Einfacher Klettersteig am Piz Trovat mit grossartiger Kulisse


Publiziert von nwm , 26. Oktober 2016 um 21:02.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Berninagebiet
Tour Datum:25 September 2016
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Klettersteig Schwierigkeit: K2+ (WS+)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   Bernina-Gruppe   Palü-Gruppe 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 280 m
Abstieg: 1100 m
Strecke:Berghaus Diavolezza - Klettersteig Piz Trovat I - Piz Trovat - Berghaus Diavolezza - Pt. 3004 - Lej da Diavolezza - Bernina Diavolezza RHB
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Bernina Diavolezza LBD
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Bernina Diavolezza
Kartennummer:http://map.geo.admin.ch 1:25'000

Für heute hatten ich eine einfache Klettersteigtour (K2, PDF topo) mit Ausblick auf die Berninakette geplant. Eine Klettersteigausrüstung kann bei der Diavolezza Talstation gemieten werden (25 CHF) und sie kann auch bei der Bergstation abgegeben werden (das Depot wurde mir freundlicherweise mit der nächsten Bahnfahrt hochgebracht).

Von der Diavolezza Bergstation bin ich  auf gut weiss-blau-weiss markierten Weg über Geröll zum Klettersteig-Einstieg abgestiegen (ca. 30 Minuten). Es hatte bescheiden viele Leute, einige im Aufstieg zum Munt Pers oder über den Alpinwanderweg zum Piz Trovat, mehrheitlich aber Bergbahntouristen. Mit dem Feldstecher fand sich eine Seilschaft, die um den Piz Palü unterwegs war – die Spuren der Tourengänger zogen sich deutlich zu den Gipfeln. Im Klettersteig selbst war eine grössere Gruppe beim Cambrena-Band erkennbar – hinter mir war aber vorerst niemand zum Zustieg gefolgt. So hatte ich den Klettersteig ganz für mich. Das mag auch daran gelegen haben, dass es mit knapp 12:00 schon reichlich spät und Anfang Herbst war.

Gewitter konnten heute ausgeschlossen werden und so ging es nach einem Material-check über die erste Leiter den NW-Grat des Piz Trovat hoch. Es ist viel Eisen verbaut, doch gibt es immer weider leichte Gehpassagen zu geniessen. Vor dem Cambrena-Band kamen mir zwei Begeher entgegen, die den Klettersteig über die schwere Variante aufgestiegen waren und nun über die leichtere abstiegen. Für mich ging es weiter über das Cambrena-Band mit schönster Aussicht, die man an dieser leichten Klettersteig-Stelle so richtig geniessen kann. Es folgte die unübersehbare Abzweigeung zur schweren (K5) bzw. leichten Variante (K2-K3).Ich hatte mich für die gemütliche, leichtere Variante entschieden. So bogen ich nach links ab und machen ein pique-nique an der gleich folgenden Hängebrücke.

Für dessen Begehung muss man zur Gänze schwindelfrei sein, die grösste Schwierigkeit war aber am Ende der Brücke mit grossem Rucksack unter dem Sicherungsdraht zu kraxeln. Entspannt wartete ich dann in einer Bandschlinge rastend, die Brücke sei ja explizit einzeln zu begehen. Jetzt ging es noch einige Eisenstufen steil nach oben an einem im Fels angebrachten Calanda-Zapfhahn vorbei – ein netter Spass. Nach weiteren Eisenstufen und einem kurzen Gehstück war ich zu meinem Erstaunen nach 1.5 Stunden bereits am Ausstieg.

So bin ihc  sogleich auf dem grossen, gemütlich eingerichteten Piz Trovat Gipfelplateau. Ich bestaunte das imposante Panorama und geniessen die gute Weitsicht an diesem Tag. Nach Norden finden sich Piz Julier, Piz Üertsch, Piz Languard und der unverkennbare Piz Kesch. Die Spitze des Flüele Schwarzhorn ragt vor dem Piz Albris heraus. Weiter entfernt findet sich dann auch Ortler und Weisskugel (72 km), theoretisch mpsste man bis zur Zugspitze sehen, aber für die 136 km braucht es beste meteorologische Sichtbedingungen. Nach Süden geniesst man phänomenale Sicht auf die Bernina-Kette.

Den Abstieg findet man am Gipfel mit «Exit» gut markiert. Ich folge dem Gerölllastigen weiss-blau-weiss markierten Weg, der an einigen Stellen steil ist aber durchgehend gute Qualität aufweist. Nur an einigen Stellen waren Schneeablagerung. Nach erstaunlich raschem Abstieg (ca. 30 Minuten) genosse ich ein Bier im Berghaus Diavolezza. Dann stieg ich zu Fuss im letzen Sonnenlicht bei der Sesselliftstation (Pt. 3004) zuerst über das Schneefeld, dann via Wanderweg ab. Der Weg ist an einigen Stellen mit sehr grosszügig künstlichen Treppenstufen entschärft. Mit viel Glück kreuzte eine Dreier-Gruppe Alpenschneehühner im Herbstkleid meinen Weg. Da ich, um in Samedan noch eine Pizza essen zu können, unbedingt den 18:31 Zug erwischen wollte bin ich in 1.5 Stunden sehr zügig abgestiegen – der Zug liess dann natürlich zehn Minuten auf sich warten. Lieber so, als eine Stunde später ohne Pizza.

Die Region war an diesem Tag wenig besucht, bei ausserordentlich schönem und warmem Wetter. Der Klettersteig ist auch für Einsteiger sehr zu empfehlen – ich fand auch ziemlich einfach – ich war von der Sulzfluh anderes gewohnt. Dieser Klettersteig bietet einen steilen Aufstieg mit eindrücklichem Panorama der Bernina-Spitzen.

Tourengänger: nwm


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