Gross und Chli Aubrig


Publiziert von Kauk0r , 7. Dezember 2015 um 19:48.

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum: 6 Dezember 2015
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SZ   Etzel-Aubrig-Kette   Zürcher Hausberge 
Aufstieg: 1200 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PKW bis zum kostenlosen Parkplatz westlich der Staumauer Wägitalersee

Der Wetterbericht verspricht tolles Wetter, nach dem ersten großen Schnee des Jahres gibt es verschiedentliche Aussagen zu den Tourenverhältnissen im Internet und das Zeitfenster für eine Tour ist inklusive Regeneration nicht gerade weit...bleibt für die Planung nur eines der kleineren Ziele. Dies war mit den beiden Aubrigs dann auch recht schnell gefunden. Nachdem einige Berichte in ähnlicher Höhenlage von "auch für Schneeschuhe eher unlohnende Verhältnisse" sprachen, entschied ich mich vor Ort, selbige im Auto zu lassen. Insofern kam eine normale (Winter-)Wanderung heraus, die durch die Schneeverhältnisse und im Anstieg zum Gross Aubrig etwas anstrengender und anspruchsvoller wurde als es bei schneefreien Bedingungen der Fall gewesen wäre (weshalb ich den Schwierigkeitsgrad etwas nach oben gesetzt habe).

Die Tour wurde hier ja schon des Öfteren beschrieben, über die Verlinkung kann man sich diverse, passende Tourenberichte aussuchen. Ich verzichte deshalb auf eine weitere, ausführliche Tourenbeschreibung.

Der Start am Wägitalersee ist morgens natürlich schattig, die Teerstraße nach Brandhalti ist nicht gestreut, weshalb man durchaus etwas vorsichtig gehen sollte, es ist teils hinterhältig vereist. Den ersten Abzweig zum Gr. Aubrig (über Schrä und Bärlaui) lass ich rechts liegen, da der Weg dort hinauf bereits unangenehm matschig (gefroren) aussah und ein Schild der Gemeinde auf die teils sumpfigen Weganteile dieser Variante hinwies. Alles in allem nichts nachdem ich mich sehnte. So sollte es über die Alpen Rohr und Eggstofel gehen. Oberhalb von Brandhalti wurde der unterste Abschnitt des alten Viehtriebs im Wald vor ganz kurzer Zeit ausgebaggert, die Erde ist noch gar nicht verfestigt und eher feucht, sprich es wird dreckig an den Füßen. Da links und rechts der Trasse einige Bäume markiert sind, vermute ich, dass dort auch bald mit Behinderungen durch große Baumfällungen zu rechnen ist. So geht es dann ohne großen Schneekontakt zum Hang hinter der Alpe Rohr. Dieser ist auf einer Spur inzwischen schneefrei. Im Wald danach beginnt aber die durchgehende Schneedecke. Sie ist morgens hart und in den vorhandenen Spuren gut zu gehen. Der freie Rücken zur Alpe Eggstofel war dann am Sonntag morgen noch nicht so ganz gut gespurt und etwas mühsam. Teilweise konnte auf den für Fußgänger zu 50% tragenden Harschdeckel ausgewichen werden. Dies ging mit entsprechender Umsicht sogar ganz gut. Am P.1440 unterhalb des Nüssen folgte die Querung der Nordostflanke zu P.1441 in einer einzelnen Fußspur. Hier ist der Schnee teils gut knietief, aber auch ein durchsinken in den matischigen Untergrund ist möglich und sollte in absehbarer Zeit bei mehr Begehungen auch mehr und unangenehmer werden.

Danach fand ich im weiteren Verlauf zum Gr. Aubrig erstaunlicherweise keine Spur mehr vor. Im Zustieg zum P. 1514 gibt es teilweise apere Stellen, im Abstieg kann auch nach links unter die Bäume ausgewichen und damit mancher Schneekontakt vermieden werden. Der Aufstieg über die Südwestflanke zum Westgipfel apert aus, mit auch längeren Schneepassagen muss weiterhin gerechnet werden. Mit den abgespeckten Felsen und Wurzeln teilweise eine unangenehme Kombination. Der Übergang zum Hauptgipfel ist vom Schnee her problemlos. Kurz vor dem Gipfel traf ich auf Spuren, die von einer Begehung über die Südflanke stammen müssen. Einen Eintrag im Gipfelbuch gab es dazu nicht, der letzte stammte vom 18.11. Auf Grund der Nähe zu Zürich und der Beliebtheit des Gipfels im Sommer hätte ich da auch jetzt mit mehr Menschen gerechnet. Wenig nach mir erreichte ein weiterer Bergsteiger den Gipfel über den Normalweg.

Nach der Rückkehr zum P.1441 spurte mir jener Bergkollege dankenswerter Weise den Aufstieg zum Nüssen. Dies ist zwar eigentlich ein kurzes Stück Weg, es liegt hier aber erstaunlich viel Schnee (eingeweht), oben raus war ein Einsinken bis zum Oberschenkel möglich. Oben am Nüssen trifft man dann auf die guten Spuren die über P.1474 und Altstofel zum Chli Aubrig führen. Das war ohne Schneeschuhe jetzt gut machbar, teilweise ist das Gelände auch schon gut ausgeapert. Oben am Gipfel war dann natürlich mehr Betrieb als auf der bisherigen Tour (ca. 10 Partien inklusive Absteigender), als "Ansturm" konnte das nicht bezeichnet werden. Mein Rückweg erfolgte über den Nüssen, von hier stieg ich jedoch direkt über den Ostrücken zum P.1440 ab. Hier waren dann nur zwei Schneeschuhspuren im lockeren Schnee, was nochmals kräftiges Einsinken bedeutete. Der Weg über den Eggstofel-Rücken war in der Gegenrichtung durch einige neue Begehungen etwas angenehmer.

Fazit: Eine in Summe überraschend ausgiebige Tour, durch die Schneestapferei durchaus auch anstrengend, die mich bei dem tollen Wetter und weiten Ausblicken auch landschaftlich faszinierte. Trotz dem Traumwetter dürfte der Ansturm auf die Gegend im Vergleich zu anderen Zeiten recht gering gewesen sein.

Tourengänger: Kauk0r


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Kommentare (2)


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Linard03 hat gesagt:
Gesendet am 7. Dezember 2015 um 23:04
Servus!
... dann haben wir uns also auf dem Gross Aubrig getroffen und gegenseitig gespurt ... ;-)
Hat mich jedenfalls sehr gefreut! Mein Bericht folgt etwas später ...

Kauk0r hat gesagt: RE:
Gesendet am 8. Dezember 2015 um 16:53
Die Freude war auch meinerseits...selten jemand in den Bergen UND im Internet getroffen ;)


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