Erschwil - Delèmont, lange Grate im Jura

Heute nun der erste richtige Sommertag und gleich mit recht hohen Temperaturen.Für mich stand eine recht lange Tour auf dem Programm, von Erschwil nach Delémont über verschiedene Jura-Grate.Von meinem Zuhause ist Erschwil recht schnell zu erreichen, so dass ich früh am Morgen los gehen konnte.

An der Endstation der Buslinie 115 stieg mit mir noch ein Ehepaar aus dem Bus, mit denen ich später noch in Kontakt kam. Sie hatten keine Karte und wussten nicht mehr weiter. Die Sonne brannte schon recht gut, so dass alle überflüssige Kleidung gleich im Rucksack verschwand.

Der Aufstieg zum Welschgätterli trieb die ersten Schweißtropfen ins Gesicht, da war ich froh, ab und an den Schatten der Bäume genießen zu können. Oben am Welschgätterli war dann der moderate Bergweg zu Ende.

In der Flanke des Hoggen ging es nun hinauf zum Stierenberg. Das viele Wasser der letzten Zeit hat die Wege richtig schmierig gemacht. Der Pfad in der Flanke ist schmal und teilweise ausgesetzt, Fehltritte werden nicht verziehen.

Der Stierenberg ist der erste lange Grat der heutigen Tour. Ein typischer Juragrat mit Steinen, Wurzeln und dazwischen abgefallenes Laub. Er ist aber immer gut zu begehen, bei Hindernissen auf dem Weg ist eine "Umleitung" eingerichtet, sprich, man kann sie gut umgehen.

Ungefähr bei P 917 wechselt der Weg auf die Nordseite und geht steil bergab. Bei P 791 erreiche ich die Schotterstrasse, die zum Hof Oberfringeli führt. Dort müsste ich eigentlich über die Weide hinauf zum Rechtenberg. Geht leider nicht. Kaum öffne ich das Tor will die Kuh gleich türmen. Schnell das Tor wieder geschlossen. Etwas ratlos stehe ich nun hier, als eine Bewohnerin kommt und mich fragt, ob ich da hinauf will. Die Kuh lassen wir auf der Weide, was sie mit einem lauten Muh quittiert und ich nehme den Weg durch den Stall. Prima.

Über den Rechtenberg folgt nun die zweite Gratwanderung, die um einiges länger ist. Dafür ist der Weg breiter und nicht mehr so ausgesetzt. Nur das ständige Auf und Ab geht mächtig in die Beine.Bei P 868 erreiche ich dann das Naturfreundehaus.

Von hier aus folge ich nicht mehr dem Wanderweg, der macht einen zu großen Bogen. Unmittelbar gegenüber dem Naturfreundehaus steige ich die Weide hoch und finde oben eine Traktorspur. Dieser folge ich bis zum Gatter, dort gibt es die Möglichkeit die Weide zu verlassen. Dahinter wird der Pfad deutlich sichtbar. Diesem Pfad folge ich nun, schön schmal aber auch sehr feucht. Zwischendurch verhaspel ich mich, kehre aber zurück auf den unmarkierten Weg. Bei P 828 trifft dieser wieder auf den offiziellen Wanderweg.

Hier schließt sich nun die dritte Gratwanderung an. Bei P 787 ist die Gratwanderung endgültig zu Ende und es geht in der Flanke weiter zum Roc de Courroux. Ein breiter Pfad, der keinerlei Schwierigkeiten bereitet. Ab dem Roc du Courroux geht es jetzt hauptsächlich abwärts, mal steiler, mal weniger steil.

Bei P 797 wechselt der Wanderweg Richtung Süden zur Pont de la Birse. Diese Stück ist das unangenehmste der ganzen Wanderung. Es geht abwärts und der Weg ist fast durchgängig versumpft. Die Mountainbiker haben die Situation noch verschärft. In den tiefen Rillen steht das Wasser. Man hat kaum einen Möglichkeit seitwärts auszuweichen. Mehr als einmal wird der Abstieg zu reinsten Rutschpartie.

An der Pont de la Birse erreiche ich den Stadtrand von Delémont. Noch liegt eine halbe Stunde Weg vor mir, bis ich den Bahnhof erreiche. Zweitweise durch die doch jetzt recht heiße Sonne. Die S-Bahn ist mir vor der Nase weggefahren, der nächste Zug kommt in einer halben Stunde. Zeit genug, den müden Füßen etwas Erholung zu gönnen.

Tour solo