Durch den wilden Emmegraben


Publiziert von poudrieres , 3. April 2016 um 20:21.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Emmental
Tour Datum: 3 April 2016
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 750 m
Abstieg: 750 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit Postauto oder PW.
Kartennummer:map.geo.admin.ch

Emmegrabe - Räbloch - Schopfgrabe.

Die Emme (Grosse Emme) ist ein Voralpenfluss, sie entspringt im Gebiet zwischen Hohgant (2197 m) und Augstmatthorn (2137 m), durchfliesst zuerst in einer reizvollen Landschaft mit weitgehend unverbauten Ufern eine lange Waldschlucht mit dem Räbloch als Höhepunkt, danach in mehrheitlich kanalisiertem Bachbett mit vielen künstlichen Hindernissen das bekannte Emmental und mündet schliesslich in der Nähe von Solothurn in die Aare [Quelle : W@ter Web].
Emme an der Furt unterhalb Weiermöösli.
Trocken, warm und Wolkenschummer - das ideale Wetter für eine anspruchsvolle Grabentour. Zudem zeigen die meisten Flüsse in den Voralpen Niedrigwasser (siehe Karte) - was für eine Tour mit einer Furt auch nicht zu vernachlässigen ist. Der Start an der Räbelibrügg ist mehr zufällig gewählt - der Normalweg ist über steiles Weidegelände erreichbar. Wer allerdings beim Furten ins Wasser plumpst, hat noch einen langen Rückweg vor sich, auch von der Dramaturgie ist ein Start in Sorbach logischer.

Nach der Naturbrücke im Räbloch zweigt im Aufstieg ein deutlicher Pfad ab, der teilweise durch die Erosion leicht verwischt ist und sich bald im abflachenden Gelände verliert. Ein deutlicher Ziehweg führt gegen einen Graben, von nun an markieren rot-weisse Absperrbänder die kritischen Passagen. Nach dem grossen Graben vor P.885 findet man sich auf einem wüst angelegten Forstweg wieder, der auf die Lichtung der Knubelhütte führt. Ich biege auf den Fahrweg ein, der zur Emme hinab leitet und folge dem Steilufer. Der Chnubelgraben lässt sich einfach oberhalb eines Wasserfalls bei einem Stallgebäude überwinden.

Nach dem Graben halte ich mich nahe der Zaunlinie und stosse auf einen steilen Steig hinunter zum Emmeufer - ein netter Pausenplatz. Hinter dem nächsten Graben stosse ich auf einen alten Pfad, der streckenweise mehr einer Wildspur gleicht. Wieder sind mehrere Gräben zu queren, bevor man auf einer Lichtung auf Fahrwege stösst. Der Fahrweg "Richtung Weiermöösli" geht nach dem Zaun in einen Pfad über, der über einen steilen Steig an der NO-Seite des Sporns hinab zur Emme führt.

Über Sand- und Kiesbänke kann man bis zum Ausgang des Teuffigrabens vorstossen. Auch hier kann man sich wieder ausgiebig niederlassen. Bei Furten entscheide ich mich für den "Armee"-Stil - also volle Ausrüstung. Die Rinne ist jedoch ganz schön tief und so verschwindet der Stützpickel komplett im Wasser (ein Stock wäre besser gewesen) - auch die Strömung ist nicht ohne - jedenfalls hilft er mir schliesslich das gegenüberliegende Steilufer hinauf.

Ich folge Wildspuren den steilen Hang hinauf auf die Lichtung unterhalb von Weiermöösli. Ich der Sonne nehme ich mir einen Moment Zeit, um Schuhe und Kleidung zu entwässern, bevor ich dem Kuh"trail" oberhalb der Zaunlinie nach Norden folge. An einer schmalen Lichtung wird ein Bach überwunden. In der NW-Ecke der Lichtung kommt man zu einem verfallenden Durchgang für Wanderer. Der sich anschliessende Weg folgt in der gerader Linie einem zur Emme abfallenden bewaldeten Rücken, zwei Kehren auf der Nordseite führen am Ende hinab zur Bächlern.

Über den Fahrweg entlang des befestigten Ufers gelange ich nach Sorbach. Der Waldweg oberhalb des Schopfgrabe zum Pfaffenmoos bis P.934 ist fast idyllisch: Zahllose Gräben werden auf hölzernen Dammkonstruktionen gequert. Danach wechseln sich Fahrwege und Wanderwege bis zur Schafschwand ab.

Route: (Schangau) - Räbeli - Schafschwand - Räbloch - Knubelhüttli - Bächlern - Sorbach - Pfaffenmoos - Schafschand - Räbeli.

Orientierung: Markierte und nicht markierte Wege, Pfade, Wild- und Weidespuren.

Karte: SwissTopo-Karte mit importiertem KML-Track.

Schwierigkeit: T3-T4 für "wilde Passagen" im Emmegrabe. Markierte Wanderwege T1, Stellen T2.

Links: Pegelstand Emme bei Eggiwil. Mittelwert 24h heute 9.2qm/s.

Bedingungen: Weitgehend trocken, stellenweise sumpfig. Furttiefe heute 70cm.

Ausrüstung: Bergwanderausrüstung, Spazierstockpickel.

Parkmöglichkeit: An der Räbelibrügg.

Benachbarte Tour: *Durch den wilden Geissbachgraben zum Pfyffer

Literatur: Emmental; Daniel Anker; Rother Bergverlag.


Tourengänger: poudrieres


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden


Geodaten
 29507.gpx Emmegrabe
 29508.kml Emmegrabe (KML)

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»