5 Tage durch den Hohen Atlas - Tag 5: Djebel Toubkal 4167 m


Publiziert von basodino , 8. Juni 2016 um 18:22.

Region: Welt » Marokko » Hoher Atlas
Tour Datum: 1 Juni 2016
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: MA 
Zeitbedarf: 8:45
Aufstieg: 980 m
Abstieg: 2360 m
Zufahrt zum Ankunftspunkt:mit dem Auto oder Taxi nach Marrakesch in 70 min, Transfers können von örtlichen Anbietern arrangiert werden
Unterkunftmöglichkeiten:Refuge Mouflons, Schlafraum (inkl. HP Euro 26) oder Doppelzimmer (inkl. HP Euro 44), alternativ Refuge du Toubkal (franz. Alpenverein) daneben, Riad Atlas Prestige (kleines Hotel oberhalb Imlil), DZ mit Frühstück für Euro 30
Kartennummer:Toubkal Alto Atlas Marruecos (Spanisch)

Der Djebel Toubkal ist der natürliche Magnet für die meisten Wanderer hier. Nur machen ihn fast alle (gefühlt > 90%) in 2 Tagen von Imlil her. Das wäre nicht nur kein Vergnügen für mich, sondern rein wegen der Höhenanpassung ein richtiges Problem. Erstaunlicherweise schaffen ihn aber fast alle.

Das Publikum ist mehr als bunt gemischt. Verschiedenste Nationen waren vertreten. Unter anderem waren in unserem Schlafraum 5 junge Franzosen und 2 Chinesen. Erstaunlich für mich war, dass sich die 5 zusammen keinen Guide für Euro 40 (also Euro 8 pro Nase) leisten konnten, was man in Anbetracht ihrer Ausrüstung auch eher zu glauben bereit war. Nur fanden sie am nächsten Morgen im Dunkeln den Weg nicht, so dass sie zunächst umdrehen mussten. Schließlich im Hellen brachen sie ein 2. Mal auf und erreichten auch den Gipfel. Wie gesagt, fast alle schaffen es hier herauf.

Der Weg zum Toubkal zweigt oberhalb der oberen Hütten nach links zum Bach hin ab. Jenseits des schmalen Gewässers steigt man eine kleine Felsstufe hinauf (Unerfahrene brauchen die Hände). Dahinter steigt man links des Baches in Kehren weiter auf, bis man eine Spur erreicht, die den Steilhang von rechts unten nach links oben quert. Eine sehr deutliche, steilere Spur ist eigentlich nur im Abstieg zu gebrauchen. Nach der Querung gelangt man in groberes Gelände. Man ersteigt zwei Geländestufen und erreicht über grobe Blöcke eine weite Einsattelung zwischen Gui Imlil und Tete d'Ouanoums. Dahinter wird es kurz flacher. Unsere Wahl war eine Spur links, die aber vor der Steilstufe zum weiten Sattel zwischen Toubkal O. und Hauptgipfel nach rechts wechselt und durch besagte Steilstufe anfangs traversiert, dann in Kehren in ein Geröllfeld führt. Über selbiges leicht dann bis auf den Grat zwischen den Gipfeln, den man links des tiefsten Punktes auf ca. 3980 m erreicht. Hier machten wir eine erste Pause. 2 h 30 min, T3

Ich hatte mich im Tempo etwas vergriffen und fror zunächst stärker als nötig. Aber der Kreislauf fing sich schnell und man konnte sich an die letzten Meter machen. Links des Grates vorbei an ein paar niedrigen Höckern kommt man auf ein schräges Plateau über das der höchste Punkt erreicht wird. 0 h 45 m, T2

Am Gipfel war buntes Treiben. Norweger stießen mit Sekt an, die 5 jungen Franzosen hatten es auch geschafft, eine deutsche Reisegruppe traf am 18. Tag ihres Trekkings ein, usw., usw.. Es waren bestimmt 50 Leute am Gipfel.

Für den Abstieg nahmen wir dann den Nordwestgrat. Die Spur führt leicht links davon bis man ein Geröllfeld recht bequem bis in den Talkessel abrutschten kann (T4-). So trifft man auf ca. 3750 m wieder auf die Aufstiegsspur, der wir bis zur Hütte folgten. 2 h 00 min, T4- anfangs, dann T3

Nach einer ausgiebigen Rast an der Hütte mit dem letzten Spitzenmittagessen von Omar, unserem Koch, ging es dann an die 15 km bis nach Imlil, immerhin 1360 Höhenmeter tiefer (gemessen an unserer Unterkunft 100 m über dem Tal). Der Weg geht zunächst immer links oberhalb des Talbaches entlang leicht absteigend querend. Auf 2860 m und 2750 m kommt man an Einkehrmöglichkeiten vorbei, auf 2350 m wechselt man die Talseite bei Sidi Shamharush. In diesem Dorf bieten sich gleich vielerlei Rastmöglichkeiten an. 1 h 55 min, T2

Ab hier könnte man auch auf den Maulesel umsatteln, wenn gar nichts mehr ginge. Hierher werden auch weniger bergtüchtige Menschen transportiert, befindet sich hier doch ein heiliger Ort. Wir nahmen den staubigen Weg hinab und erreichten nach weiteren 60 Minuten den Ortseingang von Aremd (Beginn der Fahrstraße). Zur Unterkunft ging es durch die ersten Häuser hindurch, dann leicht ansteigend auf der Straße, bis man rechts hinab über Kehren absteigen kann und den Wald erreicht. Nun noch ohne große Höhendifferenz dem Hang entlang (Wasserleitung) bis zur Unterkunft. 1 h 35 min, T2, dann T1

Glücklich, zufrieden, mit müden, aber nicht schmerzenden Füssen genossen wir die erste wirklich schöne Dusche und genossen das Abendessen auf der Terrasse. Während wir vor 5 Tagen noch die Beginner waren, hatte sich jetzt unser Erfahrungsschatz gefüllt und mit eben dieser Zufriedenheit schläft es sich dann wirklich gut. Ich kann nur jedem empfehlen, nehmt Euch ein wenig Zeit. Marokko ist preiswert und der Hohe Atlas hat mehr zu bieten, als man in 2 Tagen Toubkal mitbekommen kann. Wer etwas mehr mitbekommen möchte, nimmt sich zusätzlich einen wirklich erschwinglichen örtlichen Guide.

Den Anfang unserer Tour findet ihr nochmals hier.
Weitere Eindrücke aus Marokko findet ihr hier.

Kontakte zur Organisation:

Trek gebucht über http://www.atlastrekshop.com/

Bergführer direkt verfügbar über http://www.atlasjourney.com/

Tourengänger: basodino, tourinette


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