von (Hinders) Naters auf den (Emmentaler) Turner - und via Räbloch zurück


Publiziert von Felix , 12. Januar 2014 um 19:22. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Bern » Emmental
Tour Datum: 9 Januar 2014
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Aufstieg: 825 m
Abstieg: 825 m
Strecke:Eggwil, Heidbühl Sorbachsteg - P. 795 - Chlefele - (Vordere Windbruch) - P. 913 - Unders Breitmoos - P. 957 - Obers Breitmoos - P. 1078 - Hinders Naters - Hinders Naters, P. 1192 - P. 1192 - Gabelspitz - Schallenberg - Schallenberg, Pass - Schinegg - Turner - Vorder Steimösli - Naturbrücke Räbloch - Räbloch, Höhle - P. 950 - Pfaffemoos - P. 999 - P. 980 - P. 831 - Sorbach - Sorbach-Brücke - Eggiwil, Heidbühl Sorbachsteg
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Sumiswald und Schüpbach nach Eggiwil
Kartennummer:1188

Anhand der Streckenbeschreibung ist die Route gut nachzuvollziehen - so beschränken wir uns auf besonders Charakteristisches der längeren Rundwanderung (ca. 19 km).

 

Etwas nach dem kleinen, aparten Dorfzentrum, in Eggiwil, Heidbühl, starten wir bei der privaten Hängebrücke über die Emme, dem Sorbachsteg, zu unserer ausgedehnten Runde links und rechts des die Landschaft mitgestaltenden Flusses. Kühl und schattig ist’s, enorme Eiszapfen an den Felswänden der Strasse entlang hoch zu P. 795 schaffen eine erste Vorschau auf heute später wieder anzutreffende Szenen. Oft eisige Verhältnisse herrschen auch auf den Strassen, welchen wir nun folgen bis zum Hof auf P. 913; streckenweise benutzen wir die Hauptstrasse, welche via Siehe nach Schangnau führt.

 

Anschliessend geht es, auf der hübschen Hochebene des Chnubels zum Zuchtbetrieb und sauber und aufgeräumt erscheinenden Hof auf Unders Breitmoos. Hier wandern wir nun auf einem verschneiten Fahrweg, erreichen jedoch bald wieder ein Strässchen, welches zuletzt wieder ansteigt und steiler nach Obers Breitmoos führt. Wenig später erreichen wir den Waldrand und weitere steilere, offene Passagen mit wenigen Spuren im hartgefrorenen Schnee bei P. 1078. Wieder in den Wald eintretend, folgen einige apere Abschnitte, bald jedoch, wo es offener wird, von teilweise schneematschig-sumpfigem Charakter.

 

Der letzte steilere Anstieg auf offenem Gelände im Hartschnee hinauf zur Kuppe Hinders Naters eröffnet uns erst blauen Himmel hinter den Anhöhen - und mit Erreichen unseres ersten kleinen „Gipfels“ ein herrliches Panorama: vom Geyer- und Sigriswiler Rothorn, über Balmhorn und Altels reicht die Sicht zu Stockhorn- und Gantrisch-Kette.

 

Nach einer kurzen Rast bei der markanten Baumgruppe auf dem superben Aussichtspunkt schreiten wir hinab zum gleichnamigen Hof Hinders Naters, über die Schneeflächen auf wenigen, auch hier hartgefrorenen, Spuren weiter zur Erhebung P. 1292 und weiter auf gleichbleibendem Terrain (stets an der Südseite der Hügel ist der Schnee aufgeweicht und kommt die Grasnarbe teilweise zum Vorschein).

Bei gleichbleibenden Verhältnissen (bzgl. Unterlage und relativ guter Sicht - auch Richtung Schratteflue und Hohgant) wandern wir weiter - und nehmen selbstverständlich auch die Erhebung Gabelspitz mit.

Bereits von oben fällt uns die Alpsiedlung unterhalb auf; bei deren nachfolgendem Durchschreiten halten wir lange inne - derart schmuck sind die (im Sommer bestimmt genutzten) alten Gebäude.

 

Eine letzte leichte Anhöhe, den Schallenberg, überschreiten wir, und gelangen kurz darauf zum Schallenberg-Pass; wo wir im Restaurant Gabelspitz auf der Sonnenterrasse eine Rast einschalten.

 

Über verschneite Fahrwege schreiten wir danach hoch zur Schinegg und weiter auf vereinzelten (Schneeschuh)-Spuren Richtung P. 1251, in dessen Nähe wir kurz in den Wald eintauchen und darauf in Kürze den flachen Hubel des Turners erreichen.

Nahe erscheint nun der Hohgant mit  Trogehorn; leider überziehen nun Schleierwolken den Himmel, so dass „knallige“ Stimmungen ausbleiben - doch wir geniessen vor der oberen der beiden wenig unterhalb des Gipfels gelegenen Hütten einen feinen Mittagshalt, bevor wir nun weglos zu Tal schreiten - nun, des Tiefschnees wegen, mit Gamaschen ausgestattet.

 

Wir streben dem untersten Weidezipfel zu und steigen dort weiter im Wald ab zur wieder offenen Fläche oberhalb des Hofes (mit seinem riesigen Stall-Neubau) Chnubelhütte. In etwa dem Waldrand entlang arbeiten wir uns durchs sumpfig- schneebedeckte Weideland hinunter zum Vorders Steimösli.

Entlang dieses auch im Winter attraktiv wirkenden Naturschutzgebietes folgen wir im Schnee einigen Spuren (auf dem Wanderweg) zum Waldrand, wo der weitere Abstieg beginnt.

 

Erst ist dieser auf dem laubbedeckten Boden von einfacher Art, bald einmal wird er steiler und eine noch angenehm zu begehende Schneeauflage kommt hinzu. Im unteren Teil wird die Strecke teilweise zur kleinen „Eisbahn“: die wenigen Spuren sowie die Absätze sind vereist, der Weg schmal (jedoch stets gut gesichert) - so dass hier Steigeisen bei diesen Bedingungen sehr ratsam und empfehlenswert wären; ein Ausrutschen mit anschliessendem kaum zu kontrollierenden „Weiterflug“ würde im schlechtesten Fall tief unten in der Emme enden …

Heil unten auf der Naturbrücke Räbloch angekommen, sind wir äusserst fasziniert von der kaum einsehbaren Klamm (so eng rücken hier die Felswände zusammen) mit den gewaltigen Eiszapfen-Gebilden - ein beinahe schaudernder Genuss, dieses Naturdenkmal mit diesen vergänglichen Kunstwerken erleben zu können!

 

Nach intensivem Aufnehmen dieser stimmungsvollen Landschaft steigen wir wieder an, erst dem ebenfalls vereisten Weg im eher lockeren Schnee seitwärts ausweichend, später dann wieder im laubbedeckten Nagelfluh-Abschnitt, Richtung Schafschwand - dabei vernehmen wir aus der Schlucht zweimal eine gewaltiges Krachen von abbrechenden Eiszapfen; kurz vor der Hütte biegen wir ab talauswärts und folgen dem „Wanderweg“ zu einem weiteren Highlight:

Am Ende des Grabens des Räbloches bilden die hohen Nagelfluh-Wände einen beachtlich grossen „Unterstand“ - die Räbloch-Höhle stellt ein weiteres ansehnliches Natur-„Objekt“ dar.

 

Nach einem kurzen Zwischenhalt bei einem sehr ins Alter gekommenen Stadel unweit der Höhle, wieder auf freiem Feld, wandern wir - meist auf beinahe gleichbleibender Höhe - weiter zum Pfaffemoos; der Himmel bleibt weiterhin leicht „verschleiert“.

Erfreulich ist’s, dass zwischen P. 999 und P. 980 die Sonne wieder durchzudringen vermag und unseren nun sanft abfallenden Weiterweg auf der Strasse zu beleuchten vermag.

Dieser zieht sich nun etwas länger dahin, bis wir, die Härzhütte oberhalb traversierend, zu den Gehöften auf Sorbach treffen.

Noch ein letztes mal erwartet uns nun ein etwas anspruchsvollerer Abstieg; bei und unterhalb der Häuser ist der Wanderweg wieder vereist und erfordert erhöhte Aufmerksamkeit; nach einem ebenso gearteten Stück am letzten Haus in der Ebene vorbei gelangen wir zur Sorbachbrücke (die einst schöne gedeckte Holzbrücke wurde anno 1976 abgerissen und durch eine zweckdienliche Betonbrücke ersetzt).

 

Einige Hundert Meter folgen wir nun der Strasse im hier wieder eher von Grautönen gekennzeichneten Tal bis zu unserem Ausgangspunkt beim Sorbachsteg - eine längere, unterhaltsame Rundwanderung findet hier ihren Abschluss. 


Tourengänger: Ursula, Felix


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