Kurzbericht 

Gartenspitze (2329 m) - selten besuchter Gipfel im Schatten der Ruitelspitzen


Publiziert von Nic , 23. Juli 2016 um 11:59.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechtaler Alpen
Tour Datum:19 Juli 2016
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1300 m
Strecke:Grießau - Köpfl - Glabkopf - Gartenspitze - Glabkopf - Köpfl - Grießau
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Über Reutte und Häselgehr nach Untergriesau. P Griesbachalm
Kartennummer:Kompass 24 - Lechtaler Alpen

Die Gartenspitze zählt wohl zu den einsamsten Zielen der Lechtaler Alpen. Der neue AVF hält sich ziemlich bedeckt und widmet ihr nur zwei wenig aussagekräftige Sätze. Am Gipfelaufbau finden sich so gut wie keine Spuren, auch Steinmanndl oder andere Markierungen sucht man hier vergeblich. Einzig ein kleiner Steinhaufen am höchsten Punkt zeugt von gelegentlichen Begehungen durch Menschen. Laut Führer "ein einsames Ziel für Individualisten". Das kann man so unterschreiben...

Bereits vor 3 Jahren habe ich einen Besteigungsversuch unternommen, musste allerdings auf Grund der drohenden Wetterverschlechterung leider wieder unkehren. Nun war es an der Zeit für eine Wiederholung. Dieses mal hat es geklappt und meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht!

Start der Tour ist der kleine Ort Grießau im schönen Lechtal. Zunächst folgt man der moderat ansteigenden Forstraße in Serpentinen Richtung Griesbachalm. Dort wo die Straße ein wenig abflacht, erkennt man kurz nach einer Aussichtsbank rechterhand einen roten Punkt an einem Baum. Wer nun einen durchgehenden Steig erwartet, wird enttäuscht. Viel eher handelt es sich um einen zwar markierten aber überwiegend weglosen Aufstieg durch steilen Bergwald. Erst im oberen Bereich bildet sich unverhofft ein deutlicher Steig heraus und leitet ab jetzt deutlich bequemer hinauf zum sogennanten Köpfl.

Der Weiterweg über den folgenden Latschenrücken hinauf zum Glabkopf ist nun gut zu erkennen und bietet schöne Ausblicke ins Lechtal und auf die umliegende Bergwelt. Vor allem die gegenüberliegende Hornbachkette zeigt sich von ihrer schönsten Seite. Am kleinen Gipfelkreuz des Glabkopfs enden dann urplötzlich sämtliche Spuren und der Übergang zur Gartenspitze gestaltet sich komplett weglos.

Zunächst folgt man dem grasigen Rücken unschwierig hinauf zu einem Vorgipfel. Ein Gratzacken lässt sich entweder rechts umgehen oder auch direkt übersteigen. Ziel ist eine kleine Einschartung zwischen Vor- und Hauptgipfel, welche man zuletzt absteigend unschwierig über grasige Schrofen erreicht. Mit etwas Geländeblick lässt sich der Weiterweg bereits gut erahnen. Es gilt über ein schmales Schuttband in die Schrofenflanke unterhalb der Gartenspitze zu queren. Der Übergang gestaltet sich kurzzeitig etwas trittarm und bildet eine der Schlüsselstellen der Tour. Nun gibt es zwei Möglichkeiten. Zunächst steigt man über brüchige Schrofen gerade hinauf und quert nun entweder auf einem schmalen und bröseligen Band links in die abschüssige Grasschrofenflanke, oder wählt wie ich die rechte Variante und gelangt über ein Felsband (Stellen I) etwas ausgesetzt in eine Lücke westlich des Gipfels. Der weitere Anstieg ist ab jetzt klar vorgegeben. Über Schutt steigt man etwas links haltend in eine kleine Scharte, bevor man zuletzt über Gras und ein paar Schrofen relativ unschwierig den überraschend aussichtsreichen Gipfel erreicht.

Eigentlich wollte ich ja ein Gipfelbuch deponieren, leider habe ich es aber daheim vergessen. Der Abstieg erfolgte auf dem Anstiegsweg. Eventuell gibt es allerdings auch die Möglichkeit, über verfallene Steigspuren hinab zur Griesbachalm zu gelangen und somit eine Rundtour zu machen. Bei der heutigen Hitze war mir die Wegsuche aber zu anstrengend. Beim nächsten Mal dann!

Anmerkung: Andy84 und Daniel87 haben der Gartenspitze dieses Jahr ebenfalls schon einen Besuch abgestattet.


Schwierigkeiten:

Von Grießau zum Glabkopf T3 ( nur im teils weglosen Waldanstieg)
Weiterweg zur Gartenspitze T4 I (weglos)


Fazit:

Ein Besuch der Gartenspitze ist überaus lohnend. Trotz geringer technischer Schwierigkeiten ist neben der obligatorischen Trittsicherheit und Schwindelfreiheit auch ein wenig Gespür für die beste Route vorteilhaft. Die Aussicht ist trotz relativ geringer Höhe fantastisch!

Tourengänger: Nic


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen