Feldberg 1493 m - Ein toller Start in den Touren-Frühling

So ein schöner Tag kann man da nur sagen. Das erste wirklich perfekte Frühlingswochenende haben wir heute für eine Schneeschuh-Rundtour am Feldberg genutzt. Jahrzehnte lang zu Unrecht geschmäht, ist uns unsere Schwarzwald-Heimat mittlerweile auch für Zwecke des Wanderns mit und ohne Schneeschuhe an's Herz gewachsen. Die gute Schneelage, das ausgezeichnete Wetter und die schöne Landschaft waren heute der richtige Rahmen für eine genussvolle Runde. Erstaunlich dabei, dass wir vom großen Skitrubel völlig verschont blieben und auf weite Strecken alleine auf weiter Flur waren.

Kurz vor 8 Uhr sind wir am Wanderparkplatz (1180 m) aufgebrochen. Auf einem frischgewalzten Trail blieben die Schneeschuhe die erste halbe Stunde auf dem Rucksack. Auf dem Weg Richtung Raimartihof zweigte im Seewald (1205 m) bald einmal der Skiwanderweg Schonach-Belchen rechts ab. Diesem folgten wir aufwärts Richtung Grüble und kamen nach 50 Minuten aus dem Wald in das offene Gelände hinaus, wo wieder eine gewalzte Spur vorhanden war.

Unterwegs hätte Unterm Grüble (1321 m) die Möglichkeit bestanden zum Feldsee abzusteigen. Der Zugang zum Felsenweg war wegen Wildschutz gesperrt. Querfeldein, nur wenig im Harschdeckel einsinkend, strebten wir schließlich dem Seebuck (1448 m) zu, wo wir am Bismarck-Denkmal eine erste Teepause machten. Noch früh am Morgen waren wir alleine dort. Von den Skifahrern, welche die Panoramabahn ausspuckte, hatte noch niemand für ein Päuschen Zeit. Die Tageskarte muss sich ja schließlich rentieren.

Das bekannt tolle Alpenpanorama blieb heute leider im Dunst verborgen, gerade so bis zum Belchen reichte die Sicht. Das änderte sich auch am Feldberg-Gipfel (1493 m) nicht, den wir eine halbe Stunde später erreichten. Dort drängte sich bei angenehmen äusseren Verhältnissen eine Brotzeit auf. Auch das Einkehren muss am Feldberg nicht zu kurz kommen. In der St. Wilhelmer-Hütte (1380 m) nahmen wir als erste Gäste in der guten Stube Platz, um Flüssigkeit zu tanken, bevor es in das Zastler Loch weiterging.

Das Zastler Loch ist berühmt-berüchtigt durch seine großen Wechten, die auf der Nordseite des Gipfels über dem Abgrund hängen. So bekommt das Ganze sogar noch ein alpines Ambiente. Wer sein Ski-Werkzeug beherrscht kann sich in der steilen Flanke austoben. Spuren gab es viele und die Eifrigen nehmen den Wiederaufstieg sogar gerne mehrmals am Tag in Kauf. Uns stand an der Zastler Hütte (1260 m) erst einmal ein Wiederaufstieg Richtung Baldenweger Hütte (1321 m) bevor.

Hatten wir schon im Zastler teilweise Pulver unter den Füßen, traten wir unterwegs noch in einen immer noch schneebehangenen Winterwald ein, wo sich auch der Schnee auf den Bäumen meist sehr lange hält. Der krasse Kontrast dann schon fast sommerliche Verhältnisse an der nahen Baldenweger Hütte (1321 m), an deren Sonnenterrasse vorbei zu marschieren schon fast eine Sünde wäre. Hätten wir nicht nach Hause fahren müssen, säßen wir wohl jetzt noch dort. Den Restabstieg bewältigten wir in weniger als einer halben Stunde.

Fazit: Der Südschwarzwald ist immer wieder einen Besuch wert. Alles hat heute perfekt gepasst. Ist man zeitig dran und bewegt sich dabei hauptsächlich in der Nordflanke, bekommt man vom üblichen Feldbergrummel nicht viel mit. Die Schneelage ist sicher noch 4 weitere Wochen für Schneeschuhtouren gut. Touren im Grünen wären uns ab jetzt aber lieber.

Route: Wanderparkplatz - Rinken - Seewald-Abzweig 1205 m auf den Skiwanderweg Schonach-Belchen- Unterm Grüble 1321 m - Bismarck-Denkmal - Seebuck - Mittelbuck - Feldberg - Sankt-Wilhelminer Hütte - Weide 1376 m - Zastler Hütte - Baldenweger Hütte - Rinken - Wanderparkplatz. Durch Zwischenaufstiege summieren sich die Höhenmeter doch auf rund 500.