SST durch die Wetterküche am Feldberg (1493 m)


Publiziert von alpstein , 31. Januar 2023 um 18:32.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Schwarzwald
Tour Datum:31 Januar 2023
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT2 - Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Aufstieg: 600 m
Abstieg: 600 m
Strecke:10,9 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:über die B31 bis Hinterzarten - im Ort nach der Bahnunterführung rechts abbiegen und ca. 10-15 Minuten der Bergstraße zum PP unterhalb vom Jägerheim folgen.
Unterkunftmöglichkeiten:Baldenweger Hütte, Todtnauer Hütte, Naturfreundehaus
Kartennummer:OpenTopoMap

Drei Stunden Sonne am Morgen bzw. Nebel sagten die beiden (schweizer) Wetterprognosen meines Vertrauens für den Feldberg voraus. Beide lagen nicht ganz richtig, aber auch nicht ganz falsch. Während die Nordflanke vom Morgen weg in der Sonne lag, drückte der starke Wind Staubewölkung von Süden an den Berg. Bei Föhnlagen kann man derartige Wolkengebilde öfters am Grenzkamm vom Bündner- und Glarnerland beobachten. Ganz konnte ich mich der Föhnwalze nicht entziehen, aber durch eine spontane Routenänderung den Aufenthalt in ihr deutlich minimieren.

Bei knackigen -6 Grad und einem Flaum Neuschnee bin ich am Parkplatz beim Jägerheim gestartet. Der Baldenweger Buck strahlte in der Sonne und ich ahnte noch nicht, was auf mich zukommen sollte. Mit der eisigen Kälte hätte ich umgehen können, aber in der erst später sichtbaren, dichten Wolkenwand über dem Mittelbuck wollte ich nicht untertauchen. So änderte ich kurzerhand die Route ab. In der Nordflanke bis zum Hüttenwasen war es zwar meist noch schattig, aber der Himmel und die Sicht nach Norden klar. Von einer dicken Schneeschicht überzogen, präsentierte sich der Wald sehr winterlich.

Am Hüttenwasen wartete dann das steilste Stück des Tages rauf zum Immisberg auf mich. Das fast pistenähnlich verfahrene Gelände erleichterte den Aufstieg sehr. Hinter dem Immisberg kam ich den Nebel. Die den Sommerweg säumenden Pfosten machten die Wegfindung zur Sankt Wilhelmer Hütte auch im Nebel einfach. Bis zur Todtnauer Hütte lief ich auf dem gewalzten Weg hinab.  Vom Gipfel war immer noch nichts zu sehen, aber jetzt war erst mal Zeit für eine Einkehr.

So gestärkt, nahm ich den Schlussanstieg in Angriff. Fast kerzengerade geht es im offenen Gelände zum Gipfel hinauf. Mystisch war es zunächst, bis sich 200 m unter dem Gipfel der Schleier lichtete. Erste Wanderer mit einem Vierbeiner tauchten auf. Der Wind war weniger stark als am Morgen, so dass einer Gipfelpause nichts im Wege stand. Die Sicht nach Süden war leider durch eine Wolkenwand versperrt. Auch den Turm auf dem Seebuck im Osten bekam ich den ganzen Tag nicht zu Gesicht.

Der größte Teil der Runde lag bereits hinter mehr. Zum Mittelbuck setzte ich sie, immer mal wieder vom Nebel verschluckt, fort. Der Wind ließ nach. Ein Snowkiter packte sein Segel ein. Beim Abstieg unter dem Baldenweger Buck durch ließ ich den Nebel endgütig hinter mir. Bei der Baldenweger Hütte schloss sich der Kreis. Den Kuchen dort kann ich bestens empfehlen. Zum Ausgangspunkt ging es danach nur noch bergab.

Fazit: Die richtige Mischung machts. Nur blauer Himmel kann auch langweilig sein und mit Schneeschuhen machen auch solche wechselnden Verhältnisse Spaß. Wenn die Prognosen stimmen, soll es am Donnerstag recht viel Neuschnee geben. Die Skifahrer werden es danken. Mit Schneeschuhen ist es ab 1200 m schon jetzt optimal. Nirgends war es eine Stampferei. Kreuz und quer herrschten meist tragende Verhältnisse.

Tourengänger: alpstein
Communities: Schneeschuhtouren


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Kommentare (4)


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F3ttmull hat gesagt: Schwarzwald
Gesendet am 1. Februar 2023 um 14:39
Mal etwas Abwechslung, gell? Müssen nicht immer die Alpen sein. Südschwarzwald war ich im Winter bisher nur Skifahren am Feldberg, dieses Wochenende werde ich wieder auf den Kniebis langlaufen gehen. Im Nordschwarzwald gibt es einige tolle Langlaufgebiete wie z.B. an der Schwarzwaldhochstraße oder bei Bad Wildbad in Kaltenbronn. Dort lernte ich das Langlaufen :D Grüße aus dem Allgäu.

alpstein hat gesagt: RE:Schwarzwald
Gesendet am 1. Februar 2023 um 16:50
Als Schwarzwälder kenne ich den Feldberg natürlich vom alpinen Skifahren in der Jugendzeit. Später, am Bodensee wohnend, haben wir ihn jahrzehntelang gemieden. Mittlerweile halten wir uns gerne nicht nur zu Besuchszwecken im Schwarzwald auf.
Grüße vom heute stürmischen Bodensee
Hanspeter

ma90in94 hat gesagt:
Gesendet am 1. Februar 2023 um 17:42
Das war sicher eine schöne abwechslungsreiche Rundtour.
Hab diese ungewöhnliche Wolkenhaube über dem Feldberggebiet
nur auf diversen Webcams beobachtet. Sie hielt sich erstaunlich lange. Dass es morgens ringsum fast wolkenlos war hat mich sehr überrascht, und der Wind am Gipfel war auch mal etwas runtergefahren.
Gruß Günter

alpstein hat gesagt: RE:
Gesendet am 1. Februar 2023 um 18:34
Mit 2/3 Sonne und 1/3 Nebel konnte ich gut leben. Meine Erwartungen an den Tag waren ohnehin nicht sehr groß, da die Webcams am frühen Morgen schummrige Nebelverhältnisse im Bereich von Zeiger- und Grafenmattlift zeigten, Wolkenlose Verhältnisse nördlich des Feldbergs auf der Anfahrt stimmten mich aber zuversichtlich. Den Tag habe ich dann auch genossen.
Gruß
Hanspeter


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