vom kostenlosen Waldparkplatz am Tatzelwurm folgen wir dem Forstweg hinauf zur Seelacher Alm. Kurz hinter der Hütte zweigt linkerhand eine gut ausgeprägte Pfadspur ab. Über die Westflanke und den oberen Nordrücken, gelangen wir anschließend recht zügig hinauf zum Gipfel der Brünnsteinschanze. Bereits im Aufstieg genießt man wunderbare Ausblicke hinüber zum Wendelstein und auf das Traithenmassiv.

Nach wenigen Minuten machen wir uns auf den Weiterweg zum Rotwandlspitz. Nach kurzem Abstieg in den Sattel zwischen beiden Gipfeln, folgen wir einer dünnen Pfadspur durch den Bergwald hinauf zum Ansatz der Felsen. Ein erster steiler Aufschwung wird vorteilhaft links umgangen. Nach einer kurzen Gehpassage folgt sogleich der zweite, deutlich einfachere Aufschwung. Einzig die ersten zwei trittarmen Meter (II+) erfordern vor allem bei Feuchtigkeit erhöhte Aufmerksamkeit. Wem die Passage zu heikel erscheint, kann die Stelle rechts auf Trittspuren umgehen und erreicht über eine kurze Rinne etwas oberhalb der Stelle wieder den Grat.

Der nun ansetzende kurze Westgrat des Rotwandelspitz ist technisch unschwierig (I-II), aber ziemlich ausgesetzt. Über einen kleinen Vorgipfel hinweg, gelangen wir nach wenigen Minuten hinauf zum höchsten Punkt mit Steinmann. Beim Blick ins Gipfelbuch sind wir ein wenig Überrascht. Trotz unmittelbarer Nähe zum stark frequentierten Brünnsten, erhält der Rotwandlspitz kaum Besuch.

Die folgenden zwei schwierig zu übersteigenden Gratzacken am Ostgrat werden südseitig umgangen. Nach einer kurzen Schrofenpassage, folgen wir dem Grat noch ein Stück weiter und klettern kurz vor dem ersten Zacken über eine schmierige Steilrinne (T5 II) hinab in die Scharte vor dem Brünnstein. Diese Stelle lässt sich wohl schon vorher etwas tiefer leichter umgehen.

Der folgende Westgrat ist landschaftlich reizvoll und äußerst kurzweilig. Kurz vor dem Hauptgipfel mündet der von Chiemgauer beschriebene Nordsteig ein, welchen wir für den Abstieg benutzen werden. Da wir Lust auf ein wenig Kletterei haben, nehmen wir den folgenden Aufschwung direkt (II+) und gelangen zuletzt kraxelnd direkt am Grat hinauf zum höchsten Punkt mit Steinmann. Dieser Abschnitt lässt sich bei Bedarf auch südseitig umgehen, was allerdings weniger lohnend ist.

Nach Überschreitung des Hauptgipfels, machen wir noch schnell einen Abstecher hinüber zum häufig besuchten Ostgipfel mit Kreuz und Kapelle. Hält man sich direkt am Grat, darf auch noch ein wenig gekraxelt werden (I-II). Wir haben Glück und haben den Gipfel heute ganz für uns alleine.

Zurück geht es über den Grat bis kurz unterhalb des Westgipfels und anschließend über den im oberen Bereich versicherten Nordsteig und ein gut gangbares Grasband hinab in den Wald. Der nun folgende weglose Abschnitt erfordert ein wenig Orientierungssinn. Weiter unten trifft man dann auf einen Forstweg mit Schilderbaum. Links ginge es hinüber zur Seelacher Alm. Wir hingegen folgen der Beschilderung über einen schönen Steig hinab in Richtung Tatzelwurm und treffen nach einiger Zeit wieder auf unseren Anstiegsweg.


Schwierigkeiten:

Brünsteinschanze über Seelacher Alm T2
Rotwandlspitz über Westgrat T4 I-II
Übergang zum Brünnstein T5 II (direkt am Grat eine Stelle II+)
Nordabstieg T3+

Tourengänger: Nic, frehel


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